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Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Titel: Halb verliebt ist voll daneben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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UHR
     
    L. A. CONVENTION CENTRE – PETREE HALL
    »O Mann, das klingt ja toll!«, juchzte ich.
    Aber dann sah ich Erin an, die den Tränen nahe war. Da begriff ich, dass es nicht um die Anzeige ging. Ich überflog die Seite erneut und entdeckte eine kleinere Schlagzeile: CHEMIE VOR UND HINTER DER
LEINWAND und darunter ein Foto. Ich registrierte, worum es sich bei dem Foto handelte. Dann sah ich Erin an.
    »O Erin, was für ein Mist!«
    »Das ist das Schlimmste, was mir je widerfahren ist«, flüsterte sie.
    Ich schaute mir das Foto genauer an und schüttelte den Kopf. Es war eine wunderschöne Aufnahme von Leo und Erin. Sie standen im Mondlicht auf dem Balkon. Leo hielt aufmerksam ihren Kopf. Sie strahlte. Ihr Kopf war geneigt, seiner ebenfalls. Es sah ganz danach aus, als wären sie nur Sekunden von einem zärtlichen Kuss entfernt. Hätte man mittels einer Fotomontage den Schere schwingenden Trampel entfernt, hätte man es als Poster aufhängen können.
    Erin begann zu schluchzen, was bald die Aufmerksamkeit der anderen Frühstücksgäste weckte.
    »Komm mit, lass uns auf dein Zimmer gehen«, sagte ich und bugsierte sie zum Ausgang.
    Ehrlich gesagt war ich stinkig, weil ich mein Frühstück stehen lassen musste, aber ich wollte sie von den Leuten wegholen. Sobald wir das Restaurant verlassen hatten, klingelte mein Handy. Simon? Nein.
    »Sarah, hier ist Eamonn, ist Erin bei dir?«
    »Ja. Hörst du den Lärm im Hintergrund? Das ist sie.«
    »O. Scheiße.«
    »Sehr treffend.«
    »Kann ich sie sprechen?«
    »Erin, Liebes, da ist Eamonn Nigels für dich an meinem Handy. Kannst du mit ihm sprechen?«
    Erin bemühte sich, ihre Fassung wiederzuerlangen,
aber das Ergebnis war ein keuchendes Schluckaufgeräusch und Rotz, der aus ihrem rechten Nasenloch lief.
    »Hmm«, meinte Eamonn. »Lass sie am besten eine Weile in Ruhe. Sag ihr bloß, dass wir eine Erklärung herausbringen werden, in der steht, dass sich ein Ohrring in ihrem Haar verfangen hat. Das war Rachels Idee. Ist doch gut, nicht wahr?«
    »Es ist die Wahrheit, Eamonn. Warum hätte ich sonst mit einer Schere dagestanden?«
    Eamonn lachte.
    »Wie kommt es, dass Leo so berühmt ist? Ich habe nie zuvor von ihm gehört.«
    »Leo ist gar nicht so berühmt!«, betonte er, als wäre ich schwer von Begriff. »Aber gib ihm etwas Zeit. Er ist ein Model, der zur Schauspielerei gewechselt hat, und er ist gut. Nein, Erin ist die bekannteste Akteurin in diesem Film.«
    »Nein! Tatsächlich? Verrückt, aber das kann man kaum glauben.«
    »Sie trat jahrelang in einer großen Kindershow auf. Die lief bei uns in England nicht. Sie wurde in New York aufgezeichnet, da war sie zu Hause. Letzte Woche ist sie einundzwanzig geworden, und das ist ihr erster Job fern von daheim. Ihr Dad ist als Prediger eine Berühmtheit in New York. Er hat dort eine Show auf einem christlichen Sender, in der es um glückliche Familien geht. Dass das passiert ist, ist wirklich ein Albtraum.«
    »Oh.«
    »Sag ihr, dass ihr Dad versucht, zu ihr zu kommen. Er sitzt schon im Flieger.«
    »Mach ich.«

    »Und … Sarah …«
    »Hmm.«
    »Ich mache dich nicht dafür verantwortlich…« Er hielt inne.
    »… aber …?«
    »… aber du bist mit Rachel und Erin ausgegangen. Heute Morgen finde ich Rachel in der Strelitzie, wo sie sich übergeben hat, nachdem sie im Versuch, ins Haus zu kommen, die Alarmanlage ausgelöst hat, und Erin, eine Pfarrerstochter, befindet sich auf der ersten Seite der Los Angeles Times in einer zweideutigen Pose.«
    »Also, ich finde es schön von dir, dass du mich nicht dafür verantwortlich machst«, flötete ich.
    »Tschüss, Sarah Sargeant. Und versuch, wenn möglich, weiteres Unheil für den Rest des Tages zu vermeiden. «
    »Tschüss, Eamonn Nigels.«

24
    Ich musste dorthin. Ich war frei, und ich bin eine Frau. Das Einzige, was ich noch mehr liebe als eine Schnäppchenjagd im Schlussverkauf oder ein Zwei-zum-Preisvon-einem-Angebot ist alles, was gratis ist. Aber das Taxi dorthin kostete mich sechzig Dollar. Und als ich mich bei einer Dame am Informationsschalter des Konferenzzentrums erkundigte, ob es keine Busse zurück zum Hotel gäbe, lachte sie nur, schüttelte den Kopf und sagte:
»Jesus!« Also würde die Fahrt mich hin und zurück einhundertzwanzig Dollar kosten. Und wenn es eins gibt, wofür ich äußerst ungern Geld ausgebe, dann sind das Fahrtkosten. Es widerstrebt mir, Geld für etwas auszugeben, für das ich nichts Handfestes bekomme.
    Das Los Angeles Convention Centre war

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