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HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

Titel: HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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denke darüber nach“, verbesserte er Udo und genoss den fruchtigen Geschmack seines Rieslings. „Die Polizei als Landesbehörde ist doch auch in gewissen Dingen von ganz oben steuerbar, oder?“
    „Du machst ein ziemliches Fass auf, Alter.“ Udo tunkte sein Fleisch in die Rahmsoße, schob mit dem Messer eine Handvoll Champignons hinterher und beförderte die überladene Gabel zum Mund.
    „Dir isst niemand etwas weg“, murmelte Kaltenbach. „Lass dir also ruhig Zeit.“ Er selber griff zum Besteck und widmete sich den köstlichen Bratkartoffeln.
    Udo ging nicht auf die Bemerkung seines Freundes ein. „Worauf willst du hinaus?“
    „Ist es schon mal vorgekommen, dass du in einem Fall ermittelt hast, und dass man dir kurz vor dem Durchbruch auf die Finger gehauen hat?“
    Kauend wiegte Udo den Kopf. „Na ja“, brummte er. „Es kommt ab und zu vor, dass sich das Landes- oder sogar das Bundeskriminalamt in einen Fall einmischt, wenn er von landesweiter Bedeutung ist und über unseren Zuständigkeitsbereich hinausgeht.“
    „Genau das meine ich“, nickte Kaltenbach. „Du weißt aber nicht, warum du mit der Arbeit aufhören sollst, oder?“
    „Hey, ich bin Bulle. Und da gewöhnt man sich das Fragenstellen ganz schnell ab. Und wenn eine ranghöhere Behörde den Fall übernimmt, dann ist das halt so.“
    „Dann ist das halt so.“ Kaltenbach nickte. „Und wenn die Regierung sich damals in Casparis Ermittlungen eingeschaltet hat, weil ihr nicht passte, dass er die Nase in ein Wespennest steckt?“
    „Dann pfeift sie ihn unter Umständen zurück.“ Udo wischte sich den Mund an der weinroten Stoffserviette ab. „Unter Umständen“, wiederholte er eilig. „Das muss nicht bedeuten, dass…“
    „Aber es könnte bedeuten, dass Caspari auf dem Weg war, an Informationen zu kommen, die unter keinen Umständen an die Öffentlichkeit dürfen, oder?“
    „Ja, es könnte.“ Udo nickte und trank einen Schluck Mineralwasser. Im Dienst trank er grundsätzlich keinen Alkohol, und auch diesmal hatte Kaltenbach ihn nicht zu einer kleinen Weinschorle überreden können. „Aber Bernd, bitte! Hüte dich mit solchen Äußerungen.“
    „Es sind Überlegungen“, korrigierte Kaltenbach ihn. „Nur Überlegungen. Ich spiele das Spiel ,Was wäre, wenn…‘ – kenne ich noch aus der Sesamstraße. Lass mich also mal weiterspinnen: Caspari ist damit beauftragt, den Mord an Rudolf Manderscheid aufzuklären. Manderscheid war ein Gegner des Hahn und verfügte über das nötige Kleingeld, Gutachten unabhängiger Institute in Auftrag zu geben, die nachweisen sollen, dass im Ahringsbach krebserregende Stoffe sind. Er beauftragt eine Privatdetektivin – das ist inzwischen belegt – und stirbt wenig später. Er wird erschossen im Ahringsbach aufgefunden. Die Gutachten werden in den Räumen der Detektivin von der Polizei gefunden und beschlagnahmt. Man stellt die Schnüfflerin unter Mordverdacht, der sich nicht sehr lange hält: Zum einen gibt es kein nachweisbares Motiv, zum anderen hat sie ein Alibi für die Tatzeit und bleibt auf ihrem Geld sitzen, weil ihr Auftraggeber frühzeitig ins Gras gebissen hat, was sie natürlich nicht wissen konnte. Du kennst die Privatdeketivin übrigens: Es ist Sabine Wellershoff. Sie hat eine Detektei in Koblenz, weil sie die Groß-Töpferei von ihrem Alten nicht übernehmen wollte. Aber ich schweife ab: Die Gutachten werden also beschlagnahmt und im Präsidium Trier gesichtet. Kurz darauf sind sie nicht mehr auffindbar, und die Polizei stellt die Ermittlungen in einem sehr rätselhaften Mordfall ein. Seltsam, oder?“
    „Sabine? Deine Ex, die im Bett immer gejault hat wie Lassie?“ Udo grinste anzüglich. „Mann – wie lang ist das denn schon her?“ Für einen Moment vergaß er sogar das Essen auf seinem Teller. Dann piekste er in die kleine Salatschüssel und nahm eine Gurkenscheibe und eine Tomate auf. Als Kaltenbach nicht auf seine Bemerkung reagierte, sprach er wieder über Bernds Verdacht. „Das wär echt der Hammer, mein Lieber“, sagte er.
    „Aber so weit kannst du meine Überlegungen nachvollziehen, hältst mich nicht für durchgedreht und bist gedanklich bei mir?“ In Kaltenbach keimte Hoffnung auf.
    Udo nickte. „So betrachtet würde es mich nicht wundern, wenn man Caspari auch diesmal zurückpfeift“, murmelte er leise.
    „Schön“, freute sich Kaltenbach. „Und wie gehen wir jetzt mit diesem Verdacht um?“ Als Udo schwieg und sich dem Geschnetzelten widmete, fuhr

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