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Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Titel: Halb verliebt ist voll daneben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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wenn er Tausende von Kilometern weit weg war.
    »Ich liebe dich, Sarah.«
    »Ich liebe dich auch.«
    »Obwohl du so ein Idiot bist«, sagte er, wobei er sich offenbar auf meine Reaktion wegen Ruths Foto bezog.
    »Simon«, erwiderte ich leicht gereizt. »Daran möchte ich im Moment nicht denken.« Ich seufzte. »Ich finde es unglaublich, dass du das gerade gesagt hast.«
    Es folgte angespanntes Schweigen.
    »Wie geht es dir denn da drüben?«
    »Ich bin in der Sonne eingeschlafen, weshalb ich aussehe wie ein blutiges Stück Rindfleisch. Zur Leseprobe werde ich mich in einen Wandbehang hüllen müssen, weil alles andere zu eng und deshalb schmerzhaft ist.«
    Ich ließ ihn lachen.
    »Ich war schon immer der Meinung, dass du in einem Wandbehang scharf aussähest.«

    »Danke.« Ich wurde weich. »Ich wünschte, du wärst hier.«
    »Ich habe von dir geträumt, als ich zu Bett ging.«
    »Tatsächlich?«
    »Du trugst Fußballsocken und sonst nichts.«
    »Wirklich? Ich würde dich gern in einem halb geschlossenen Neoprenanzug sehen.«
    »Ich werde versuchen, an mich zu halten, bis du wieder hier bist, Sare, aber garantieren kann ich es nicht.«
    Ich lächelte kurz, aber dann musste ich an das denken, was vor mir lag.
    »Ich weiß nicht, Simon, ob ich da runtergehen und das schaffen kann. Das ist mein Ernst. Du solltest mich sehen! « Meine Stimme war drei Oktaven höher als sonst. Ich stand kurz vor einer Panikattacke.
    »Du bist brillant, Sare, und das ist mein Ernst«, sagte er mit derart ruhiger Stimme, dass ich es ihm fast abnahm. »Ich habe dich das an die achttausendmal üben hören. Ich muss es wissen.«
    Wir schwiegen wieder. Sein Atmen war so tröstlich. »Ich hör jetzt besser auf«, sagte er schließlich. »Bis später, Superstar.«
    »Bye, Baby.«
    Alles wird gut werden, redete ich mir ein, als ich das Handy ablegte.
    Und es gelang mir, mich an diesem Gedanken mit meinen Fingernägeln festzukrallen, obwohl Rachel Bird mit einem roten Kapuzentop in XL und dem Aufdruck I LOVE CALIFORNIA auftauchte.

15
    Die Leseprobe fand in einem der im Keller gelegenen Veranstaltungsräume meines Hotels statt. Während wir darauf warteten, dass es losging, wurde ich von allen angeglotzt. Ich wäre rot geworden, wenn dies nicht ohnehin mein Dauerzustand gewesen wäre. Wenn ich sage ALLE, dann meine ich die zweiundvierzig Schauspieler, die um einen großen Tisch saßen und die etwa fünfzig anderen Leute mit Notizbüchern, die auf Stühlen entlang der Wände saßen. In Anbetracht der Tatsache, dass wir in einem feudalen Veranstaltungsraum saßen, der mit Spiegeln verkleidet war, konnten mich selbst die hinter mir Sitzenden sehen. Und ich konnte mich selbst auch sehen. Aber ich schaute mich nicht an. Ich sah aus wie eine Riesenchili. Meine Mutter hätte gesagt, ich sei gehemmt und albern, aber diesmal hätte meine Mutter nicht Recht gehabt. Ich wusste, dass mich die Leute anstarrten, denn jedes Mal, wenn ich aufblickte, sah ich in Augen, die sich dann geschickt abwandten.
    Eamonn Nigels, der Regisseur, kam auf mich zu. Eamonn sieht sehr viel jünger aus als seine neunundfünfzig Jahre. Rachel Bird meinte, sie sei von seiner Würde beeindruckt gewesen, als sie ihn kennenlernte. Ihn umgibt auf jeden Fall die Aura von Zuversicht und Erfolg. Doch er ist weder protzig noch arrogant. Er ist unaufdringlich. Nur sein Lachen hört sich an, als würde man einen großen Metallgegenstand in einen Mülleimer drücken. Eamonn ist groß und hat dichtes graues Haar, die
gemeißelten Gesichtszüge eines russischen Balletttänzers und Augen, denen nichts entgeht.
    Er lächelte. Ein freundliches Gesicht.
    »Ich werde dir keinen Kuss geben, Schätzchen«, sagte er freundlich.
    Ich war ihm dankbar für sein Feingefühl.
    »Sonst schmelze ich noch dahin«, fügte er hinzu. Und lachte schallend.
    »Das ist untertrieben«, sagte ich matt.
    »Ist mir selbst auch schon passiert. Englische Haut«, verkündete er und drückte mich dabei liebevoll.
    »Ahhhh!«
    »Huch. In unserem gemieteten Haus hängt ein Wandbehang, der sieht genauso aus«, sagte er mit Blick auf meinen Rock.
    »Das ist aber schön.«
    »Wie war der Flug?«
    »Ganz toll. An die erste Klasse könnte ich mich gewöhnen. «
    »Und Rachel hat dich abgeholt und sicher zum Hotel gebracht?«
    »Das würde ich so nicht sagen. Bist du jemals bei ihr im Auto mitgefahren?«
    »Jawoll.« Eamonn blickte sich um und sprach dann mit übertriebener Nonchalance weiter: »War alles in Ordnung mit

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