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Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Titel: Halb verliebt ist voll daneben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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Menschenseele davon erzählen«, ohne den Blick von Silas abzuwenden.
    Womöglich lag es an Brians Brustwarzen, jedenfalls hob Silas endlich seine Hände, um den Mob zu beruhigen, und lief dann selbstsicher die Bühne ab, wobei er uns alle ins Visier nahm. Brian und ich setzten uns.
    »Dein Geheimnis ist bei mir sicher«, versicherte ich ihm.
    Es gab noch ein paar Begeisterungsrufer, die aber von der Schar unmittelbar zum Schweigen gebracht wurden. Als wir alle still waren, brüllte Silas Anderson: »DAS KÖNNTE DIE GROSSARTIGSTE ZEIT DEINES LEBENS SEIN! DAS KÖNNTE DIE GROSSARTIGSTE ZEIT DEINES LEBENS SEIN! DIE GROSSARTIGSTE ZEIT DEINES LEBENS!!! WOLLT IHR DAS? ICH FRAGTE: WOLLT IHR DAS?«
    »Ja!«, schrie die Menge.
    Das kann ja heiter werden, sagte ich mir.
    »IST ES DAS, WAS IHR WOLLT? WOLLT IHR WIRKLICH, DASS DIES DIE GROSSARTIGSTE ZEIT EURES LEBENS IST? WOLLT IHR DAS? SEID IHR EUCH SICHER?«

    »JA!!!«
    Diesmal verfiel ich in Kirchengemurmel, um mitzuhalten.
    »WENN IHR DAS ALSO TATSÄCHLICH WOLLT, WERDET IHR DAFÜR AUCH ARBEITEN?«
    »JA!!!«
    Ich murmelte wieder vor mich hin. Vom Arbeiten war ich noch nie begeistert gewesen.
    »WERDET IHR DIE VERÄNDERUNGEN IN EUREM LEBEN VORNEHMEN, DIE DIES ERMÖGLICHEN? «
    »JA!!!«
    Zu meiner Überraschung schrie ich diesmal tatsächlich mit. Brian nickte mir stolz zu.
    »DAMIT IHR IN DER ZUVERSICHT, GEFÜHLE WIE WUT, ÄRGER UND ANGST KONTROLLIEREN ZU KÖNNEN, SOBALD SIE AUFTAUCHEN, WEITERMACHEN KÖNNT?«
    »JA!!!«
    Jetzt hechelte ich. Ich war machtlos dagegen. Im Raum war so viel Elektrizität, dass ich glaubte, gleich eine Rechnung von meinem Stromversorger zu bekommen.
    »SEID IHR EUCH SICHER?«
    »JA!!«
    »Großartig, also, ich werde in den nächsten vier Wochen in Los Angeles sein und Wochenendkurse abhalten. Wenn ihr euch heute dazu anmeldet, kostet euch das nur fünfhundert Dollar«, sagte er.
    Alle jubelten, dann trat er von der Bühne ab.
    »War das alles?«, fragte ich Brian.

    »Ja. Das macht er immer so, damit man auf den Geschmack kommt und sich in ihn verliebt und ihm sein ganzes Geld gibt.«
    »Oh. Und wirst du das tun?«
    »Nein, Schätzchen. Ich werde wohl nicht hier sein. Aber ich habe einen seiner Kurse mitgemacht.«
    »Und? Hat’s was gebracht?«
    »Ich habe mich die ganze Zeit Tagträumen hingegeben und mich gar nicht auf das konzentriert, was er gesagt hat. Aber er ist schon brillant. Er hat ein paar Leute mit großen Namen motiviert.«
    »Sollte ich daran teilnehmen? Ganz im Ernst, Brian. Dieses Foto bringt mich noch um den Verstand.«
    »Nein. Spar dir dein Geld, stattdessen gehen wir zum Venice Beach Mittagessen und ich bringe dir alles bei, was ich über das grünäugige Monster weiß.«
    »Tatsächlich?«, jubelte ich.
    Brian ergriff meine Hand.
    »Weißt du übrigens, dass ich meine Diashow auch noch untertitelt habe?«
    »O Gott. Was steht da?«
    »Willst du das wirklich wissen? Willst du es unbedingt? Ja, ja, JA! Nein, das willst du nicht.«
    Ich lachte.
    »Erzähl’s keinem, Sarah. Niemandem. Niemals.«
    Er lotste mich an den Leuten vorbei, die an mein Geld wollten, und schob mich nach draußen in ein Taxi.

25
    Brian und ich fuhren zum Venice Beach, zufällig war es der Ort, wo die Romeo-und-Julia-Verfilmung mit Leonardo DiCaprio gedreht worden war. Am Strand fühlte ich mich wegen all der verrückten Leute und der Typen, die mir Drogen anzudrehen versuchten, und weil ich meine Handtasche ständig im Auge behalten musste, fast ein wenig wie in Camden. Wir setzten uns auf die Terrasse eines Cafés und bestellten Bier und Burger, und Brian erzählte mir, wie versprochen, alles, was er im Kurs über Eifersucht gelernt hatte.
    »Weißt du, Schätzchen, du bist unsicher.«
    »Ist ja toll.«
    »Das hat man mir im Kurs erzählt, und es hat mir überhaupt nicht gefallen.«
    »Unsicher, eifersüchtig. Ich scheine ja eine richtige Lachnummer zu sein.«
    »Du bist in jeder Hinsicht umwerfend. Aber darf ich dir trotzdem was sagen, Sarah?«
    »Alles, was du willst.«
    »Es geht um deine Kleidung.«
    »Wie? Warum? Oh, das ist der Wandbehang aus dem gemieteten Haus meiner Freundin. Wir fanden, er sähe aus wie ein Sarong.«
    Er schüttelte fassungslos den Kopf. »Wenn ich Sarongs sehe, bin ich froh, ein schwuler Mann zu sein.«
    »Es ist doch wegen meines Sonnenbrands.«
    »Du hast eine klasse Figur. Aber ich habe dich bisher nur in einem blöden Wandbehang und einem lächerlichen
Pyjama gesehen. Kein Wunder, dass du nicht selbstsicher bist. Wenn

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