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Hai Fisch Futter

Hai Fisch Futter

Titel: Hai Fisch Futter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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befindlichen Labrador getroffen, der mit schweren Verletzungen in einer tierärztlichen Klinik lag. Die Ortsansässigen, die keine allzu großen Sympathien für Biker hegten, waren über das Schicksal des Hundes viel empörter als über das des Mannes.
    Bislang hatte sich das beabsichtigte Opfer, dessen Identität nicht bekannt war, weder gemeldet noch wieder in dem Haus eingefunden. Die Polizei führte das Ganze auf eine Auseinandersetzung zwischen Bikerclubs zurück und sagte, daß eine Suche nach einem weißen Kingswood neuerer Ausführung im Gange sei. Keine sehr intensive Suche. Die Polizei hatte genug am Hals, ohne kriminelle Biker vor den Konsequenzen ihres Handelns zu schützen.
    Bevor ich Lizzie anrufen und fragen konnte, ob sie zu einer Pferdeschau im Hunter Valley mitkommen wolle, rief sie mich mit den Neuigkeiten an.
    »Ich hab’s gelesen«, sagte ich.
    »Meinst du, daß es Leo ist?«
    »Ich würde schon sagen. Es heißt zumindest, daß er noch lebt.«
    »Vorläufig jedenfalls. Was würdest du an Leos Stelle unternehmen, wenn du wüßtest, daß jemand hinter dir her ist?«
    »Ich würde mir ein neues Versteck suchen und mich mit schwer bewaffneten Hunnen umgeben, ist doch klar.«
    »Genau. Deshalb vermute ich, daß er wieder im Clubhaus ist.«
    »Du meinst wohl, auf einem Matratzenball«, sagte Lizzie kichernd.
    »Ich habe mich mit Don Taylor über dieses Rennen unterhalten, und wir denken, daß Simmons womöglich ein Tauschmanöver durchgeführt und Silk Banner gegen ein schnelleres Pferd ausgewechselt hat. Der bewußte Gaul befindet sich eventuell noch immer dort oben auf der Farm.«
    »Würde jemand so dumm sein, diese Art von Beweismaterial sozusagen offen herumliegen zu lassen?«
    »Vielleicht, ein gutes Pferd ist ordentlich was wert. Und es wäre schon ziemlich verdächtig, wenn ein kerngesunder Pistentraber nach einem großen Sieg urplötzlich stirbt.«
    Lizzie schwirrte wie eine Wünschelrute über einer Wasserader; das konnte ich selbst durchs Telefon spüren. »Heilige Scheiße, was für eine Story! Erzähl mir mehr.«
    »Zuerst einmal war Silk Banners Form nicht gerade bestechend, so daß niemand mit einem Sieg gerechnet hat. Was mit anderen Worten heißt, daß er für einen Riesengewinn gut war.«
    »Das können wir uns ins Haar schmieren«, sagte Lizzie, die sich wie gewohnt nicht zurückhalten konnte.
    »Gib mir ’ne Chance, ja! Das Pferd wurde von einem geriebenen Schwindler geritten, der es nicht gut kannte und sich wahrscheinlich einen feuchten Dreck darum scherte, ob es das richtige war. Und dann wäre noch anzuführen, daß sich der reguläre Jockey nach Übersee abgesetzt hat.«
    »Wie viele Leute wären notgedrungen eingeweiht gewesen, wenn es tatsächlich ein Tauschmanöver war?«
    »Der Besitzer, der Trainer, der Jockey und die Kommissionäre«, sagte ich. »Und Simmons ist der Besitzer und Trainer von Silk Banner.«
    »Und Simmons hatte die Hunnen, um für ihn auf Silk Banner Geld zu setzen«, sagte Lizzie. »Wenn Simmons über ihre illegalen Autogeschäftchen im Crash Through Bescheid wußte, hätte er sie in der Hand gehabt.«
    »Und wenn der kleine alte Selwyn für ihre Machenschaften aus irgendeinem Grund ein Risiko darstellte, konnten sie es sich unter Umständen nicht leisten, ihn am Leben zu lassen«, sagte ich.
    »Sieht ganz so aus, nicht?«
    »Was hat er denn deiner Meinung nach getan, um Simmons so nervös zu machen?«
    »Womöglich wollte er ein Stück vom Kuchen abhaben«, schlug ich vor. »Er wurde langsam ziemlich alt und wackelig, und vielleicht hatte er keine Lust, den Rest seines Lebens in einer Absteige wie dem Saratoga in einer Zelle zu verbringen.«
    »Das kann ich gut nachfühlen«, sagte Lizzie. »Wann brechen wir ins Hunter Valley auf?«

    Die Unterhaltung mit Lizzie erinnerte mich an eines der größten Rätsel in diesem Fall: Welche Verbindung bestand zwischen Simmons, dem Crash Through und den Hunnen? Wie kam ein Kerl wie Simmons überhaupt mit einem Haufen verbrecherischer Biker zusammen? Ich war bislang davon ausgegangen, der Inhaber des Crash Through sei Wally Greely, aber ich bekam allmählich meine Zweifel.
    Aus einer spontanen Regung heraus wählte ich die Nummer der Werkstatt und bekam irgendeinen Grunzbojaren an die Strippe, der offenbar nie einen Benimmkurs für höfliche Umgangsformen am Telefon gemacht hatte. Als ich den Besitzer zu sprechen verlangte, sagte er mir, ich solle warten, und ließ den Hörer fallen, so daß mir fast das

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