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HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

Titel: HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Hahne bekommen hatte. Die Gute machte immer Marmelade ein, als ginge es darum, die Welt zu retten. Dennoch wurde ihre Marmelade gern in der Nachbarschaft angenommen, denn sie schmeckte nicht nach Chemie und Farbstoffen, sondern nach Frucht.
    Beatrice weilte noch im Land der Träume, und Kaltenbach hatte beschlossen, sie schlafen zu lassen. Später würde er nach Neuwied fahren und Prangenberg einen kurzen Anstandsbesuch abstatten, um ihn über die aktuelle Sachlage zu informieren. Kaltenbach war jetzt schon sicher, dass der Alte wieder toben würde. Er wollte schnelle Geschichten, mit denen er die nächste Ausgabe füllen konnte. Für langatmige Recherche war im hektischen Tagesgeschäft einer Lokalredaktion einfach keine Zeit. Doch darauf konnte Kaltenbach keine Rücksicht nehmen. Hier ging es um mehr, und er war sicher, dass sich andere Zeitungen nach dieser Story die Finger lecken würden, sollte Prangenberg sie nicht haben wollen.
    Mit einem sichtlich gut gelaunten ,Gemorje‘ wurde die morgendliche Stille hinter dem Haus jäh unterbrochen, und als Kaltenbach aufblickte und Udo Reuschenbach sah, kam ein unwilliger Laut über seine Lippen.
    „Hat sich was mit guten Morgen“, brummte Kaltenbach und deutete auf den freien Stuhl, der eigentlich für Beatrice reserviert war. Er hatte ihr bereits Besteck und einen Teller hingestellt. „Bis eben war der Morgen noch gut, aber jetzt bist du ja da.“
    „Oh – du hast uns Frühstück gemacht?“ Udo setzte sich grinsend. „Das ist aber nett.“
    „Rühr hier bloß nichts an, sonst schlag ich dir die Hände ab“, grollte Kaltenbach.
    Udo Reuschenbach nickte verstehend. „Jetzt kapier ich: Der Herr Reporter hat die Nacht nicht alleine verbracht.“
    „Geht dich einen Scheißdreck an.“ Kaltenbach war immer noch sauer auf seinen Freund. Andererseits hatte die verheerende Personalsituation bei der Polizei ihm eine unvergessliche Nacht mit Beatrice beschert. Langsam legte sich die Wut.
    „Bernd – wir müssen reden.“ Udo lehnte sich in dem Stuhl zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf.
    „Das tust du doch die ganze Zeit, und das, obwohl es gerade mal sieben Uhr ist.“
    „Bist wohl immer noch sauer, weil ich Beatrice nicht schützen konnte?“ Udo machte ein betroffenes Gesicht und nickte nachsichtig. „Ich habe mit Larissa drüber gesprochen, und sie meinte, dass wir reden müssen.“
    „Von der Uhrzeit hat sie wohl nichts gesagt“, vermutete Kaltenbach und beobachtete eine dicke Hummel, die in den blauen Blüten des Rittersporns umhertaumelte.
    Udo ging nicht auf die spitze Anmerkung ein. „Bernd, es ist so, ich hätte für Beatrice Manderscheid gesorgt, wenn ich auch nur den Ansatz eines …“
    „Habe ich hier gerade meinen Namen gehört?“
    Nahezu lautlos war Beatrice aufgetaucht. Sie lächelte und wirkte total verschlafen. Die kurzen Haare standen in alle Himmelsrichtungen ab. Nun trat sie hinter Bernd, schlang die Arme um seinen Oberkörper und küsste ihn. „Hast deinem Freund wohl von mir …“ Sie brach ab und stierte Udo an.
    „So sieht man sich also wieder“, murmelte sie unterkühlt.
    „Frau Manderscheid, mir waren wirklich die Hände gebunden“, beteuerte Udo, dem die Situation sichtlich unangenehm war. Dann setzte er zum Gegenschlag an. „Aber wie ich sehe, habt ihr das Problem ja zu aller Zufriedenheit lösen können.“
    Kaltenbach warf seinen angebissenen Toast auf den Teller. „Leute, bitte: So habe ich mir ein erholsames Frühstück nun wirklich nicht vorgestellt.“
    „Bernd, kann ich dich mal unter vier Augen sprechen?“ Udo war bereits aufgestanden. Sein rundes Gesicht hatte eine tiefrote Färbung angenommen.
    Kaltenbach zuckte die Schultern, warf Beatrice einen entschuldigenden Blick zu und folgte Udo ins Haus. Während es draußen schon recht warm war, umfing sie hier eine angenehme Kühle.
    „Was soll die Show?“, fragte Kaltenbach angefressen. „Du bist Bulle und kannst bestimmt freundlicher sein. Du behandelst Beatrice wie eine Kriminelle.“
    „Das müssen wir ihr noch beweisen.“ Udo sank auf die Eckbank in der Küche und stützte die Ellenbogen auf die Wachstuch-Tischdecke.
    Kaltenbach setzte sich verkehrt herum auf den Küchenstuhl und musterte den Freund mit ernster Miene. „Was soll der Quatsch, Udo?“
    „Ich hatte heute morgen um sechs Uhr einen Anruf von den Kollegen, die gestern mit der Befragung ihrer Nachbarn beauftragt waren.“
    „Und?“
    „Es gab keine Einbruchspuren, weder an

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