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Hai Fisch Futter

Hai Fisch Futter

Titel: Hai Fisch Futter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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oder daß er etwas mit einem der Morde oder beiden zu tun hat, meinst du nicht auch?«
    »Oder daß sowohl ersteres als auch letzteres zutrifft. Du darfst nicht vergessen, daß niemand außer den Mördern etwas von Selwyns Ermordung wußte, als Leo in der Versenkung verschwand. Vielleicht waren Leo und Greely in die Geschichte verwickelt, und als Greely eins auf die Rübe bekam, ist Mulcahy zu dem Schluß gelangt, daß jemand die Zeugen los sein wollte.«
    »Hört sich gut an. Also muß ich den Stier in meinem Artikel wohl einfach direkt bei den Hörnern packen.«
    »Na, das ist doch ’n Wort«, sagte ich. Ein Genie in der Kunst, zwischen den Zeilen zu schreiben, war Lizzie dafür berühmt, mit dem Finger auf Übeltäter zu deuten, ohne dabei in irgendeiner Weise an die drakonischen Gesetze zu rühren, die hierzulande auf Verleumdung stehen.
    Nun mußte ich bloß noch Val beibringen, daß der Tote Selwyn war. Ich rief sie erneut zu Hause an, und dieses Mal nahm sie ab.
    »Ich hab ziemlich schlechte Nachrichten«, begann ich.
    »Selwyn?«
    »Ja. Ich habe ihn heute im Leichenschauhaus identifiziert. Er wurde ermordet; man hat ihm mit irgend etwas Schwerem wie einem Montiereisen den Kopf eingeschlagen und ihn dann in den Kofferraum eines Autos gelegt. Er starb kurz nachdem du ihn das letzte Mal gesehen hast, aber weil das Auto gestohlen wurde, haben sie seinen Leichnam erst jetzt gefunden.«
    »Du hättest nicht allein hinzugehen brauchen, Syd. Ich hätte mitkommen können.«
    »Du warst nicht zu Hause, Val. Außerdem war es das mindeste, was ich tun konnte.«
    »Weißt du, wer es war?«
    »Nein, aber ich würde auf Simmons tippen, und ich schätze, daß dieser große Biker aus dem Crash Through auch etwas damit zu tun hat. Er hat sich dünngemacht.«
    »Hing es mit diesem Rennen zusammen?«
    »Vermutlich. Es scheint keinen anderen Grund zu geben, um einen harmlosen alten Knaben wie Selwyn aus dem Weg zu räumen.«
    »Was ist mit der Beerdigung, Syd?«
    Daran hatte ich nicht gedacht. »Ich weiß nicht. Sein Bruder in Wagga ist sein nächster Verwandter. Ich schätze, daß der für die Honneurs zuständig ist.«
    Ich gab ihr Leggetts Nummer, damit sie sich erkundigen konnte, was zu tun war, und legte auf, wobei ich mich fragte, ob irgendeines von Selwyns Kindern zeitig genug gefunden werden konnte, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Ich fragte mich auch, ob die Familie Simmons zu Selwyns Beerdigung erscheinen würde.

16

    Am folgenden Tag erhielt ich einen Anruf von Don Taylor und traf mich mit ihm in einem Pub in Marrickville, da ich hören wollte, was er über das Rennen herausgefunden hatte. Er war so geschniegelt und gestriegelt wie immer und trug graue Hosen mit sauberen Bügelfalten, ein weißes Hemd und ein leichtes Sportsakko. Ich konnte in seinen schwarzen Schuhen mein Spiegelbild sehen.
    »Mensch, Sie sind mir ja vielleicht ’n Stutzer«, sagte ich anklagend.
    »Ich sehe nichts Falsches daran, gut angezogen zu sein, mein Junge.« Er inspizierte meine Klamotten, und sein leicht gespitzter Mund verriet, daß ich es nicht geschafft hatte, seinen modisch-eleganten Standard zu erreichen. »Es ist besser, als wenn man wie eine Witzblattfigur aussieht.«
    Ich war etwas pikiert. Ich gebe zu, daß mein gestreiftes Hemd so alt war, daß man die Streifen mit bloßem Auge nicht mehr erkennen konnte, aber es war sauber, und meine Jeans hatten keine Löcher.
    »Was gibt’s an meinen Sachen auszusetzen?«
    »Wissen Sie nicht, wie man mit einem Bügeleisen umgeht?« fragte der alte Mann.
    »Es ist kaputt.«
    »Seit wann, 1976?«
    Ausgestochen, bestellte ich zwei Bier sowie eine Fleischpastete für mich. Während er meine Pastete beäugte, als ob es eine tote Katze wäre (was sehr wohl hätte sein können), erstattete mir Don Rapport: »Ich habe mich über Silk Banner kundig gemacht, und er war bis zu diesem Rennen immer ein ziemlich lahmer Klepper. Hatte auch ’n Ruf als olle Scheulampe weg.«
    »Entschuldigen Sie meine Unwissenheit, aber was ist eine olle Scheulampe, bitteschön?« fragte ich säuerlich, da die Pastete aus nichts als Knorpeln bestand und in einer greulich grauen Tunke schwamm.
    »So nennen manche Leute einen Gaul, der beim Aufklappen der Startsperre verrückt spielt und einen schlechten Start hinlegt.«
    »Dann war dieser Sieg also etwas Ungewöhnliches?«
    »Allerdings. Er hatte bisher noch nie eine bessere Plazierung als Rang vier.«
    »Es könnte demnach sein, daß sein Tempo früher bewußt

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