Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hafenmord - ein Rügen-Krimi

Hafenmord - ein Rügen-Krimi

Titel: Hafenmord - ein Rügen-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
Vom Netzwerk:
den Kopf. »Wer ist das? Und warum …?«
    »Beate Lauber, die Enkelin von Heinrich Lauber.«
    Thomas Bittner stutzte. »Die Namen habe ich schon mal gehört.«
    Romy ging stark davon aus, dass Posall Bittner angerufen und vorgewarnt hatte, kaum dass sie und Kasper aus der Tür waren, ging aber nicht darauf ein.
    »Das glaube ich Ihnen gerne«, entgegnete sie. »Die Frau hat sich für ihren Großvater stark gemacht, nachdem sie in Erfahrung gebracht hatte, dass sein altes Hotel inzwischen von einer GmbH übernommen worden war, und hakte bezüglich des Verkaufs nach der Wende ein wenig nach. Da sie Anwaltsgehilfin war, kannte sie sich ganz gut mit Unternehmensgründungen, Gesellschafterverträgen und auch mit Rückübertragungsansprüchen aus.«
    Bittner nickte langsam. »Ja, ich erinnere mich. Die ist bei Hinz aufgelaufen, Kai war auch da. Sie wollte, dass wir dem Lauber irgendwie entgegenkommen, nachdem der mit seinem Hotel so viel Pech gehabt hatte.«
    »Ja, so kann man es auch ausdrücken.«
    Bittner hob die Augenbrauen. »Ach, wissen Sie – als wirdie GmbH gegründet haben, lag die Wende doch auch schon wieder gut zehn Jahre zurück, und schließlich konnten wir doch nichts dafür, dass …«
    »Beate Lauber war 1990 erst achtzehn Jahre alt«, fiel Romy ihm ins Wort. »Es ist anzunehmen, dass sie erst später – nämlich als das Hotel in neuem Glanz erstrahlte – und auch vor dem Hintergrund ihres Berufs aufmerksam wurde und sich mit dem Schicksal ihrer Familie vertraut gemacht hat. Doch lassen wir diese Zusammenhänge im Augenblick mal beiseite. Was mich interessiert, ist, wie Kai Richardt auf die Frau reagiert hat und ob es möglich ist, dass die beiden sich noch mal begegnet sind.«
    »Das kann ich nicht sagen«, gab Bittner nachdenklich zurück. »Er war ohne Frage entrüstet, dass die Lauber sich einfach in unsere Geschäfte mischte und eine ziemlich große Lippe riskierte – das steht mal fest. Aber …«
    »Sagen Sie mal, kann es sein, dass Ihr Freund gar nicht auf Frauen stand, die es wagten, ihm selbstbewusst entgegenzutreten?«, unterbrach Romy ihn.
    Thomas Bittner schüttelte den Kopf. »Meine Güte – was wollen Sie eigentlich? Was haben denn diese alten Geschichten mit Kais Tod zu tun? Das ist doch eine Ewigkeit her!«
    »Es wird sich zeigen, ob …«
    Romys Handy signalisierte mit leisem Vogelzwitscher-Ton einen Anruf von Fine. »Entschuldigen Sie bitte«, sagte sie an Bittner gewandt und nahm das Gespräch entgegen. »Ja? Neuigkeiten?«
    »Und ob«, dröhnte Fines Stimme in Romys Ohr. »Kommt ihr bald rein, oder …?«
    »Ich bin gerade bei Bittner am Sassnitzer Hafen, aber Kasper läuft gleich bei euch auf.«
    »Gut, also: Das Ergebnis des Zahnschema-Vergleichs liegt bereits vor. Der Zahnarzt war nicht nur kooperativ, sondern auch noch schnell. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeithandelt es sich bei dem Skelett um Beate Lauber.«
    »Oh.«
    »Doktor Möller schätzt außerdem nach weiteren Untersuchungen, dass die Frau keines natürlichen Todes gestorben ist«, berichtete Fine weiter. »Es gibt Verformungen am Schädel, die sehr wahrscheinlich von Gewalteinwirkungen herrühren – sehr wahrscheinlich sollen wir jedoch nicht mit absoluter Sicherheit verwechseln.«
    »Verstehe«, murmelte Romy.
    Sie war selbstverständlich nicht einen Augenblick davon ausgegangen, dass die Tote auf natürliche Weise ums Leben gekommen war, doch die konkrete Bestätigung durch die Rechtsmedizin war etwas anderes als ihre dumpfe Überzeugung. Bittners Augen huschten über ihr Gesicht.
    »Dann habe ich mit dem Filialleiter der Bank gesprochen. Die halten sich vornehm zurück, wie ich schon befürchtet habe«, fuhr Fine fort. »Richardt sei ein sehr guter Kunde gewesen, mit dem es nie Probleme gegeben habe. Nun gut … Ach ja, die Liste mit den Telefonverbindungen ist gekommen. Soll ich gemeinsam mit Max gleich mal einen Blick drauf werfen?«
    »Unbedingt. Den Rest klärt Kasper gleich mit euch. Ich komme demnächst. Und noch was: Sag bitte den Sassnitzer Kollegen Bescheid. Ich brauche zwei Leute und einen Wagen.«
    »Sofort?«
    »Ja.«
    »Okay.«
    Romy beendete das Gespräch, schwieg einen Moment und sah dabei den Fabrikbesitzer forschend an.
    »Bei dem Skelett, das wir in dem Keller gefunden haben, handelt es sich um Beate Lauber, die im Spätsommer 2000 spurlos verschwand, nachdem sie einige Wochen zuvor vonihrem Rügenurlaub zurückgekehrt war«, sagte sie leise. »Es spricht sehr viel dafür, dass

Weitere Kostenlose Bücher