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Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Titel: Halb verliebt ist voll daneben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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ich und inspizierte den Teller genauer. »Verstehe, was du meinst.«
    »Den kann ich doch wohl nicht zum Tisch bringen, oder?«
    Wir sahen beide den Mann an Tisch 4 an, der auf sein Frühstück wartete.
    »Nein, du wirst erst das Schamhaar rausholen müssen«, flüsterte ich.
    »Ich rühre das nicht an! Das kannst du machen.«
    »Ich bin seelisch in sehr labiler Verfassung.«
    »Lass mich Ruth anrufen.«
    »Damit du ihr das mit dem Schamhaar erzählst?«
    »Du weißt schon, was ich meine, Sare.«
    »Ja, ich weiß verdammt gut, was du meinst, und ich wünschte, du würdest die Klappe halten.«
    Ich riss ihr den Teller aus der Hand. Lief damit in die Küche und schmiss das Essen in den Abfalleimer. Dann sagte ich den Küchenangestellten, sie sollten die Bestellung noch mal zubereiten. Ganz gelassen trat ich an Tisch Nummer 4 und setzte eine entschuldigende Miene auf.
    »Sir, Julia da drüben hat Ihr Frühstück in der Küche versehentlich fallen lassen, aber die Köche bereiten Ihnen ein neues zu. Tut mir leid, dass Sie warten müssen.« Dann beugte ich mich über ihn und flüsterte: »Sie ist nicht besonders gut. Wir sehen uns nach einem Ersatz um.«

    Er wirkte sehr zufrieden und vertiefte sich wieder in seine Zeitung. Ich kehrte zurück an die Theke und zu Julia.
    »Sarah«, setzte Julia an.
    »Tut mir leid, ich wollte nicht ausrasten, aber ich will nun wirklich nicht über Ruth sprechen«, sagte ich in gellendem Ton.
    »Leck mich. Ich wollte das gar nicht erwähnen.« Sie starrte mich an, als wäre ich eine Fremde. »Und was sollte die Show bei Mr. Bohnentoast?«
    »Oh«, antwortete ich.
    »Ernsthaft«, sagte sie. »Hör auf damit.«
    »Weißt du, was ich denke?«
    »Nein.«
    »Nun, du solltest mal die Bedienungen in Amerika sehen.«
    »Wieso?«
    »Da geht es ständig ›Wie hat es Ihnen geschmeckt?‹ und ›Darf ich Ihnen sonst noch etwas bringen?‹ und ›Möchten Sie noch etwas Kaffee?‹ und ›Einen schönen Tag noch!‹. Sie bieten einem sogar Ketchup an.«
    »Meine Güte!«, sagte sie.
    Dann schüttelte sie angewidert und ungläubig den Kopf.
    »Sie kriegen gute Trinkgelder.«
    »Soll heißen?«
    »Dass von dir erwartet wird, ihnen zwanzig Prozent zu geben.«
    Jetzt war ihr Interesse geweckt.
    »Nee. Dabei sind die so geizig, die Amerikaner. Wenn die hierherkommen, lassen sie uns nie was da.«
    Ich sah sie mit hochgezogener Braue an.
    »Weißt du, was ich glaube?«

    »Nein.«
    »Ich glaube, du hast das gemacht, weil du nicht mehr du selbst bist.«
    »Ach Jules, bitte. Ich möchte nicht darüber reden. Und wenn, dann will ich nicht hier darüber reden.«
    »Tut mir leid. Du und Simon, ihr seid seelenverwandt. Er ist ein Idiot. Er wird auf keinen Fall glücklich werden mit Großnase, auch wenn sie schwanger ist. Die ganze Sache ist schrecklich. Wir müssen überlegen, was wir tun können.«
    »Bitte, Jules, ich möchte nicht darüber reden!«
    Schon kamen mir die Tränen. Ich nahm eine Papierserviette, um sie mir abzuwischen. Ich konnte Julia nicht ansehen. Also holte ich stattdessen ein paar Mal tief Luft. Ich wollte wirklich nicht anfangen zu heulen, weil ich befürchtete, dann vierzehn Tage nicht damit aufhören zu können. Ich habe schon bei X-Factor immer zwei Stunden gebraucht, mich zu beruhigen.
    »Geh und mach ein paar Minuten Pause«, sagte Julia und schob mich in Richtung Küche.
    Die polnischen Köche waren nicht da. Sie standen draußen und rauchten, also tat ich, was ich immer tat, wenn die Küche leer war: Ich stürzte mich auf den Kühlschrank, um Käse zu mopsen. Aber als ich den Kühlschrank öffnete, merkte ich, dass mir an diesem Tag gar nicht danach war. Mir war nach gar nichts zumute. Ich hätte nie gedacht, dass mich irgendwann einmal irgendwas vom Käse abbringen könnte. Aber Simon war es gelungen. Ich ging in den winzigen Raum für Mitarbeiter, um stattdessen einen Blick auf mein Handy zu werfen.
    »Mist!«, kreischte ich, sobald ich das Display sah.

    Und ich kreischte noch mal, als ein polnischer Koch, der gut und gern seine hundertzehn Kilo auf die Waage brachte, mit nichts weiter als einem Mankini bekleidet, hereinkam.
    »Wie ist mit Blowjob?«, fragte er.
    »Lass mich in Ruhe!«, kreischte ich wieder und stürmte an ihm vorbei zurück ins Restaurant.
    Endlich konnte ich den Tränen freien Lauf lassen. Denn es waren Tränen der Erleichterung, und sie waren wunderbar.
    »Ich habe eine SMS von Simon!«, schrie ich.
    »O mein Gott, was schreibt er?«, antwortete Julia in gleicher

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