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HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

Titel: HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Sie kann sich nicht in Luft auflösen.“ Kaltenbach schüttelte den Kopf.
    „Da kann es doch nur sein, dass jemand die Kiste nach dem Anschlag auf Udo versteckt, in einer alten Scheune oder sonst irgendwo“, überlegte Sabine.
    „Und Scheunen gibt es zwischen dem Hunsrück und dem Moseltal wie Sand am Meer“, unkte Kaltenbach. Dann griff er in die Tasche und legte sein Handy auf den Tisch. „Aber für dich habe ich noch eine Aufgabe“, sagte er an Udo gewandt.
    „Schön. Ein Kriminalkommissar lässt sich von einem Lokalreporter Aufgaben geben.“
    „Der Lokalreporter kann dir auch eins aufs Maul hauen, wenn du den Schwanz einziehst“, brummte Kaltenbach und rief die Bilder auf, die er von dem Reifenprofil auf dem Wirtschaftsweg im Hunsrück gemacht hatte.
    „Hier“, sagte er und zoomte in die Aufnahme hinein. „Hast du eine Ahnung, was das für ein Auto gewesen sein könnte, das sich hier durch den Modder geackert hat?“
    „Ein Lastwagen, mit großer Sicherheit geländegängig“, sagte Udo, nachdem er einen Blick auf das Bild im Handy-Display geworfen hatte.
    „Schön“, sagte Kaltenbach trocken. „Kann man das irgendwie spezifizieren? Fahrzeughersteller, Modell und so was?“
    „Eher nicht.“ Udo schüttelte den Kopf. „Im freien Reifenhandel wird nicht nach Hersteller verkauft, sondern nach zugelassener Reifengröße.“
    „Aber das Profil könnte schon von einem Mercedes Actros stammen?“ Bernd ließ nicht locker.
    Udo nickte. „Genauso gut aber auch von einem MAN oder einem Volvo beispielsweise, die Zugmaschinen in derselben Gewichtsklasse anbieten. Das kann man so nicht einordnen, fürchte ich.“
    „Du hast den Verdacht, dass die Spuren von einem der Manderscheid-Lkw stammen“, kombinierte Sabine.
    „Exakt.“
    „Dann fahr hin und vergleich das mal“, sagte sie an Udo gewandt. „Dazu brauchst du ja wohl keinen Durchsuchungsbeschluss, oder?“
    „Nee, das darf ich ohne. Muss mich ja nicht erwischen lassen.“ Udo grinste wie ein kleiner Junge, der gerade einen Streich ausheckte.
    „Wenn du dir in die Hose machst, übernehm‘ ich das für dich“, bot sich Kaltenbach an. „Ich fang da am Montag an.“
    „Was?“
    Kaltenbach sah seinem Freund an, dass er an einen Scherz glaubte.
    „Ich bin der Maulwurf dort. Beatrice hat mich reingeschmuggelt, weil Paul Bärmann gerade Fahrer für einen neuen Großauftrag sucht, der allerdings ganz diskret behandelt werden soll. Und was soll ich sagen, Freunde? Ab Montag verdiene ich mein Geld als Trucker auf dem Bock.“
    „Und was sagt Prangenberg dazu?“ Sabine war sichtlich überrascht.
    „Passt ihm nicht. Er hat personellen Notstand, deshalb arbeite ich augenblicklich in der Koblenzer Redaktion, nicht in Neuwied. Aber ich habe ihm eine heiße Story in Aussicht gestellt, und …“
    „Sag mal, kann es sein, dass du die Geduld deines Chefredakteurs gerade ganz schön beanspruchst?“ Unterschwelliger Vorwurf lag in Sabines Stimme.
    „Der Zweck heiligt das Mittel“, wich Kaltenbach aus.
    Sekundenlang herrschte Schweigen in Kaltenbachs Küche, dann zerriss der Radetzky-Marsch die Stille. Kaltenbach lachte auf und bedachte seinen Freund mit einer bedauernden Miene.
    „Wann kommst du denn nach Hause, Schatz? Es ist schon so spät, und ich fürchte mich im Dunkeln.“
    „Du solltest besser die Schnauze halten“, grollte Udo. „Wenn du wüsstest, welchen Stein du bei meiner Frau im Brett hättest, würdest du nicht so einen Unsinn sülzen.“ Er kramte das Telefon hervor und meldete sich.
    „Ich komm gleich, Schatz. Ja, ich weiß, es ist verdammt spät, und morgen müssen wir verdammt früh raus. Was – morgen ist Wochenende, Larissa!“ Udos Blick huschte zwischen Sabine und Kaltenbach umher. „Ich bleib liegen, mir doch scheißegal. Was?“ Er lauschte in den Hörer, bevor er antwortete: „Ach so: Spielzeugtag im Kindergarten. Das ganze Zeugs sauber machen für die neuen Kinder, die nach den Ferien kommen? Was hab ich mit denen … ja, ist doch schon gut. Natürlich helfe ich dir gern. Ja, ich besorge den neuen Spielsand, kein Thema.“ Wieder lauschte Udo und nickte dienstbeflissen. „Natürlich, ja, ich beeil mich. Ist gut, bis gleich. Tschö.“ Eilig drücke er die rote Taste. „Mist, hab ich total vergessen, die Aktion morgen.“ Er leerte sein Bier und hieb kurz auf den Tisch. „Also“, sagte er an Bernd gewandt. „Du kommst zurecht hier, oder hast du noch Angst?“
    Kaltenbach tauschte einen Blick mit Sabine und

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