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HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

Titel: HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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beschaulich abgelaufen war, musste er sich seit seiner Versetzung nach Koblenz mit vergleichsweise harten Fällen auseinandersetzen.
    Udo trat hinter sie, schlang die Arme um sie und küsste ihren Nacken. „Ich liebe dich, das musst du immer wissen.“
    Sie nickte schweigend und richtete den Kopf eines kahlköpfigen Ratsherren auf ihn.
    „Im Moment arbeite ich an einem Mordfall.“
    „Nicht mehr die Brandserie?“ Die Gelenke der Bronzefigur quietschten leise. Tagsüber vertrieben sich die Touristen an den Figuren die Langeweile und fotografierten den Brunnen, ohne seine eigentliche Geschichte zu kennen. Nur wenige Besucher wussten, dass die kleineren Figuren am oberen Brunnenrand das Volk symbolisierten, das den Ratsherren bei der Arbeit genau auf die Finger schaute.
    „Nein, ich wurde kurzfristig abkommandiert zu einem Mordfall in Kastellaun.“
    „Willst du drüber reden?“ Larissa löste sich aus seiner Umarmung und drehte sich zu ihm um. Sie lehnte am steinernen Rand des Brunnens und blickte ihn forschend an. Ihre grünen Augen schienen im Licht zu funkeln.
    Udo schüttelte den Kopf. „Eigentlich nicht. Ich möchte dich nicht mit meinen beruflichen Problemen nerven, Larissa. Im Grunde genommen ärgere ich mich schrecklich, dass ich dir mit meiner miesen Laune diesen wundervollen Abend versaut habe.“
    Anstatt einer Antwort stieß sie sich vom Becken des Ratsbrunnens ab, stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. „Idiot“, sagte sie lächelnd. „Du hast mir den Abend nicht versaut, ganz im Gegenteil: Ich finde ihn traumhaft. So etwas haben wir schon lange nicht mehr gemacht, du blöder Bulle!“
    Normalerweise konnte sie ihn mit dieser Bezeichnung auf die Palme bringen. Doch Udo erwiderte nichts. Er machte eine betroffene Miene. „Recht hast du“, murmelte er leise. „Es ärgert mich schrecklich, dass Kaltenbach in der Nummer mit drinhängt. So etwas hatten wir schon seit fast zwanzig Jahren nicht mehr.“
    „Moment, was hat Bernd damit zu tun? Arbeitet der jetzt etwa auch für deinen Verein?“
    „Nein, das ist ja das Blöde. Als Reporter arbeitet er mal wieder an einer heißen Story für die Zeitung. Und diesmal, da bin ich sicher, hat er eine Topstory an der Angel.“
    „Und was hat das mit deinem Mordfall zu tun?“
    Udo schüttelte den Kopf und fuhr sich durch das kurze schwarze Haar. „Nein“, sagte er leise. „Nicht heute. Es ist unser Abend.“
    „Da hast du recht. Aber es ist auch mein Abend, und wenn du mies drauf bist, dann habe ich als deine Frau ein Recht darauf, zu erfahren, warum das so ist. Also: Was ist zwischen dir und Bernd schon wieder passiert?“
    Eigentlich hatte er keine Lust darauf, seiner Frau die Geschehnisse des Tages zu schildern. Für Udo war es schlimm genug, dass er Larissa den Abend verdorben hatte, auch wenn sie das abstritt.
    „Noch Lust, was zu trinken?“, fragte er und deutete mit dem Kinn auf die Cafés am Marktplatz, die noch geöffnet hatten.
    Larissa nickte. „Trocken spricht es sich nicht gut, und ich habe sowieso Lust auf einen Wein.“
    „Dann los.“ Er lächelte glücklich und war einmal mehr froh, eine so verständnisvolle Frau gefunden zu haben, die ihn auch dann aufbaute, wenn es ihm einmal schlecht ging. Larissa ließ sich nie von seiner schlechten Laune anstecken, sie war eine gute Zuhörerin und suchte nach einer Lösung der Probleme, die ihn bewegten. Wahrscheinlich hatte sie das in den ganzen Jahren, in denen sie als Pädagogin arbeitete, gelernt und verinnerlicht.
    Vielleicht war es aber auch nur ihr Charakter, den er über alles liebte.
    Sie nahmen an einem rot eingedeckten Tisch unweit der Mariensäule Platz. Ein junger Kellner trat an den Tisch und befragte sie nach ihren Wünschen. Udo bestellte ein Bier, Larissa einen trockenen Riesling aus dem Rheingau.
    „Also“, sagte sie, als sie wieder alleine waren. „Schieß los. Was hat Bernd angestellt?“
    Sie kannte Kaltenbach lange und gut genug, um zu wissen, dass er ein alter Weiberheld und Haudegen war.
    „Diesmal liegt es nicht an Bernd“, eröffnete Udo ihr zögernd. Die Getränke kamen, und sie tranken. Udo berichtete seiner Frau, was sich tagsüber zugetragen hatte. Sie hörte aufmerksam zu und unterbrach ihn kein einziges Mal.
    „Und da hocken wir hier herum?“, fragte sie, als er seine Ausführungen abgeschlossen hatte und die Hände auf dem roten Tischtuch wie zum Gebet faltete.
    „Was hast du vor?“, fragte Udo ein wenig

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