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Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Titel: Halb verliebt ist voll daneben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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Tür steht, sagen wir … Minizuckereier!«
    »Nicht schlecht, aber beides falsch.«
    »Dann sag’s mir.«
    »Crème de Menthe.«
    »Nicht doch.«
    »Ich weiß! Ist das nicht verrückt?«
    »Das ist cool.«
    »Es findet in Soho statt, sollen wir uns danach treffen?«
    »Ja, komm ins Büro.«
    »Okay, ich bringe Sandwiches mit, das ist billiger.«
    »Toll«, sagte sie begeistert.
    »Also los«, sagte der Regisseur leidenschaftslos. »Sprechen Sie Ihren Namen in die Kamera.«

    »Sarah Sargeant«, sagte ich professionell und fügte dann, weil ich mich einfach nicht beherrschen konnte, hinzu: »BEGEISTERTER FAN VON CRÈME DE MENTHE.«
    »Gut, gut«, blökte der Regisseur uninteressiert.
    »Wie kommt das, Sarah?«, erkundigte sich eine freundlichere amerikanische Stimme.
    Die Stimme gehörte zu einem grauhaarigen knuddligen Mann im Anzug. Er sah aus wie ein in die Jahre gekommener Cowboy. Er saß hinter dem Regisseur und neben einem Teller Schokobiskuits.
    »Hallo. Oh, weil meine beste Freundin und ich ganz dicke Freundinnen wurden, während wir Crème de Menthe tranken. Unsere Mütter tranken es auch, und so führten wir die Tradition weiter.« Es war wohl besser, nicht zu erwähnen, dass wir damals vierzehn waren. »Wir haben ein paar ganz tolle Erinnerungen an die Zeiten, in denen wir Crème de Menthe tranken.« Natürlich erwähnte ich die wichtigsten davon nicht – zum Beispiel das eine Mal, als ich im Supermarkt eine Flasche kaufen wollte und man daraufhin meine Mum anrief. Oder als wir aus Crème de Menthe Eislutscher machten und Julia in die Notaufnahme musste, weil sie bei ihr eine Alkoholvergiftung vermuteten. »Wir haben letztens aus Nostalgie versucht, eine Flasche zu kaufen, aber erfolglos.«
    »Das ist der Grund, weshalb wir das Produkt neu bewerben. «
    »Ausgezeichnet. Also, ich werde mir garantiert eine Flasche kaufen!«
    »Das freut mich.«
    »Sind Sie Amerikaner?«

    »Ja, bin ich.«
    »Und woher kommen Sie?«
    »Los Angeles.«
    »Das dachte ich mir. Ich komme gerade von dort.«
    »Tatsächlich? Haben Sie drüben gearbeitet?«
    »Na ja, ich war dort, um den neuen Eamonn-Nigels-Film zu drehen. Aber in letzter Minute haben sich die Geldgeber herausgezogen, und ich musste zurückkommen. «
    »Sarah, wenn Sie Ihre Privatgespräche jetzt bitte beenden könnten. Wir müssen weiterkommen«, fuhr der Regisseur mich an.
    »Entschuldigung.«
    Ich wandte mich der Kamera zu. Und sofort verspürte ich wie so oft den Drang, Mist zu reden.
    Crème de Menthe ist Blödsinn , flüsterte meine innere Stimme.
    »Wenn Sie dann bereit wären, Sarah«, seufzte der Regisseur.
    »Crème de Menthe. Das ist B…b…b…«
    Mist! Es lag auf der Hand, dass ich Blödsinn sagen wollte.
    »B…b…b…«
    Ich wand mich. Ich stammelte. Der Regisseur grinste.
    Endlich entrang ich meinem Mund das Wort »Beste« und seufzte erleichtert. Als ich den Raum verließ, erhob sich der Amerikaner.
    »Sarah?«
    »Ja.«
    »Für Sie«, sagte er und reichte mir eine Flasche.
    »Nicht doch! Wirklich?«

    »Für Sie und Ihre Freundin.«
    »Oh! Herzlichen Dank«, sagte ich aufrichtig.
    Seine freundliche Geste hätte mich fast zum Weinen gebracht. Ich drückte die Flasche Crème de Menthe an meine Brust und beeilte mich, wegzukommen. Ich war ständig den Tränen nah, und es kostete mich viel Mühe, sie zurückzuhalten.

41
    Simon meldete sich nicht. Aber Freunde und Familie meldeten sich. Ich musste ihnen erzählen, was passiert war. Die meisten reagierten darauf mit einem langsam ausgesprochenen Kraftausdruck. Darauf folgte ein Kleinod psychologischer Weisheit. Die Nachricht, dass Julia mir meinen alten Job als Bedienung im Café wiederbeschafft hatte, wurde wesentlich begeisterter aufgenommen. Alle waren sich einig, dass es mir guttun würde, aus dem Haus zu kommen. Wirklich erstaunlich, was für einen Quark die Leute predigen, wenn man sitzen gelassen wird. Erstens hatte ich eine Wohnung und kein Haus, und das Café war keine vierhundert Meter entfernt und wurde von Polen mit abartigem Sexualleben betrieben – sie hatten kurz vor meiner Rückkehr beschlossen, fortan beim Bedienen Borat Mankinis zu tragen.
    Julia und ich hatten an meinem ersten Tag gleichzeitig Schicht, und wir waren kaum da, als sie mir einen Teller
mit Bohnen auf Toast unter die Nase hielt und mich bat, den Fremdkörper zu identifizieren, der darauf lag.
    »Es ist ein Haar.«
    »Ja, ich weiß, dass es ein Haar ist, Sare, aber sieht es nach einem Schamhaar aus?«
    »Oh«, sagte

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