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Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Titel: Halb verliebt ist voll daneben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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sagte ich grübelnd. Dabei schaute ich hoch zu Simon.
    Er zeigte den Ansatz eines Lächelns, doch gleich darauf fiel sein Gesicht wieder zusammen, und er schüttelte den Kopf. Mein Handy klingelte. Ich schaltete es ab.
    »Es ist ein Albtraum, Sare.«

    »Nicht doch, Babe. Was ist aus Mr. Positiv geworden?«
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Sie ist wirklich depressiv …«
    Mein Handy klingelte wieder. Ich ging nicht ran, obwohl ich sah, dass es Eamonn war.
    »Möchtest du nicht rangehen?«
    »Nein, nein, tut mir leid. Erzähl weiter. Warum ist sie depressiv?«
    »Das passiert manchmal bei Schwangeren, die nicht damit gerechnet haben, ein Kind bekommen zu können. Sie ist hysterisch. Sie glaubt, dem Baby werde etwas zustoßen. Sie denkt, ich werde sie verlassen.«
    »Bist du denn mit ihr zusammen?«
    Er schüttelte den Kopf. Dann ließ er die Schultern fallen.
    Er sagte: »Ich weiß nicht.«
    Das war also eindeutig. Eamonn rief schon wieder an. Diesmal schaltete ich mein Handy ab.
    »Pass auf«, begann ich. Dann seufzte ich. »Ich habe das hier gefunden. In Ruths Trolley.«
    Ich zeigte ihm die Pillenschachtel.
    »Was ist das?«
    »Es ist die Pille.«
    Er machte ein verdutztes Gesicht.
    »Die Pille.«
    Wieder ein leerer Blick. Dann läutete sein Handy. Er warf einen Blick darauf.
    »Es ist Eamonn.«
    »Oh, gerade noch hat er mich angerufen.«
    »Hallo.« Simon ging ran. Er drückte sich einen Finger ans Ohr. »Wie bitte? Äh … ja, Sir, sie steht neben mir. Ich
übergebe.« Simon gab mir den Hörer. »Die Verbindung ist schlecht.« Ich drückte das Handy an mein Ohr.
    »Eamonn, kann ich dich zurückrufen?«, überschrie ich das Knistern und die Dusche. »Was? Eamonn! Ich kann nicht … Was ist mit deinem Bein?«
    »WIR SIND WIEDER DABEI!!«, hörte ich ihn aus weiter Ferne sagen.
    »Was?«, kreischte ich und lief umher, um einen besseren Empfang zu bekommen – an der Badezimmertür hörte Eamonn sich weniger nach Roboter an.
    »WIR KÖNNEN WIEDER DREHEN! WIR BRAUCHEN DICH HIER!«
    »Ahhh!«, schrie ich. »O mein Gott!«
    Ich sah, dass Simon den Kopf schüttelte und mich auf dieselbe Weise ansah wie mein erster Freund, als ich versehentlich Crème de Menthe auf dem Bettlaken seiner Mutter verschüttete, während er an mir herumfummelte. Mir fiel das Pst-Zeichen wieder ein und Ruth und die Tatsache, dass ich mich in einem Badezimmer befand und ein wichtiges Gespräch führte.
    »Und du kriegst noch eine zusätzliche Szene. Der Drehbuchautor liebt deine Arbeit. Wir werden sie dir zuschicken! «
    Ich fing wieder zu kreischen an, hielt mich dann aber zurück, weil Simon ganz danach aussah, als würde er mich erwürgen.
    »Ich rufe dich zurück, Eamonn«, sagte ich, legte auf und gab Simon das Handy zurück. »Wir können wieder drehen«, teilte ich ihm mit.
    »Das habe ich mir zusammengereimt«, sagte er sarkastisch.

    Er gab mir die Pillenpackung zurück.
    »Simon, die ist zur Empfängnisverhütung.«
    »Wie bitte?«
    »Weißt du, dass sie die Pille genommen hat?«
    Er starrte mich an.
    »Was?«
    »Wusstest du, dass Ruth die Antibabypille genommen hat?«
    Es war, als würde ich mit einem Ausländerkind reden.
    »Ich …«
    »Wusstest du, dass sie die Pille nahm?«, fragte ich ganz langsam noch einmal.
    »Was willst du mir damit sagen?«
    »Hm.« Ich hasse schwere Fragen. Und ich wusste tatsächlich nicht, was ich ihm sagen wollte. »Ich fand, dass daran was faul war, und wollte es dich wissen lassen.« Er schüttelte den Kopf. »Weißt du, wenn sie tatsächlich keine Kinder bekommen konnte, warum hat sie die dann genommen, und wenn sie sie genommen hat, warum ist sie dann schwanger geworden?«
    Als ich meinen Satz beendet hatte, merkte ich, dass Simon die Dusche abgestellt hatte.
    »Ich finde das unfassbar, Sarah! Ruth glaubte, keine Kinder bekommen zu können, und bekommt jetzt ein Baby von mir. Sie spielt keine Spielchen«, zischte er.
    Dann schaltete er das Radio aus und öffnete die Badezimmertür. Er wartete darauf, dass ich vor ihm aus dem Badezimmer ging.
    »Danke, dass du den Koffer zurückgebracht hast«, sagte er und öffnete die Eingangstür.
    Und ehe ich wusste, wie mir geschah, lief ich mit dem
sonnenklaren Eindruck die Einfahrt hinunter, dass meine Mission nicht gut gelaufen war.

44
    Ich ging davon aus, dass meine Szene meiner Rolle einen neuen Kick gab. Dass zum Beispiel die von mir gespielte Taylor das örtliche Hospiz aufsuchte, um einen Teil des Geldes, das sie als Stripperin verdiente, zu spenden,

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