Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

Titel: HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
Vom Netzwerk:
hingegen …“
    „Verschon mich bitte mit einer Grundsatzdiskussion“, wehrte sich Kaltenbach. Er zog seine Hand zurück. „Und, nein, Beatrice ist bestimmt nicht die Frau meines Lebens, ich kann dich beruhigen.“ Als er sah, dass sich Sabines Gesichtszüge entspannten, atmete Kaltenbach tief durch. „Aber was ist mit dir – gibt es einen Mann?“
    „Nein.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich hatte in den letzten Jahren die eine oder andere Beziehung, die aber alle nicht sehr lange gehalten haben.“ Nun seufzte sie und setzte sich auf einen der Betonklötze, die man als Bänke aufgestellt hatte. „Ich weiß es nicht, aber möglicherweise habe ich auch Fehler gemacht. Vielleicht habe ich sie alle mit dir verglichen, und keiner kam auf Dauer an dich heran.“
    Jetzt wird es so richtig kompliziert, hämmerte es in Kaltenbachs Schädel. „Sabine – bitte“, sagte er ernst. „Das ist albern. Wir hatten eine stürmische Beziehung, damals ist dein Vater ermordet worden, und es gab Stress mit ein paar durchgeknallten Satanisten. Vielleicht sind das Ereignisse, die zusammenschweißen. Aber unsere Beziehung war nicht alltagstauglich. Wir haben beide Fehler gemacht, du hattest vielleicht zu hohe Ansprüche, und ich konnte damals meinen Schwanz nicht bei mir halten und habe dich betrogen. Also – wollen wir uns die alten Geschichten gegenseitig vorwerfen?“
    „Nein“, erwiderte sie leise. „Ganz bestimmt nicht. Ich dachte nur … Es kann doch kein Zufall sein, dass wir uns nach den vielen Jahren wieder treffen und prompt schon wieder in einem Mordfall zusammenhängen.“
    „Natürlich ist das kein Zufall – du bist Detektivin und musst dich berufsbedingt mit Kriminellen herumschlagen. Das tut Udo auch, und wenn ich über einen Fall schreibe, den er bearbeitet, dann werten wir das auch nicht als ein Zeichen von da oben.“ Kaltenbach deutete zum Himmel. „Das bringt der Alltag so mit sich, und deshalb sollten wir unser Zusammentreffen auch nicht überbewerten – weißt du, was ich meine?“
    Sabine nickte, und Kaltenbach sah, dass ihre Augen feucht schimmerten. „Lass uns einfach Freunde bleiben, okay?“
    „Sicher. Und wenn uns danach ist, können wir auch eine Nacht zusammen verbringen.“ Jetzt grinste er.
    „Das ist wieder mal typisch – ich versuche hier vergeblich, unser Verhältnis zueinander zu analysieren, und du denkst nur ans Vögeln.“
    „Das magst du doch an mir“, entgegnete er. „Ich bin eben sehr männlich.“
    „Du bist immer noch ein Neanderthaler, der dem Instinkt nachgeht, seine Gene so oft wie möglich weiterzureichen.“
    Bernd grinste eine Spur breiter. „Wusstest du, dass der Neanderthaler neuerdings zum Weltkulturerbe ernannt wurde?“
    Für die Bemerkung fing er sich einen Seitenhieb von Sabine ein. Kaltenbach setzte sich zu ihr auf die steinerne Bank und legte einen Arm um ihre Schulter. Ihr Haar duftete gut, und plötzlich verspürte er das Verlangen, Sabine zu küssen.
    „Ja“, sagte sie so unvermittelt, dass er ein wenig erschrak. „Lass uns Freunde bleiben.“
    „Gut.“ Er nickte und zog den Arm zurück, doch Sabine nahm ihn und legte ihn wieder um ihre Schulter. „Ist schon in Ordnung – es fühlt sich gut an.“ Sie lächelte zu ihm auf. „So, und wie machen wir jetzt weiter?“
    „Das haben wir doch jetzt besprochen“, brummte Kaltenbach.
    „Nein, ich meine mit dem Fall.“
    „Udo ist am Zug. Er befragt die Tatverdächtigen und Zeugen, ich denke, dass er spätestens morgen eine Mordkommission bilden wird. Aus der Nummer sind wir erst mal raus, was mich aber nicht abhalten wird, zu recherchieren.“
    „Ich habe schon recherchiert“, bemerkte Sabine.
    Kaltenbach legte fragend den Kopf schräg. „Wovon sprichst du?“
    „Ich habe deine Beatrice Manderscheid gegoogelt.“
    „Und?“ Kaltenbach wusste nicht, ob er sich über Sabines Einsatzbereitschaft freuen sollte oder nicht. Wahrscheinlich hatte sie das getan, weil sie eifersüchtig war. Dementsprechend erwartete er gar nicht erst, dass Beatrice gut wegkommen würde.
    „Sie ist das einzige Kind einer Deutschen und eines amerikanischen Soldaten, der damals an der Hahn Air Base stationiert war. Aufgewachsen ist sie in Lautzenhausen im Hunsrück, die Schule hat sie in Kastellaun besucht. Als sie achtzehn Jahre alt ist, zieht es die Eltern zurück in die Staaten. Da der Vater den Streitkräften angehört, wird er in verschiedenen Krisengebieten eingesetzt und stirbt bei einem Einsatz in

Weitere Kostenlose Bücher