Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hackschnitzel

Hackschnitzel

Titel: Hackschnitzel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Leix
Vom Netzwerk:
...«
    »Wir sind noch besser!«, tönten Wellmann und Sternberg wie aus einem Mund.

12
    Der Ermittlungsfortschritt kam jedoch, ohne dass sich die drei Kriminalisten besonders anstrengen mussten.
    Ein Telefonat aus Österreich erhellte den nebligen Wintermorgen.
    Die diskreten Vorarlberger Banken hatten sich ob des Mordfalles erstaunlich kooperativ gezeigt und der dortigen Polizei eine schnelle Auskunft erteilt.
    Beim Bludenzer Bankhaus Golz waren die Kollegen fündig geworden. Auf den Namen Konrad Fink lief ein Wertpapierdepot, dessen Inhalt sich auf einen gut siebenstelligen Eurobetrag summierte.
    Noch interessanter versprach aber der Inhalt eines Schließfaches bei derselben Bank zu werden.
    »Leider können wir darüber noch nichts sagen«, meldete der österreichische Beamte, »denn ohne den Wertfachschlüssel des Inhabers kommen wir nicht dran. Außerdem hat dieser Herr Fink bei der Bank verfügt, dass im Falle seines Todes nur in Anwesenheit eines deutschen Notars geöffnet werden darf.«
    »Gut, ich schaue, wie wir das organisieren können«, bedankte sich Lindt.
    »Dienstreise, Chef, endlich wird’s was!«, platzte Jan Sternberg heraus. »Da müssen wir doch hin!«
    »Skifahren willst du, gib’s doch endlich zu«, stichelte Paul Wellmann und Oskar Lindt setzte eine sehr bedenkliche Miene auf.
    Nach kurzem Überlegen griff er zum Telefon, wählte die Nummer des Notariats, ließ sich mit Justizrat Berger verbinden und berichtete die neuen Erkenntnisse.
    »Ach so, das Angenehme mit dem Nützlichen«, Lindt begann breit zu grinsen, »ja, da hätte ich auch so einen wintersportbegeisterten Kollegen hier. Sie könnten ja zusammen ... Wie? Ich selbst?« Der Kommissar schüttelte sich: »Nein, mich zieht es nicht so in den Schnee. Und Sport? Na ja, damit hab ich’s auch nicht so.«
     
    Er machte eine bedeutungsschwere Pause, nachdem er den Hörer aufgelegt hatte.
    »Was ist jetzt, Chef? Habe ich das richtig verstanden?« Sternberg konnte seine Ungeduld kaum bezähmen.
    »Ja«, ließ sich Lindt absichtlich viel Zeit, »einen halben Tag Urlaub musst du aber schon eintragen, dieser Notar scheint auch ein begeisterter Skifahrer zu sein. Er nimmt dich mit. Morgen früh um fünf ist Abfahrt. Erst ein paar Stunden Tiefschnee und dann geht’s zum Après-Ski. Allerdings findet der nicht bei Jagertee an der Schneebar oder in irgendeinem trommelfellmordenden Discostadl statt, sondern im Tresorraum einer Privatbank in Bludenz.«
     
    »Sie, Chef, wieso? Kommen Sie auch mit?« Groß war Jan Sternbergs Erstaunen, als zur Abfahrtszeit am nächsten Morgen neben dem Wagen des Notars auch Lindts großer Citroen-Kombi am vereinbarten Treffpunkt stand.
    »Überraschung!«, grinste Lindt. Er klopfte auf seine Hosentasche: »Außerdem habe ich gestern Abend noch etwas Wichtiges von der KTU abgeholt.«
    Justizrat Berger war schon dabei, seine Skiausrüstung in den voluminösen Laderaum des Kripo-Dienstwagens umzupacken und der Kommissar winkte seinem jungen Kollegen: »Komm, lad’ alles hier rein, wir nehmen mein Auto.«
    Er hatte sich vorgenommen, ausführlich mit den Vorarlberger Polizei-Kollegen zu sprechen und wollte auch Finks Ferienwohnung anschauen, in die zwei Mal eingebrochen worden war. Und mit einer Seilbahn hochzufahren, um an der Bergstation die strahlende Wintersonne und das Panorama der verschneiten Gipfel zu genießen, war bestimmt nicht anstrengend.
    Über die Bodensee-Autobahn und am Schwäbischen Meer entlang erreichten sie nach etwas mehr als drei Stunden zügiger Fahrt schließlich Bludenz. Von dort waren es nur noch ein paar Kilometer bis Schruns, in dessen Gästebuch sich schon Ernest Hemingway verewigt hatte.
    Die weiße Montafoner Bergwelt empfing die drei Karlsruher mit einem herrlichen Wintertag.
    Notar Berger erwies sich als Kenner der Gegend und dirigierte den Kommissar direkt zum Stausee von Latschau, um an der Talstation der Golmerbahnen zu parken. Die beiden Sportler schlüpften schnell in ihre Overalls und Skischuhe, Oskar Lindt schnürte die pelzgefütterten Winterstiefel, hüllte sich in seine Daunenjacke und stülpte die bewährte, dicke, dunkelblaue Zipfelmütze über.
    »Hier!« Er hielt Jan Sternberg den ausgestreckten rechten Arm hin und zeigte auf einen dunklen Schmutzrand. »Weißt du noch?«
    Sein Mitarbeiter nickte: »Die Nacht auf dem Rheindamm. Da haben Sie diese Jacke auch getragen.«
    »Ist beim Waschen nicht mal ganz rausgegangen.«
    Der Notar schaute fragend.
    »Blut!«, Lindts Atem

Weitere Kostenlose Bücher