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Hai Fisch Futter

Hai Fisch Futter

Titel: Hai Fisch Futter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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Polizisten herauszukehren, stand Leggett auf. »Erzählen Sie uns hier nicht, wie wir unsere Arbeit zu verrichten haben«, sagte er ebenso leise wie giftig. »Und jetzt scheren Sie sich gefälligst raus.«
    Ich erhob mich und ging zur Tür.
    »Sehen Sie bloß zu, daß Sie diesen Zettel für uns auftreiben, ja?« sagte Leggett zu meinem Rücken. »Ich würde mich nur ungern gezwungen sehen, Sie wegen Behinderung der Rechtsfindung in Gewahrsam zu nehmen.«
    Nach einem der schlimmsten Tage meines Lebens hätte ich für einen Kaffee getötet, aber zur Not würde es auch ein Bier tun. Ich entdeckte ein Pub in der Oxford Street, das weder wie der Ausstellungsraum eines Innenausstatters eingerichtet noch in einen Aufreißschuppen für Schwule verwandelt worden war und gesellte mich zu den anderen gesellschaftlichen Randexistenzen in ihrem Mief aus Alkohol, Zigarettenrauch und Ablehnung. Nach zwei Bieren fühlte ich mich halbwegs wie ein Mitglied der menschlichen Rasse, doch inzwischen hatte ich die Lebensgeschichte des alten Zauselbruders auf dem Barhocker neben mir langsam über, und so machte ich mich auf den Rückweg.
    Das Bier war mir zu der Zeit als gute Idee erschienen, aber als ich schließlich wieder in meinem Büro war, verspürte ich eine gleich große Menge an Mißmut und Übelkeit. Als ich also Lizzie anrief und ihr sagte, daß der Tote im Leichenschauhaus tatsächlich Selwyn war und sie »Na siehst du, ich wußte, daß du’s schaffst«, erwiderte, fuhr ich ihr kräftig über den Mund.
    »Tu mir einen Gefallen und verschone mich mit diesem gönnerhaften Getue, verdammte Scheiße noch mal. Du bist wie eins dieser alten Frontschweine, die irgendeinen weißen Fetzen in der Gegend rumschwenken, während ich durch die Schützengräben robben kann.«
    »Sehr pittoresk, aber wohl kaum zutreffend«, sagte Lizzie, eisig bis zum Gehtnichtmehr. »Wenn du einmal zurückdenkst, wird dir einfallen, daß ich zwei Jahre lang Polizeireporterin war. Oder ist dein Kurzzeitgedächtnis total hinüber?«
    »Aber du hast die Opfer nicht gekannt«, protestierte ich. Man bezeichnet das als geistig-seelische Beeinflussung.
    »Freundchen, wenn ich sie zu sehen bekam, hätten in manchen Fällen nicht einmal ihre eigenen Mütter sie wiedererkannt«, sagte sie. Gut gebrüllt, Lizzie Darcy.
    »Vielleicht kannst du einen Zusammenhang zwischen den Toden von Selwyn und Wally Greely herstellen, indem du darüber schreibst«, schlug ich vor, um das Thema zu wechseln.
    »Wie, in Dreiteufelsnamen? Das einzige Bindeglied ist dieser Notizzettel aus dem Crash Through mit den Renndetails drauf. Bist du bereit, den auszuspucken?«
    »Kommt gar nicht in die Tüte«, sagte ich und erzählte ihr von Vals dickem Gewinn.
    »Aha, ich rieche einen Turfskandal. Soll heißen, einen neuerlichen Turfskandal. Wie können wir das untermauern?«
    »Ich habe da einen alten Wettberater an der Hand, einen der Hausfreunde meiner Tante. Falls auch nur irgend etwas über das Rennen gemunkelt wird, befördert er es ans Tageslicht.«
    »Was unternehmen die Bullen in dieser ganzen Sache?« fragte Lizzie.
    »Rein gar nichts, soviel ich weiß. Sie behaupten, sie hätten keine Ahnung davon gehabt, daß die Hunnen gestohlene Autos durch die Werkstatt schleusen, aber vielleicht fahnden sie, jetzt, wo ich sie auf Leo Mulcahy gestoßen habe, ja wenigstens nach dem.«
    »Was wirst du nun also tun?«
    »Ich muß herausfinden, warum Selwyn ermordet wurde. Er hatte ganz offenkundig nicht die Absicht, das mit dem getürkten Rennen auszuposaunen, da er sonst Val den Tip nicht gegeben hätte. Folglich muß er aus einem anderen Grund getötet worden sein. Ja, und was Wally Greely betrifft — wer den liquidiert hat, ist mir völlig schnurz; wahrscheinlich hat er dafür sogar den australischen Brustorden am Band verdient.«
    »Hast du schon mal in Erwägung gezogen, daß Leo Mulcahy vielleicht auch über den Jordan gegangen worden ist?« fragte Lizzie.
    »Das wäre natürlich möglich, aber ich glaube es nicht. Ich könnte schwören, daß Emmett in bezug auf dieses Haus in Erskineville die Wahrheit gesagt hat. Es ist viel wahrscheinlicher, daß Mulcahy abgeschmiert ist, weil er aus irgendeinem Grund die Muffe hat. Wenn seine Verwandten der Überzeugung wären, daß er ermordet wurde, hätten sie das mittlerweile gesagt. Sogar Biker gehen im Notfall zur Polizei. Er ist irgendwo draußen und hält sich versteckt.«
    »Das bedeutet, daß er entweder glaubt, er wäre als nächster an der Reihe,

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