Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Titel: Halb verliebt ist voll daneben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
Vom Netzwerk:
Stimme wurde lauter.

    »Dolph.«
    »Ich mag Sie, Leo. Ich möchte Ihnen dieses Buch schenken.« Ich erwog, mich freiwillig bereitzuerklären, das Buch zu nehmen, denn es sah hübsch aus. Aber ich tat es nicht, denn das lag sicherlich nicht in Dolphs Absicht. Leo öffnete seinen Mund und schüttelte dann seinen Kopf. »Daran ist nichts Anrüchiges«, sagte Dolph und schaffte es ganz hervorragend, seine eigenen Worte zu widerlegen.
    »Aber ich werde es nicht lesen. Ich lese nicht, Mann. Ich meine, ich lese schon, manchmal. Aber behalten Sie es.«
    Dolphs Nackenmuskeln spannten sich an, als würde er ein Klavier hochheben. Er schien etwas schrecklich Destruktives sagen zu wollen, schritt aber stattdessen aus der kärglich bestückten Bibliothek und murmelte: »Ich muss mich um meine anderen Gäste kümmern.«
    »Es ist doch unglaublich, dass er dieses Zen-Buch hergeben wollte. Ich würde das behalten, wenn ich Dolph wäre«, sagte ich, als Dolph gegangen war.
    Ich bekam keine Antwort von Leo, er lächelte mich nur an und hielt dabei den Kopf schräg.
    »Dein Kleid gefällt mir«, sagte er und kam auf mich zu, um seine Hände um meine Hüfte zu legen. Er schob seine Finger unter die Seide meines Kleides mit dem tiefen Rückenausschnitt, sodass sie die fleischigeren Teile über meinem noch fleischigeren Hintern berührten. »Du siehst wunderschön aus.«
    Moment mal. Da stimmte was nicht. Das lag noch nicht mal im Einzugsbereich der Wahrheit. Ich weiß, wie Schönheit aussieht, und das hat nichts mit mir zu tun. Träumte ich? Leo Clement ist umwerfend. Er übertraf
alles. Während ich im Mittelfeld mitschwamm, im unteren Mittelfeld, wenn man berücksichtigte, dass die Mädchen offenbar immer jünger und hübscher wurden. Als England mal das Glück einer beispiellosen Schönwetterfront zuteilwurde, erkrankte ich an einer bakteriellen Darminfektion und schaffte es für kurze Zeit mal ein Stück weiter nach oben. Aber es hielt nicht an, weil ich danach wieder zunahm.
    »Du Spinner.«
    »Darf ich dich bitte küssen, Sarah Sargeant?«, bat er.
    »Hhm … äh …«, konnte ich gerade noch sagen, bevor er seine Lippen auf meine legte.
    Aber es war nur ein einziger sanfter Kuss auf den Mund. Ohne Zungeneinsatz, denn er nahm mich an der Hand und führte mich zurück in das Esszimmer ohne Stühle.
    »Komm und sieh dir das an«, sagte er, ging in die Knie und betrachtete die Unterseite des Tisches.
    »Spinner«, sagte ich wieder, raffte mein Kleid und hockte mich auf den Boden.
    Leo lag unter dem James-Dean-Tisch.
    »Komm her, leg dich neben mich.«
    Ich legte mich auf den Teppich und schaute die Unterseite des Tisches an. Darauf stand etwas geschrieben. Jemand hatte etwas ins Holz geschnitzt.
    »Wow. Was steht da?«
    »Da steht«, begann Leo und legte seinen Arm um mich, sodass ich mich an seiner Schulter anlehnen konnte, »da steht: Träume, als würdest du ewig leben. Lebe, als würdest du heute sterben.«
    »Ich hoffe nur, dass James Dean das geschrieben hat und nicht Dolph.«

    Wir lagen da und schauten hinauf. Ich dachte an Rachel und wurde traurig. Doch ich wusste aus ganzem Herzen, mir Rachels Beifall sicher sein zu können, wenn sie erfuhr, dass ich in meinem blauen Kleid, das sie für mich gekauft hatte, mit Leo Clement unter dem Tisch von James Dean lag. Und ich war mir auch ganz sicher, dass Leo von mir geküsst werden wollte. Und dann beugte ich mich über ihn und küsste ihn.
    »Ich liebe es, dich zu küssen«, murmelte er.
    »Leo?«
    Eine weibliche Stimme rief in den Raum. Wir hörten zu küssen auf. Leo legte mir seinen Finger leicht auf meine Lippen, damit ich keinen Lärm machte. Ich hätte seinen Finger geküsst, wenn er nicht versehentlich im gleichen Moment meinen schlimmen Knöchel angestoßen hätte. Ich stöhnte auf.
    »Hallo, hallo?« Die Frauenstimme kam näher, dann tauchte das tadellos geschminkte Gesicht von Palmer, Leos PR-Agentin, unter dem Tisch auf. »Oh!« Es schien sie zu überraschen, uns dort unten zu sehen. »Ich gehe, Leo«, sagte sie langsam, mich ansehend.
    Wir lauschten ihren sich entfernenden Schritten. Dann legte Leo seine Lippen zurück auf meine.
    Wir küssten uns lange. Wir küssten uns, bis es ihm gelang, mich auf sich zu ziehen, und ich mir meinen Kopf anschlug und wir zu lachen anfingen. Da erst bemerkten wir das Fußpaar neben uns im Esszimmer.
    Wir hörten zu kichern auf, als wir Dolph Wax’ unmissverständliche Stimme sagen hörten: »Ich möchte, dass Sie beide jetzt bitte

Weitere Kostenlose Bücher