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Hades - Die Welt der Verbannten

Hades - Die Welt der Verbannten

Titel: Hades - Die Welt der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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kreist. Und sie, Carter, bedeutet tatsächlich die einzige Gefahr, die uns noch bedrohen könnte. Bisher scheiterten alle Versuche, sie zu erobern. Einige meiner Leute, die mit einem gelandeten Beiboot zur Station zu gelangen versuchten, kehrten nie zurück.« Er räusperte sich. »Haben Sie bisher alles verstanden?«
    »Ich glaube schon, Mr. Barker. Es sieht also so aus: Sie haben mit Blocks Unterstützung aus dem Höllenplaneten Hades einen zwar hart, aber gerecht regierten Planeten gemacht. Niemand leidet Hunger, niemand wird benachteiligt. Die sozialen Verhältnisse sind besser als auf der Erde. Jon Block aber sitzt auf der Erde. Was hat er davon? Will er alle armen und guten Menschen auf Hades deportieren lassen?«
    »Ganz so ist es nicht, aber ähnlich. Vielleicht erfahren Sie die letzten Dinge und Ziele noch. Aber nun sind Sie dran, Carter.« Er lächelte und deutete auf die Gläser. »Stärken Sie sich. Manchmal hat man das nötig, nicht wahr?«
    Carter trank.
    »Vielleicht war es mein letzter Schluck Whisky, Mr. Barker, aber das liegt bei Ihnen. Sie wollten die Wahrheit wissen – und ich werde Sie Ihnen sagen. Ich muß sie Ihnen sagen. Nicht etwa, weil Gorm dort seine Waffe auf mich gerichtet hält oder weil ich Angst hätte, sondern weil ich nun weiß, zu welcher Seite ich gehöre.«
    »Sprechen Sie ruhig weiter«, sagte Barker leise. »Auch ich muß weit ausholen«, kündigte Carter an.
    »Um genau zu sein: fünf Monate. Hören Sie meine Geschichte – und Sie werden begreifen, wie leicht es ist, ein Strafgefangener zu werden …«

 
7.
     
    »Mein Vater war ein kleiner Beamter in einer Stadt in England. Ich sollte natürlich auch Beamter werden, aber das ruhige und nach der Uhr verlaufende Leben gefiel mir nicht. Ich ging also zur Kriminalpolizei. So wurde ich zwar auch Beamter, wie mein Vater wollte, aber ich saß nur ein paar Monate im Büro. Dann wurde ich zum Außendienst versetzt, und schließlich wechselte ich in den Geheimdienst über. Ich wurde Agent.
    Sie haben selbst angedeutet, Mr. Barker daß die Weltregierung korrupt ist. Das stimmt. Ich bemerkte es nach einiger Zeit an meinen Aufträgen, bei denen es oft genug darum ging, unschuldige Menschen hinter Gitter zu bringen, nur weil sie den Staatsorganen aus diesen oder jenen Gründen unbequem wurden. Ich weiß sogar, daß es eine Organisation auf der Erde gibt, deren Aufgabe es ist, Gegner der Regierung zu ermorden. Die Ermordungen müssen wie Unfälle aussehen.
    Es ist meine Schuld, geschwiegen zu haben, aber was hätte ich tun sollen? Ich wäre sofort umgebracht worden, und außerdem hätte mein Auflehnen nichts genützt, solange ich allein war. Ich kannte Jon Block nicht, und selbst wenn ich ihn gekannt hätte, hätte das wohl kaum etwas geändert.
    Ich bekam den Auftrag, nach Brasilia zu reisen, wo der damalige Sitz der Weltregierung war. Sie wissen ja noch, daß der Sitz alle fünf Jahre wechselt. Ich sollte dort mit Nr. Eins zusammentreffen, also dem obersten Chef des terranischen Geheimdiensts.
    Was das bedeutete, wußte ich. Entweder die Liquidation oder ein ganz großer Auftrag. Ich war Optimist. Also verschwand ich nicht, sondern ich flog nach Brasilia.
    Die Sicherheitsmaßnahmen versetzten sogar mich in Verwunderung, obwohl ich einiges gewohnt war. Praktisch mußte ich mich bis auf die Unterwäsche ausziehen, um überhaupt mit Nr. Eins zusammentreffen zu können, und dann durfte ich sein Gesicht noch immer nicht sehen. Niemand weiß, wer Nr. Eins ist.
    Er saß hinter einem breiten Tisch und trug eine Maske. Keine Plastikmaske, die ein falsches Gesicht vortäuschte, nein, eine ganz gewöhnliche Maske mit Löchern für die Augen und den Mund.
    ›Setzen Sie sich, und hören Sie mir gut zu. Sie sind seit vier Jahren im Dienst der Geheimpolizei und haben sich bewährt. Ich habe für Sie eine Aufgabe, die zugleich die Krönung Ihrer Laufbahn darstellt. Haben Sie schon einmal etwas von Hades gehört?‹
    ›Selbstverständlich, Sir.‹
    ›Gut. Hades ist der Strafplanet. Wer ihn jemals betritt, darf ihn nie mehr verlassen. Aber gerade das ist in letzter Zeit geschehen. Wir wissen, daß einigen Verurteilten die Flucht gelang. Auch wurde die Verbindung zu den auf Hades stationierten Bewachungsmannschaften unterbrochen. Wir wissen nicht, was geschehen ist, aber wir müssen es herausfinden. Mein Vorschlag, den Planeten Hades durch die Raumstation vernichten zu lassen, wurde von der Regierung abgelehnt. Leider gibt es noch immer einflußreiche

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