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Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Titel: Halb verliebt ist voll daneben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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wurde sie dann schwanger? Je mehr ich darüber nachdachte, umso verwirrter wurde ich. Vielleicht hat sie die Pille genommen, um ihre Periode zu regulieren oder um keine Pickel mehr zu bekommen oder sonst was. Wenn sie jedoch schwanger wurde, während sie die Pille nahm, bewies das nur, dass sie überaus fruchtbar und keinesfalls unfruchtbar war. Es ergab keinen Sinn.
    Ich nahm die Pillenpackung an mich. Darüber musste ich mit Simon sprechen.

43
    »Sarah!«
    Simons Mum, Bonnie, öffnete mir die Tür. Sie flüsterte.
    »Hallo, Bonnie. Ich bin hier, um mit Simon zu sprechen. «
    »Ach, meine Liebe«, sagte sie traurig. »Einen Moment, bitte.«
    Ich stand auf der Türschwelle und nickte. Sie machte mir die Tür vor der Nase zu, sehr darauf bedacht, auch ja keinen Lärm zu machen. Alles lief schief. Wenn ich normalerweise herkam, sagte sie: Sarah, wie schön dich zu sehen. Komm rein. Zieh bitte deine Schuhe aus, meine Liebe, ich habe gerade erst die Teppiche gesaugt. Hast du denn schon was gegessen? Und selbst wenn dies der Fall war, sagte ich Nein, weil sie eine wirklich gute Köchin war. Plötzlich kam ich mir vor wie die Exfrau.
    Kurz darauf kam Simon an die Tür. Er wirkte erschöpft.
    »Ruth ist da drin, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Hier ist der Koffer.«
    »Danke.«
    »Ich werde nicht lang bleiben, aber ich wollte dich doch mal kurz sprechen.«
    »Na gut«, erwiderte er seufzend.
    »Du brauchst deswegen noch lange keinen Orgasmus zu kriegen.«
    Er gab mir mit seinem Blick zu verstehen, dass ihm Kommentare über Orgasmen auf seiner Türschwelle unangenehm waren.

    »Komm mit nach oben«, flüsterte er.
    Und machte dann das Pst-Zeichen. Ich war ganz offensichtlich nicht ganz bei mir, denn es löste keine Aggressionen bei mir aus. Ich folgte ihm die Treppe hinauf. Er öffnete die Badezimmertür. Ich blieb zögernd an der Tür stehen. Ich wollte das Badezimmer nicht betreten. Denn ich konnte unmöglich ein grundlegendes Gespräch im Badezimmer von Simons Mutter führen. Mit diesem Badezimmer hatte ich eine Menge Probleme. Es war korallenfarben. Das war zugegeben keine schlechte Farbe. Ein oder zwei Dinge in Koralle konnten in einem blauen oder weißen Raum ein ästhetischer Glanzpunkt sein. Befand man sich jedoch in einem gänzlich korallenfarben gehaltenen Raum, kam das dem Erstickungstod in einem Riesenkürbis gleich. Ich weiß nicht, welche Richtlinien es für die flauschigen Matten unterschiedlicher Formen auf Badezimmerfußböden gibt. Wie auch immer sie aussehen mögen, Simons Mutter übertrieb es damit. Eine lag vor der Badewanne, eine vor der Tür, eine rund um das Waschbecken, aber die, die mir wirklich Angst machte, war die rund geformte, die den Fuß der Toilettenschüssel (korallenfarben) umschloss. Jedes Mal, wenn man diese Matte betrat, brachte man die Fransen durcheinander, sodass das Badezimmer beim Verlassen immer einen geschändeten Eindruck machte. Ich mag keine geschändeten Badezimmer, also verbrachte ich jedes Mal viel Zeit auf Händen und Knien, bevor ich es verließ. Ich wollte wirklich nicht da hinein. Darüber hinaus war es so sauber, dass es wehtat. Es war so sauber, dass ich nicht mal meine Hände waschen wollte, geschweige denn Praktiken ausüben, die mit Körperentleerung zu tun hatten.
Mein Motto hatte immer gelautet: Halt ein im Haus von Simons Mutter!
    »Müssen wir ins Badezimmer, um zu reden?«, flüsterte ich. Offensichtlich ja, denn er blieb mir die Antwort schuldig und ging hinein und ließ die Dusche laufen und schaltete das Radio an.
    »Ich fühle mich geschmeichelt, aber ich glaube nicht, dass das jetzt der richtige Zeitpunkt für gemeinsames Duschen ist.«
    Fast hätte er gelächelt.
    »Ich will nur nicht, dass sie uns hört. Das ist alles.«
    »Nein, wir wollen Ruth auf keinen Fall aufregen.«
    Ich hatte dieser Äußerung eigentlich keinen bitteren und sarkastischen Unterton geben wollen, tat es aber doch. Simon sah mich entsetzt an. Er öffnete den Mund, aber ich kam ihm zuvor.
    »Tut mir leid. Ich wollte nicht, dass das so rauskommt. Ich bin wirklich um Verständnis bemüht und möchte dir deinen Freiraum lassen. Ich bin nur …«
    Er sah mich nicht mal an. Er lehnte mit seinem Hintern an der Handtuchstange und starrte zu Boden. Ich setzte mich aufs Klo und begann, mit der Dame im voluminösen Petticoat zu spielen, die auf der Toilettenrolle saß. Ich zog sie heraus und drehte sie um und bewunderte ihr großes spitzes phallusartiges Ding.
    »Die Dame mit dem Riesenpenis«,

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