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Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Titel: Halb verliebt ist voll daneben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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Sare.«
    »Jules! Wenn du nicht gleich zu lachen aufhörst, werde ich dir das nie verzeihen. Das ist sehr ernst. Du musst mir helfen, diese widerlichen Exkremente zu entsorgen! «
    »Okay. Okay. Geh in die Küche und sieh nach, ob du eine Plastiktüte findest.«
    »O nein! O bitte, nein. Das hast du nicht gesagt.«
    »Wenn sie sich nicht runterspülen lassen, bleibt dir nichts anderes übrig.«
    »Hast du das schon mal gemacht?«
    »Nein!«
    Ich ging in die Küche. Öffnete ein paar Schubladen.
    Stellte erleichtert fest, dass selbst erfolgreiche Models eine Schublade voll leerer Tüten in ihrer Küche haben.
    »Hab eine.«
    »Okay, jetzt geh’s an.«
    »Gut.«
    »Leg das Handy vorher ab. Du willst doch nicht, dass es reinfällt, oder? Ich bleib in der Leitung.«
    Ich hielt die Luft an und tat wie mir geheißen.
    »Igitt, ist das eklig!«
    »Stopf die Tüte einfach in eine zweite Tüte. Du schaffst das schon! Ich leg jetzt auf. Aber wir skypen gleich.«
    »Danke, Jules!«
    Ich war okay. Cool. Gefasst. Ich kehrte in die Küche zurück und nahm sämtliche Plastiktüten aus der Schublade. Ich schaute mich im Strandhaus um. Es war gemütlich. Leo hatte sogar einen kleinen Kräutergarten vor dem Küchenfenster. Ich entdeckte einen Stift und einen alten Umschlag. Ich begann, eine Nachricht für Leo zu verfassen.
    Lieber Leo,
    Was sollte ich nur schreiben? Tut mir leid, es war ein völliger Schock. Gib mir ein paar Monate, dann würde ich gern noch mal versuchen, mit dir zu vögeln, solange du nichts darüber in Nads schreibst. Mir ist übrigens etwas Furchtbares in deinem Badezimmer passiert.
    Ich hoffe, dein Interview lief gut. Ich kehre jetzt in mein Hotel zurück. Bis bald. Danke, dass du letzte Nacht so verständnisvoll warst.
    Sarah
    Kuss oder kein Kuss? Ich entschied mich für kein Kuss. Meine Lippen ertrugen keine weiteren Lustbekundungen mehr.
    Ich ließ die Nachricht auf der Küchenanrichte zurück. Ich nahm die Plastiktüte mit meinem Aa und stopfte sie in zehn weitere Plastiktüten. Dann klingelte mein Handy. Es lag auf dem Küchentisch. Gut, dass es klingelte, sonst hätte ich es vergessen. Dann hätte Simon angerufen und Leo wäre rangegangen. Doch er hätte ihn vermutlich einen verdammten Mistkerl geheißen, was gar nicht so schlecht gewesen wäre. Nur dass Simon dich nicht angerufen hätte, Sarah, du Närrin. Und es war auch nicht er am Handy. Es war Rachel Bird. Ich legte mein Plastiktütenpaket neben die Notiz auf der Anrichte ab und ging ran.
    »Hey, Rachel.«
    »Wo bist du?«
    »In Malibu.«
    »Ah. O mein Gott. Mit Leo. War es schön?«
    »Hm … nein, es war ganz schrecklich. Wie geht es dir denn?«
    »Ich hab’s ihm nicht gesagt.«
    »Aha.«
    »Hast du Zeit auf ein Schwätzchen?«
    »Natürlich«, sagte ich, ging zurück in Leos Zimmer und überprüfte, ob ich nichts vergessen hatte.
    »Ich werde Eamonn verlassen.«
    »Nein, Rachel, nein, bitte tu das nicht«, sagte ich, ging hinaus und schloss rasch Leos Eingangstür hinter mir.
    Rachel begann zu schluchzen.
    »Es ist das Beste.«

    »Rachel, er möchte doch …«
    »Bist du noch da, Sarah?«
    Ich drehte mich um zu Leos Haus. Die Tür war zu. Ich hatte das Aa auf seiner Küchenanrichte zurückgelassen.
    »Sarah?«

71
    Ich beschloss, auf Leos Rückkehr zu warten, damit ich die Plastiktüte holen konnte. Es war jedoch der heißeste Tag, den ich je in Kalifornien erlebt hatte, und ich war nicht eingecremt. Der einzige Ort, an dem ich der Sonne entkommen konnte, war die große Hecke entlang seiner Kieseinfahrt. Schätzungsweise vier Stunden saß ich in dieser Hecke.
    Der Akku meines Handys hatte seinen Geist aufgegeben, doch es war mir noch gelungen, Rachel Bird zu überreden, Eamonn nicht zu verlassen, also war es die Sache wert. Ich war lediglich in Sorge, dass Simon mir eine Nachricht hinterlassen haben könnte. Das war alles so dumm und frustrierend. Ich seufzte laut und vernehmlich.
    »Hallo«, sagte eine Stimme.
    Ich spähte aus der Hecke. Es war ein Lieferant. Ich hoffte, er hatte nicht vor, mich in der Hecke umzubringen.
    »Hallo.«
    »Was machen Sie da drin?«

    »Ich warte auf Leo.«
    »In einer Hecke?«
    »Es ist der einzige Platz im Schatten.«
    »Woher kommen Sie?«
    »England.«
    Er sah mich lange an und ging dann mitsamt dem Paket wieder dorthin, wo er hergekommen war.
    »Bye«, schrie ich ihm hinterher, weil ich freundlich sein wollte.
    Ich versuchte, es mir in meiner Hecke bequem zu machen. Was das wohl für ein doofes Interview war?

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