Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

Titel: HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
Vom Netzwerk:
Kaltenbach fort: „Wachsam, sehr wachsam und kritisch, würde ich vorschlagen.“
    „Ich bezweifle übrigens nicht mehr, dass der Mord an Manderscheid, an Gerber, an Immich und an der Angestellten der Telefongesellschaft auf das Konto der oder desselben Täters geht.“
    „Auch da sind wir einer Meinung.“
    „Und ich kann zusehen, wie ich mit Caspari kooperiere, denn eigentlich ist die Gegend hier sein Hoheitsbereich. Nur Kastellaun fällt in den Bereich der Kripo Koblenz. Schönen Dank auch, Bernd.“
    „Das Leben ist kein Ponyhof“, grinste Kaltenbach und schob sich mit dem Messer die restlichen Bratkartoffeln auf die Gabel. „Aber ich habe das Glück, nicht an Zuständigkeitsbereiche und Dienstvorschriften gebunden zu sein. Dieses alberne Kompetenzgerangel überlasse ich euch Bullen. Da lobe ich mir den Job als Journalist.“

VIERZEHN
    Nach dem Essen trennten sich die Wege der Freunde. Während Udo noch den Besuch bei Bärmanns Mitarbeiterin auf der Agenda stehen hatte, zog es Kaltenbach in das kleine Gewerbegebiet am Ortsrand von Enkirch. Hier lag die Baustoff-Spedition Manderscheid. Er war gespannt auf seinen neuen Arbeitgeber und lenkte die Honda im Schritttempo auf den staubigen Firmenhof.
    Ich werde Else waschen müssen, sobald das hier vorbei ist, durchzuckte es ihn, während er abstieg und den Helm im Koffer der Honda verstaute. Bei einem großen Mann mit imposantem Bauch im ölverschmierten Overall erkundigte er sich nach dem Chefbüro.
    „Der Alte ist aber heut‘ beliebt“, murmelte der Arbeiter und beschrieb Kaltenbach den Weg zu Paul Bärmanns Arbeitsplatz.
    Kaltenbach schlug im Container muffige Luft entgegen. Die Sonne brannte seit Stunden auf das Wellblechdach und hatte die Luft im Innern aufgeheizt. Daran änderte auch der träge rotierende Miefquirl in der Ecke nichts.
    Bärmann saß am Computer und blickte kaum auf, als Kaltenbach in seinem Büro stand.
    „Was wollen Sie?“
    „Mein Name ist Kaltenbach, Bernd Kaltenbach. Ich habe gehört, dass Sie Fahrer suchen und soll mich hier vorstellen.“
    „Ah, Sie sind der Mann, den Beatrice schickt.“ Nun kam das braun gebrannte Gesicht des Geschäftsmannes hinter dem Monitor zum Vorschein. „Setzen Sie sich doch.“
    Kaltenbach schüttelte den Kopf. „Ich stehe lieber, wenn Ihnen das nichts ausmacht.“
    „Kein Problem“, erwiderte Bärmann und wirkte dennoch etwas irritiert. „Sie wollen also bei uns als Fahrer anfangen.“ Kaltenbach nickte schweigend, was Bärmann zum Anlass nahm, weiterzusprechen. „Sind Sie denn schon einmal Lkw gefahren?“
    „Sicher.“ Kaltenbach zog den Führerschein aus der Brusttasche und warf ihn Bärmann auf die Schreibunterlage. Er nahm das Kärtchen an sich, studierte die Einträge, wendete den Führerschein und nickte. „Und Erfahrungen? Ich meine, nicht jeder, der im Besitz eines Führerscheines ist, kann auch automatisch Auto fahren.“
    „Zehn Jahre bei einer Spedition in Koblenz, zwei Jahre Werksverkehr in Plaidt, danach Baustellenverkehr für einen Verbrecher in Neuwied. Und jetzt bin ich hier. Reicht das als Erfahrung, die ich Ihrer Meinung nach mitbringen sollte?“
    Paul Bärmann legte das Kärtchen mit Kaltenbachs Foto vor sich auf den Schreibtisch. Er war sichtlich überrascht über das Selbstbewusstsein seines vermeintlichen Bewerbers, war aber bemüht, sich das nicht nach außen hin anmerken zu lassen.
    „Sie können Montag anfangen, wenn Sie wollen. Dann besprechen wir auch den Lohn und die anderen Dinge. Um sechs Uhr will ich Sie auf dem Hof sehen, Kaltenbach.“
    Er legt einen Ton wie Prangenberg an den Tag, dachte Kaltenbach und fragte sich unwillkürlich, ob das vielleicht an ihm lag, dass alle Chefs der Welt so mit ihm redeten.
    Kaltenbach ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Was fahren Sie so?“
    „Tiefkühlkost, das sehen Sie doch“, giftete Bärmann voller Ironie. „Baustoffe natürlich, was sonst?“
    „Davon rede ich nicht, oder halten Sie mich für einen Vollidioten? Was sind das für Touren, die da gefahren werden?“
    „Ich suche Personal wegen eines Großauftrages“, lenkte Bärmann ein. „Wir stoßen an die Grenzen unserer Kapazitäten und müssen expandieren. Nichts Langfristiges, richten Sie sich also nicht darauf ein, hier bis zu Ihrer Rente auf dem Bock zu sitzen. Wenn der Hahn-Auftrag durch ist, muss ich mich wieder von Ihnen trennen, Kaltenbach.“
    „Dann ist das halt so.“
    Er zuckte die Schultern. „Sie fahren für den Hahn? War der alte

Weitere Kostenlose Bücher