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HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

Titel: HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Schrecken eingejagt!“
    Kaltenbachs Gedanken rasten, und er wurde den Verdacht nicht los, dass sein Gehirn bei dem Anschlag nicht doch etwas abbekommen hatte. Womöglich hatte er Halluzinationen, aber er sah seine Exfreundin in der Küche auf der Eckbank sitzen.
    „Sabine“, murmelte er überrascht. „Spinn ich? Wie kommst du denn hier rein?“
    „Bernd, mein Lieber“, säuselte sie zuckersüß. „Wenn du den Zweitschlüssel zu deinem Haus schon draußen deponierst, solltest du dir spätestens alle zwanzig Jahre ein neues Versteck ausdenken.“
    „Ich fass es nicht“, maulte Kaltenbach.
    „Oh, Freude über meinen Besuch habe ich mir ein wenig anders vorgestellt“, erwiderte Sabine sichtlich enttäuscht. Dabei hatte sie sich extra für ihn chic gemacht: Sie trug hochhackige Sandalen zu einem leichten Sommerkleid, das eine Handbreit über dem Knie endete. Das blonde Haar trug sie endlich wieder offen, sie hatte etwas Make-up aufgelegt und duftete betörend nach einem Parfüm, dessen Marke Kaltenbach höchstens aus diversen TV-Werbespots kannte, die alljährlich zur Weihnachtszeit liefen.
    „Come in and find out“, bemerkte er mit einem schiefen Grinsen.
    „Du weißt, was dieser Slogan bedeutet?“ Sie lächelte ihn süffisant an. Als er schwieg und sich seiner Bierflasche widmete, redete Sabine weiter: „Komm rein und finde raus. Heißt das, dass ich gehen soll?“
    „Nein, nein“, beeilte sich Kaltenbach jetzt zu sagen. „Willst du was trinken?“
    „Hast du Wein?“
    „Bier.“
    „Geht auch.“ Sie nickte.
    „Wie trinkst du dein Bier? Flasche oder Glas?“ Kaltenbach bewegte sich zum Kühlschrank, während Udo ein wenig unschlüssig mitten in der quadratischen Küche stehen blieb und das Schachbrettmuster der Bodenfliesen bewunderte.
    „Kasten“, kam die Antwort von Sabine.
    „Der Spruch ist von mir.“ Kaltenbach kehrte mit einer Flasche Steffens an den Tisch zurück, setzte den Flaschenöffner an und reichte Sabine die Flasche. Sie nahm einen tiefen Schluck, rülpste leise, und seufzte: „Mann, tut das gut, endlich mal wieder hier zu sein.“
    „Wie meinst du das?“ Kaltenbach blickte sie entgeistert an.
    „Bei euch bescheuerten Vögeln. Weißt du, wie sehr mir das gefehlt hat?“
    „Nö.“ Kaltenbach drehte den alten Küchenstuhl um und setzte sich verkehrt herum darauf. „Aber trotzdem: Danke für die Blumen.“
    Sabine kicherte und prostete Udo zu, der seine Waffe zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten ins Holster zurücksteckte. „Hast ein paar Pfund zugelegt, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.“
    „Kannst ruhig sagen, dass ich fett geworden bin.“ Udo nahm auf der anderen Seite der Eckbank Platz und griff zu seinem Bier. Er strich sich bezeichnend über seinen prallen Bauch. „Aber es schmeckt doch auch immer so gut.“
    „So und nun zu uns, Fräulein“, unterbrach Kaltenbach das Geplänkel der beiden. „Was treibt dich um diese Uhrzeit hierher? Die Eifersucht?“
    „Du spinnst.“ Sabine trank einen Schluck Bier und tippte sich dann an die Stirn. „Beinahe hätte ich vergessen, dass du einen Vogel hast, Kaltenbach.“ Sie blickte sich um.
    „Wo ist sie denn, deine Beatrice?“
    „Abgehauen, nachdem er sich in der letzten Nacht vor ihr gehäutet hat“, platzte es aus Udo heraus.
    „Halt‘s Maul“, zischte Kaltenbach wütend und funkelte den Polizisten an. Manchmal verstand er nicht, was in Udos kleinem Beamtenhirn vorging.
    Udos Bauch geriet in Wallungen, so sehr kicherte er in sich hinein.
    „Wir haben hier die Kacke am Dampfen“, eröffnete Kaltenbach Sabine. „Und das, was nach einer gemütlichen Männerrunde aussieht, täuscht gewaltig: Beatrice ist verschwunden, und ich hatte einen bösen Kontakt mit meiner eigenen Pfanne.“
    „Man hat sie verschleppt?“ Sabine musterte die Freunde neugierig.
    „Das weiß kein Mensch“, brummte Kaltenbach und deutete auf den Zettel, der auf dem Tisch lag. „Sie hat uns den Wisch geschrieben, der lag hier in der Küche. Und als ich nach Hause kam, bekam ich erst mal eins übergebraten.“
    „Und deshalb die kleine Hausdurchsuchung“, schloss Udo, der sich wieder ein wenig beruhigt hatte.
    „Bei der ich blöde Kuh euch einen gehörigen Schrecken eingejagt habe.“ Sabine schaute betroffen drein. Dann wandte sie sich an Bernd. „Was ist denn nun: Ist sie verschwunden, weil sie Angst hatte, von dir in einem Spermaschwall auf die andere Straßenseite katapultiert zu werden, oder hattet ihr

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