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Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Titel: Halb verliebt ist voll daneben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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dein Sonnenbrand verheilt ist und wir uns wiedersehen, dann möchte ich ein Dekolleté sehen, lass die Möpse an die frische Luft! Und ich will deine Taille sehen, Schätzchen, du solltest nicht wie ein Sack Kartoffeln herumlaufen. Du bist in L. A. In einem Film. Zieh dich an wie ein Filmstar!«
    Ich lächelte ihn an. Ich war in L. A., Filmstar war ich noch nicht ganz. Aber so nah dran war ich noch nie.
    »Diese ganze Unsicherheit. Das hast du nicht nötig. Was soll’s, wenn dieses Mistweib ihre Zehen berühren kann? Herr im Himmel! Ich wette, sie kann kein Rad schlagen, wie ich das kann.«
    Brian sprang vom Tisch auf, schwang sich über den niedrigen Zaun und stellte sich auf den Strandweg. Er streckte seine Arme in die Höhe und schloss für einen Moment die Augen. Er nickte ein paar Mal, als würde er das Schlagen des Rads in seinem Kopf üben. Dann schlug er das winzigste Rad, das ich je gesehen hatte. Es war mehr ein Kriechen mit Ausschlag der Beine. Aber er stand auf und warf seine Arme in die Luft und bog sein Kreuz durch wie ein Bodenturner, der gerade ohne zu wackeln aufgekommen war.
    »Zehn Punkte vom englischen Preisrichter«, schrie ich und klatschte.
    »Siehst du, ich wette, dass die nackte Yogafrau keinen Hollywoodfilm dreht und sich noch nie mit einem so gut aussehenden athletischen Mann herumgetrieben hat …«
    »Wer soll das sein?«
    »Ich glaube, sie haben uns gesagt, wir sollen unsere Unsicherheiten in einen imaginären Mülleimer oder so
werfen«, sagte Brian, als er sich wieder hinsetzte. »Du empfindest nur deshalb Eifersucht, weil du deiner selbst nicht sicher bist. Du musst Sarah Sargeant genauso lieben, wie das alle anderen tun. Okay? Und ich werde dir dabei helfen.«
    »Hör auf, so nett zu mir zu sein! Das macht mich ganz verlegen.«
    »Nein, Schätzchen. Du bist in L. A. Du solltest sagen: ›Ich verdiene es, dass alle nett zu mir sind, weil ich wirklich witzig bin.‹«
    »Wohl kaum.«
    »ICH BIN WITZIG! Na los, wiederhol das. ICH BIN WITZIG.«
    »Brian, bitte sei still, das ist furchtbar peinlich.«
    »Sprich es mir nach. Ich bin witzig.«
    »Nein. Brian!«
    »ICH BIN WITZIG! Na los, sag es. Du wirst dich großartig fühlen. ICH BIN WITZIG!«
    Die Leute an den Tischen ringsum drehten sich nach uns um. Ich ließ den Kopf hängen und hielt mir die Hände vors Gesicht.
    »Erspar mir das bitte.«
    »Ich werde so lange weitermachen, bis du es tust!« Er wandte sich lächelnd seinem Publikum zu. »Ich bitte Sie alle vielmals um Entschuldigung, aber meine neue Freundin Sarah hier ist wirklich witzig, sie will es bloß nicht wahrhaben. Nun komm schon, Püppchen. Sprich’s mir nach.«
    »Neeiin!«
    »ICH BIN WITZIG!«
    Flüsternd sagte ich: »Ich bin witzig.«

    »JA! SIE IST WITZIG!!!!!«, brüllte er.
    Die zwei Leute am Nebentisch klatschten. Und ich konnte nicht anders, als meinen reizenden neuen Freund anzulächeln. Dann blickte ich aufs Meer hinaus und lächelte. Und lächelte, als ich an meine beiden anderen reizenden Freundinnen dachte, an Rachel und Erin. Ich lächelte, als ich mich daran erinnerte, dass ich in London einen wunderbaren Geliebten hatte. Ich lächelte beim Gedanken an den folgenden Tag, an dem ich in Hollywood eine Szene drehen würde. Und plötzlich empfand ich mich als das glücklichste Mädchen der Welt.
    »Das ist doch schon viel besser, meine kleine Zuckerpuppe«, sagte Brian, als er mein Grinsen sah.

26
    Ich war unsicher. Brian hatte Recht. Sobald ich wieder zurück im Hotel war, googelte ich »Eifersucht« und bekam die Bestätigung. Die Eifersucht, die man empfindet, macht einen offenbar auf die eigene Unzulänglichkeit aufmerksam. Ich sah ein Foto von Ruth in Unterwäsche. Ihre Schenkel waren glatt wie eine Aubergine. Ich aber habe Cellulitis. Jemand, der meine Schenkel sieht, könnte meinen, ich hätte lange Zeit in einem Haufen Legosteine gesessen. Und ich erinnerte mich an Ruths pornografische Laute und bildete mir dann ein, im Bett eine Langweilerin zu sein. Google empfiehlt, die Bereiche des eigenen Lebens zu verbessern, in denen man sich unterlegen
fühlt, um auf diese Weise die eifersüchtigen Empfindungen loszuwerden. Was im Grunde genommen nur bedeuten konnte, dass ich meinen Hintern in Ordnung bringen und selbst lasziver werden musste.
    Und so machte ich etwas noch nie Dagewesenes. Ich beschloss, am kommenden Morgen um sechs Uhr einen Fußmarsch zu machen. Keinen Spaziergang. Es sollte in Richtung Jogging gehen. Obwohl ich mich, was das betraf, nicht

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