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Hafenmord - ein Rügen-Krimi

Hafenmord - ein Rügen-Krimi

Titel: Hafenmord - ein Rügen-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Brandt lässig.
    Kasper betrat wieder den Raum und setzte sich.
    »Kann schon sein. Aber manchmal geht es auch um richtig fiese Geschichten.«
    »Kommen Sie langsam zum Punkt, Frau Kommissarin. Was wollen Sie von mir?«, fragte Brandt ungeduldig.
    »Wie haben Sie Tim kennengelernt?«
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Vielleicht.«
    »Das glaube ich nicht«, widersprach er. »Wir sind Freunde, und ich jobbe oft für ihn. Mehr sage ich dazu nicht, auch wenn Sie die Frage noch zehn Mal stellen.«
    »Für Freunde tut man einiges, nicht wahr?«
    Auch dazu wollte Brandt nichts sagen. Romy nahm ein Foto von Mirjam Lupak aus der Akte und legte es vor ihn auf den Tisch. »Kennen Sie das Schicksal dieser Frau?«
    »Ich kenne das Schicksal von keinem Menschen auf diesem Planeten.«
    Romy beugte sich vor. »Reden Sie keinen Scheiß, Brandt!«, fuhr sie ihn an. »Diese Frau war vor einigen Jahren mit ihrem Freund zusammen und ist das Opfer eines Verbrechers geworden, der mit allergrößter Wahrscheinlichkeit Kai Richardt heißt – vor dessen Haus Sie sich einige Tage zuvor noch herumgetrieben haben und der wenig später erschlagen wurde!«
    »Ich sagte eben schon, dass das nicht stimmt, und daran ändert sich auch nichts, wenn Sie laut werden«, gab Brandt aufreizend lakonisch zurück.
    Romy atmete tief aus. »Na schön. Wir werden weitere Zeugen finden, die sich an Ihren Fiat erinnern können – das ist kein typisches Fahrzeug hier in der Gegend. Außerdem ist die Straße nicht gerade lebhaft befahren. Jemand, der dort nicht wohnt und in seinem Wagen sitzend die Gegend beobachtet, fällt auf.«
    Er zuckte mit den Achseln, aber Romy spürte, dass ihm der Gedanke nicht gefiel. Sie wandte sich zu Kasper um.»Ich schlage vor, wir ziehen die erkennungsdienstliche Behandlung vor und Herr Brandt bekommt etwas Zeit, seine Aussage zu überdenken. Währenddessen warten wir das Ergebnis der Stimmanalyse ab und unterhalten uns zunächst mit Tim Beier.«
    Schneider erhob sich und bedeutete Brandt, ebenfalls aufzustehen. An der Tür holte ihn kurz darauf ein Uniformierter ab.
    Kasper lehnte sich an den Türrahmen und sah Romy an. »Ich fahre nach Buschvitz, während du schon mal mit dem Beier sprichst, und befrage die Nachbarn.«
    Romy nickte langsam. »Tu das. Falls die Witwe keinen Mist erzählt hat und es tatsächlich jemanden gibt, der die Beobachtung bestätigt, könnte das den selbstbewussten jungen Mann durchaus erschüttern. Und nimm dir ein Foto von einem Fiat 500 mit! Außerdem sollen Max oder Fine mal in dem Vereinsheim anrufen und Brandts Alibi checken.«
    »Ich sage Bescheid.« Kasper legte die Hand auf die Klinke, drehte sich dann aber noch einmal um. »Glaubst du, die beiden stecken unter einer Decke?«
    »Ich befürchte schon. Fragt sich nur, wobei.«
     
    Tim Beier schien zwischen Nervosität und Ärger zu schwanken. Er wirkte bei weitem nicht so abgeklärt wie Brandt – oder wie Brandt sich zu geben verstand.
    »Wie haben Sie Steffen Brandt kennengelernt, Herr Beier?«, fragte Romy.
    »Ich habe ihm mal aus einer misslichen Lage geholfen«, erwiderte Beier sichtlich erstaunt. Die Frage hatte er nicht erwartet. »Seitdem sind wir befreundet. Er jobbt auch mal für mich.«
    Romy sah ihm direkt in die Augen. Er gab den Blick zurück. Sie öffnete ihren Hefter. »Herr Beier, Sie haben uns angelogen.«
    Er lehnte sich zurück. »Tatsächlich?«
    »Anhand Ihrer Telefonverbindungen ist ersichtlich, dass Sie mit Mirjam Lupak telefoniert haben, und zwar am Montagmorgen.«
    »Ich habe in der Tierarztpraxis angerufen – das stimmt. Hatte ich vergessen.«
    Romy hob die Brauen. »Einen so wichtigen Aspekt haben Sie trotz unserer Nachfrage einfach vergessen?«
    »Ja – das kommt vor. Ich war sehr aufgeregt wegen der Kai-Richardt-Geschichte …«
    »Das glaube ich Ihnen aufs Wort!«
    »Und habe ihr nur kurz Bescheid gesagt, dass ein Bekannter ums Leben gekommen ist«, fuhr Beier fort, ohne auf ihren sarkastischen Ton einzugehen. Er legte die Hände auf den Tisch.
    »Sie hatten jahrelang keinerlei Kontakt zu Ihrer Exfreundin – warum sollten Sie Mirjam deswegen anrufen? Sie hätte es am nächsten Tag aus der Zeitung erfahren.«
    »Solche Verbrechen kommen hier in der Gegend nicht gerade häufig vor, glücklicherweise, und ich vermutete, dass sie sich an den Namen erinnern würde.«
    »Sie hat sich nie sonderlich für Ihre Sportaktivitäten und die Laufszene interessiert«, wandte Romy ein. »Das hat sie mir selbst gesagt.«
    »Aber ich

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