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Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Titel: Halb verliebt ist voll daneben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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Jules, ich habe in vierundzwanzig Stunden eine Leseprobe mit der gesamten Besetzung und danach am Abend eine Party. Eine L.A. Filmparty. Und mir tut alles weh. Sieh nur, was ich für Schlitzaugen habe. Das kommt daher, dass sie so geschwollen sind – allein schon das Öffnen tut weh. Und siehst du nicht, dass ich mit geschlossenen Lippen spreche. Weil es eine einzige Qual
ist. Und, UND jetzt rate mal, was ich am Flughafen in Simons Terminkalender entdeckt habe?«
    »Was denn?«
    »Ein Foto von Ruth in Unterwäsche …«
    Sie schnappten beide nach Luft.
    »Etwa ein obszönes?«, fragte Julia – für meinen Geschmack ein wenig zu genüsslich.
    »Nein, sie machte Yoga. Ihr Hintern war in der Luft. Keine Cellulitis. Überhaupt keine. Als hätte man sie retuschiert. Dieses Miststück.«
    Gut, ich bedauere, dies gesagt zu haben, denn Ruth war eigentlich kein Miststück. Sie war bloß nicht die Warmherzigste. Sie arbeitete im Finanzwesen, war überaus karrierebewusst und gut organisiert. Aber ein Miststück war sie nicht. Ich hätte das nicht sagen dürfen. Zumal einen der Begriff »Miststück« süchtig machen kann.
    »Hm. Gelenkiges Miststück«, stimmte Julia mir zu.
    »Warum hat er sich von ihr getrennt?«, wollte Carlos wissen.
    Julia und ich sahen einander mit großen Augen an. Das war wieder eine lange Geschichte. Aber im Wesentlichen ging es dabei um eine Hochzeit, bei der Julia sich an Simon rangeschmissen hatte. Sie knutschten ein bisschen. Eine kurze Knutscherei im Suff. Aber Ruth kam dahinter. Doch keine von uns war willens, diese Information an Carlos weiterzugeben.
    »Ach, so genau weiß ich das nicht, sie waren einfach nicht füreinander geschaffen«, brummelte ich.
    »Ja«, stimmte Julia mir zu. »Und sie kann keine Kinder bekommen, aber er wollte eine Familie gründen. Er
meinte, was Langfristiges würde nie daraus. Sie hatten beide einfach nur ein bisschen Spaß miteinander.«
    Carlos sagte darauf: »Ach so«, aber ich starrte erstaunt auf den Bildschirm.
    »Sie kann keine Kinder bekommen?«, wiederholte ich schließlich.
    »Wusstest du das nicht?«, fragte Julia mich überrascht.
    »Nein. Wann hat er dir das erzählt?«
    »Auf dieser … äh … Hochzeit. Kurz bevor er mir sagte, wie gern er dich hat.«
    »Warum hast du mir das denn nicht gesagt?«
    »Ich dachte, du wüsstest das.«
    »Wusste ich nicht.«
    »Hat er an diesem Abend noch was anderes gesagt?«
    »Nur, dass er dich gern hat und du eine wirklich gute Mum wärst.«
    Skype begriff offenbar das Konzept schlüpfrigen Beziehungsklatsches nicht, denn ihre Gesichter gefroren genau in diesem Moment auf dem Bildschirm zu Standbildern und die Verbindung brach ab.
    Die Nachricht, dass Ruth nicht schwanger werden konnte, warf mich völlig aus der Bahn. Sie führte mich zu der Überlegung, ob Simon und Ruth ansonsten noch zusammen wären. Die Überlegung, dass Simon womöglich ein Baby mehr wollte als mich, irritierte mich. Doch erleichtert kann ich sagen, dass ich auf sehr positive und reife Weise darauf reagierte. Ich stellte mich kurzerhand der Tatsache, dass Kinder zu haben für Simon sehr wichtig war, und nahm mir vor, dieses Thema bei ihm anzuschneiden, sobald ich wieder zurück in England war.
    Doch Sekunden, bevor ich diese reife Erkenntnis hatte,
schickte ich ihm eine anklagende SMS ohne Kuss und Gruß:
    Warum hast du mir nicht gesagt, dass Ruth keine Kinder bekommen kann?
    Worauf er sofort zurückschrieb:
    Komische Frage. Es gibt keinen Grund. Froh, dass du sicher gelandet bist. Xxx
    Julia und Carlos meldeten sich noch einmal, aber wir kamen nicht mehr auf Ruth oder Babys zu sprechen. Das Gespräch nahm eine gänzlich andere Richtung.
    »Wie war der Flug?«, erkundigte sich Carlos.
    »Cool.« Ich nickte. Wir starrten uns ein paar Augenblicke schweigend an. Dann sagte ich unvermittelt: »Habt ihr schon mal von einem Typen namens Leo Clement gehört?«
    Sie verzogen beide die Gesichter.
    »Bei der Erwähnung dieses Namens klingelt was bei mir, aber ich weiß nicht, woher ich ihn kennen könnte«, meinte Carlos achselzuckend.
    »Wieso? Wer ist das denn?«, wolle Jules wissen.
    »Nur ein Typ, der mit mir im Flugzeug war. Eine wirklich umwerfende Erscheinung. Deshalb dachte ich, er muss berühmt sein.«
    »Hast du mit ihm geplaudert?«
    »Nein«, sagte ich kopfschüttelnd. Dann gab ich ihnen noch etwas an die Hand, womit sie sich über mich lustig machen konnten. »Er hob meine Canestensalbe auf. Sie
fiel aus meiner Handtasche, als ich aufstand, um

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