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Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Titel: Halb verliebt ist voll daneben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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Inhalt klar.
    »DU SCHEISSKERL!«, kreischte ich enttäuschend unoriginell. »DAS IST NICHT LUSTIG!«, ergänzte ich, was genauso unoriginell war.
    »Stimmt, Sarah: Wenn deine Freundin glaubt, du würdest irgendeine Tusse ficken, ist das auch nicht lustig.«
    »Du hast eine Packung Viagra in der Hand gehalten, als ich wiederkam! Denk mal drüber nach! Wenn du in meinem Terminkalender das Foto eines muskulösen Typen mit großem Pimmel finden und dann nach Hause kommen und mich mit einer Packung Kondome in der Hand antreffen würdest, was ginge dir da durch den Kopf?« Ich ließ ihn nicht antworten. Aber ich hätte an dieser Stelle besser meinen Mund gehalten. »Du findest Ruth noch immer toll. Du magst sie noch immer.«
    »Gibt es noch was anderes, was ich deiner Ansicht nach denke und worüber du mich informieren möchtest? Nein? Das ist gut. Denn ich werde dir jetzt mal erzählen, was ich wirklich denke, Sarah.«
    »Was denn?«
    »Du bist eifersüchtig.«

    »Ich bin nicht eifersüchtig«, schnaubte ich. »Ich bin unsicher.«
    »Oh, blendend.«
    Unsere Gegensprechanlage summte.
    »Erwartest du jemanden?«, fragte Simon.
    »O ja, das sind Julia und Carlos«, erwiderte ich.
    Simon sah mich an und blinzelte.
    »Wieso?«
    »Sie wollten vorbeikommen«, sagte ich lässig.
    »Hast du ihnen gesagt, sie sollen vorbeikommen?«
    Er hatte die Hände in die Hüften gestemmt und biss sich auf die Lippe.
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Was meinst du mit ›warum‹? Sie ist meine beste Freundin.«
    »Ja. Aber du hättest mich fragen können.«
    »Wie bitte?« Ich lachte. »Hätte ich dich etwa anrufen und sagen sollen: ›Dürfen Julia und Carlos bitte heute Abend kommen?‹«
    »Etwas in der Art wäre nett gewesen. Ja.«
    »Wahrscheinlich hätte ich es erwähnt, aber ich war durch diese Erektionsgeschichte in unserer Wohnung hier und unserem blöden großen Streit ein wenig abgelenkt! «
    »Sare!«
    »Was?«
    »Vielleicht möchte ich sie nicht sehen.«
    »Aber … aber … es ist doch nur Jules.«
    »Darum geht es nicht. Ich wollte duschen.«
    »Dann geh doch und dusch, verdammt.«

    »Das würde unsozial aussehen. Es sähe aus, als wollte ich sie nicht sehen.«
    »Du hast doch gerade gesagt, du willst sie nicht sehen. «
    »Sare, wenn ich Jay für heute Abend eingeladen und es dir nicht gesagt hätte und du dich gammelig fühlen würdest, was wäre das für ein Gefühl für dich?«
    »O ja, ich weiß ja, was du meinst.«
    »DANKESCHÖN.«
    »Also. Wahrscheinlich sind sie ohnehin wieder gegangen, weil keiner sie reingelassen hat.«
    »Ich gehe«, sagte er und lief in einen Stapel Schachteln, warf diese um und schrie: »MIST!«
    Der Abend konnte noch lustig werden.

30
    Als Carlos und Julia die Wohnung betraten, hätte man die Luft mit einem Messer zerschneiden können. Da gab es nur eine Möglichkeit: sich zu betrinken. Doch das einzig Alkoholische, was wir im Haus hatten, war das Tequilagetränk in den Penisflaschen, das Carlos noch nicht kannte.
    »Cuba Latte«, las er die Geschmacksrichtung auf der Flasche vor, die er hielt.
    »Der ist lecker«, meinte Julia. »Nicht so gut wie der Penis-Colada. Aber viel besser als der Tropic Erotic. Der ist Mist.«

    »Der Lümmelrinha ist einer der Besten. Simon, kann ich einen …«
    Ich sprach nicht weiter, weil Simon mir gar nicht zuhörte, sondern mir einfach einen Tropic Erotic zuwarf. Es war allgemein bekannt, dass der Tropic Erotic von allen am schlechtesten schmeckte. Und da wusste ich ganz sicher, dass er aufgehört hatte, mich zu mögen.
    »Gut«, sagte Simon. »Da ihr schon mal hier seid, könnt ihr auch arbeiten.«
    »Wir können was?«, fragte Julia.
    »Brainstorming!«
    »Ich liebe ein gutes Brainstorming«, warf Julia sarkastisch ein. »Oh, übrigens, ich hoffe, Großnase ist nicht unsretwegen weggegangen?«
    »Wie bitte?«, hakte ich alarmiert ein.
    Großnase ist der Spitzname, den Julia und ich Ruth verpasst haben. Sie ist ziemlich lang, ihre Nase.
    »Ruth. Sie ging, als wir kamen.«
    Ich starrte sie ungläubig an.
    »Vielleicht habe ich mich ja auch geirrt. Aber sie sah genauso aus wie sie. Ich dachte, ich hätte sie von hier weggehen sehen, während wir einparkten«, schwatzte Julia drauflos.
    Ich sah Simon an. Er zuckte mit den Schultern und riss das Gespräch wieder an sich.
    »Wenn ich Viagra sage, woran denkt ihr da?«
    »Schlaffe Pimmel«, schlug ich vor.
    »Eine besonders enttäuschende Nacht mit einem Arzt«, warf Julia ein. »Lange vor dir, großer Junge«, ergänzte sie

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