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HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

Titel: HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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stimmte Sabine zu.
    „Das hatte ich sowieso vor, aber ich kann sie schlecht zur Fahndung ausschreiben, nur weil ich sie nicht zu Hause angetroffen habe. Womöglich ist sie nur übers Wochenende verreist, vielleicht mit ihrem neuen Freund, von dem sie mir erzählt hat. Nein, Julia Wilms ist mir keine Rechenschaft schuldig. Wenn ich sie in die Zange nehme, komme ich in Teufels Küche – das steht in keiner Dienstvorschrift.“
    „Scheiß Dienstvorschriften“, grummelte Kaltenbach. „Ich bin froh, dass ich frei bin und mich nur an meine eigenen Regeln zu halten habe.“
    „Was sagt Prangenberg dazu?“, konterte Udo.
    „Er hält den Ball flach, wenn ich ihm zeitnah, wie er es nennt, eine heiße Story liefere. Dafür würde er trotz Igel in der Tasche sogar Geld in die Hand nehmen, da bin ich sicher.“
    „Deshalb bin ich hier“, bemerkte Sabine nun.
    „Wegen Geld?“ Kaltenbach blickte sie verwundert an. „Hast du finanzielle Probleme?“
    „Nein, absolut nicht.“ Sie lachte amüsiert und nahm einen tiefen Schluck aus der Flasche. „Ganz im Gegenteil: Ich habe heute Abend noch den Gutachter in Trier erreicht. Er hat sich bereit erklärt, die Bodenproben, die du genommen hast, bis Sonntagabend zu untersuchen.“
    „Bodenproben?“, fragte Udo dazwischen. „Moment, ich hör immer Bodenproben. Hab ich was verpasst?“
    „Ja“, nickte Kaltenbach. „Hast du wohl. Ich hab ja heute auch was erlebt, von dem ich dir noch nichts erzählt habe.“ Mit wenigen Sätzen berichtete er dem Freund von seiner Kletteraktion im Hunsrück.
    „Professor Triebel hat Wert auf eine Anzahlung gelegt“, merkte Sabine nun beiläufig an.
    Kaltenbach stutzte. „Und?“
    „Ich habe ihm das Geld sofort überwiesen. Online, dann habe ich ihm den Bankbeleg als PDF gemailt, sonst hätte es die Sache unnötig verzögert.“
    „Wie viel?“
    „Fünftausend. Als Anzahlung, damit er überhaupt den Rechner in seinem Labor hochfährt.“
    „Sag, dass das nicht wahr ist“, verlangte Kaltenbach.
    Sabine schüttelte den Kopf, trank einen Schluck und sagte: „Dann würde ich ja lügen.“
    „Aber mit deiner kleinen Privatschnüffler-Bude kämpfst du selber um Überleben.“
    „Stimmt. Ich habe meine Mutter angepumpt.“ Sabine sagte das, als wäre es das Normalste der Welt.
    „Wie schön. Willkommen im Club.“ Kaltenbach hob die Flasche. „Und ansonsten ist uns der Mann gewogen?“
    „Er wird die Proben … wie soll ich sagen? Er wird sie sehr wohlwollend bewerten.“
    „Das nutzt uns nichts“, erwiderte Udo. „Das Gutachten muss hieb- und stichfest sein. Bernd arbeitet daran, einen Umweltskandal aufzudecken. Der Hahn gehört der Landesregierung. Wenn er die verklagen will, muss er damit rechnen, dass sie die teuersten Anwälte der Republik auffahren, um die Klage abzuschmettern.“
    „Die sollen mal kommen“, sagte Sabine. „Ich bin sicher, dass, wenn der Boden tatsächlich belastet ist, eine große Bombe platzen wird.“
    „Ich will jetzt nicht unverschämt sein“, sagte Kaltenbach und sah Sabine mit seinem Hundeblick an. „Aber wann bekommen wir die Ergebnisse?“
    „Vielleicht sogar noch am Wochenende.“ Sie strahlte.
    „Das ist mal eine Sonderschicht“, lachte Udo und hieb sich auf die Schenkel, dann rieb er Daumen und Zeigefinger aneinander. „Na ja, der Gutachter lässt sich die Sonderschicht am Wochenende ja auch ordentlich vergüten.“
    „Allerdings.“ Kaltenbach nickte und blickte in die Runde. Im Grunde genommen war er froh, dass der alte Sauhaufen, der vor vielen Jahren schon einmal einen Fall gelöst hatte, wieder zusammengefunden hatte. Jeder der drei war auf seine Art und Weise speziell, aber wahrscheinlich war genau das der große Vorteil des Trios. „Und du?“, sagte er dann an seinen Freund gewandt. „Was wolltest du mir so Dringendes berichten, als du mich in der misslichen Lage angetroffen hast?“
    „Ich hatte etwas Stress in Zell: Ein schwarzer Pick-up wollte mich im Vorbeifahren platt machen.“ Udo berichtete den Freunden, was ihm an der Moselpromenade in Zell zugestoßen war.
    „Ach nee?“ Kaltenbach wunderte sich nicht, dass auch sein Freund ins Kreuzfeuer der Feinde geraten war.
    „Und nun kannst du dir gar nicht erklären, warum?“
    „Falsch. Ich kann mir immer noch nicht erklären, wer hinterm Steuer saß. Natürlich habe ich sofort eine Ringfahndung nach dem Dodge eingeleitet – bisher allerdings ohne Erfolg.“
    „So eine Riesenkiste ist doch auffällig, und vor allem:

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