Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hackschnitzel

Hackschnitzel

Titel: Hackschnitzel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Leix
Vom Netzwerk:
ging schneller und seine Augen begannen merkwürdig zu glänzen, wenn er daran zurückdachte. »Blut von Barbara Steinle. Angeschossen, direkt neben mir, liegt immer noch im Koma.«
     
    Der Kommissar drehte sich rasch um und eilte zum Eingang der Bahn. Er löste eine Einzelkarte für Berg- und Talfahrt und schwebte in einer der Kabinen hoch bis zur Bergstation beim Panorama-Restaurant Grüneck. Sonne und Schnee blendeten ihn derart, als er ins Freie trat, dass er schleunigst seine Sonnenbrille aufsetzte. ›Völlig unmöglich‹ hatte Carla vor Jahren einmal das längst aus der Mode gekommene, dicke, dunkelbraune Horngestell mit den stark getönten Gläsern genannt und die Brille flugs in den Mülleimer befördert, doch Oskar konnte das gute Stück in einem unbeobachteten Augenblick noch retten und versteckte es seither im Handschuhfach seines Autos.
    ›Hier oben kennt mich doch eh keiner, also, was soll’s. Vielleicht ist diese Form ja sogar schon wieder angesagt.‹
    Ausgiebig nahm er sich Zeit, um das Panorama zu genießen, studierte dann intensiv die Speisekarte, fand die Preise aber ›zwar der Höhenlage, nicht aber einem deutschen Beamtengehalt angepasst‹, nahm sich vor, später im Tal einzukehren und steuerte den Liegestuhlverleih an.
    Schneller als gedacht machte sich nun das frühe Aufstehen bemerkbar und die Wärme der intensiven Wintersonne tat ein Übriges.
    Lindt fuhr zusammen und riss die Augen auf. Jemand hatte ihn etwas unsanft angerempelt.
    »Aber Chef!« Die Stimme kam ihm bekannt vor. »Sie wecken ja die ganzen übrigen Gäste auf.« Jan Sternberg beugte sich über ihn und schüttelte sich vor Lachen.
    »Hab ich etwa?«
    »Einen ganzen Wald haben Sie niedergesägt. Ich konnte es drüben auf der Piste hören, nein, nicht direkt«, verbesserte er sich, »aber den offenen Mund habe ich schon gesehen.«
    Schnell schaute sich der Kommissar um und wenn er nicht die Mütze so tief in der Stirn und die riesige Sonnenbrille im Gesicht gehabt hätte, wäre sei Erröten noch viel auffälliger gewesen.
    »Peinlich, peinlich – zum Glück bin ich hier nicht so bekannt wie in Karlsruhe«, raunte er seinem Mitarbeiter halblaut zu und linste geschwind auf die Uhr. »Zeit für mich, wieder ins Tal zu verschwinden, ich wollte doch noch zu den Kollegen, bevor wir in die Bank fahren.«
    Er erinnerte Jan Sternberg nochmals an die verabredete Zeit und den Treffpunkt auf dem Parkplatz und ging Richtung Bahn.
    Die talwärts fahrenden Kabinen waren jetzt am späten Vormittag meistens leer und so hatte auch Lindt die ganze Gondel für sich. Fasziniert schaute er zu den Panoramascheiben hinaus, als er aus der Bergstation ins Freie schwebte.
    Irritiert schüttelte er den Kopf. Was war das? Etwas Blaues war ihm ins Auge gestochen. Oder hatte er sich getäuscht? Schnell trat er zum rückwärtigen Fenster der Kabine und konnte gerade noch einen Baucontainer erkennen, der neben dem Gebäude der Bergstation stand. Vielleicht so groß wie ein Kleinwagen, ringsum geschlossen, aus Stahlblech; eben so, wie er auf Baustellen benutzt wurde, um nachts die Werkzeuge und Geräte diebstahlsicher aufzubewahren.
    Das alleine wäre nicht beachtenswert gewesen, doch was dem Kommissar ins Auge stach, war die Farbe: königsblau mit silberner Aufschrift. Das war doch, aber nein, das wäre ein zu großer Zufall, er täuschte sich bestimmt. Schade, dass er die Buchstaben nicht mehr hatte entziffern können. Dazu war die Bahn nun schon zu weit weg.
    Als er im Tal unten wieder in seinem Wagen saß und sich auf die Suche nach der örtlichen Polizei machte, hatte er diese Beobachtung zwar nicht vergessen, aber verdrängt.
    »Da ham’s Pech«, rief ein älterer Mann von hinten, als Lindt zwei Minuten nach zwölf an der verschlossenen Tür der Polizeiinspektion rüttelte. »Aber zwei von denen san net weit.« Er zeigte die Straße entlang auf eine Gastwirtschaft. »Mittagszeit halt.«
    »Auch recht«, bedankte sich der badische Kommissar, trat in die Wirtsstube und steuerte geradewegs auf die beiden uniformierten, österreichischen Kollegen zu.
    »Schön, dass mir mol B’such von einem echten deutschen Hauptkommissar kriegen«, wurde er begrüßt und bei der Auswahl seines Mittagessens fachkundig beraten. »Am Berg drob’n, da gibt’s nur Touristenfraß zu Wahnsinnspreisen.«
    Lindt ließ sich ein enorm großes Tellerschnitzel schmecken, unterhielt sich prächtig und schaute nebenbei interessiert in der urigen Gastwirtschaft umher.
    An den

Weitere Kostenlose Bücher