Hale 1 Piraten der Liebe
wieder beunruhigend rumorte.
»Ich weiß.« Seine Stimme war zärtlich, und seine Hände liebkosten kurz ihre Oberschenkel, bevor er die Strümpfe und Strumpfbänder von ihren Beinen zog. »Wenn ich dich entkleidet habe, werde ich dir etwas bringen, womit es dir gleich besser gehen wird.«
»Was denn? Gift?« Diese Frage war eine reine Herausforderung, aber Jon ignorierte die Provokation. Er drehte Cathy wieder auf den Rücken. Sie war zu schwach, um selbst noch irgend etwas tun zu können. Jons Hände fühlten sich warm an ihrem Nacken an, als er ihre Halskette aufmachte. Dann nahm er auch ihre Ohrringe ab und schließlich ihre Haarspange. Cathy verfiel auf der Stelle in einen unruhigen Schlaf. Da spürte sie, wie etwas Kühles und Feuchtes über ihren Bauch und ihre weichen Schenkel glitt.
»Was machst du?« fuhr sie ihn an und riß noch einmal die Augen auf. Jon fuhr fort, sie mit einem nassen Kleidungsstück abzuwaschen. Er reinigte sie mit einer Intimität, die sie erröten ließ.
»Du hast eine Wäsche nötig«, sagte er und blickte kurz mit beinahe zärtlichen Augen zu ihr hoch. Als er die Reinigung beendet hatte, warf er den Lappen fort und stand auf. Cathy lag völlig nackt auf dem Bett, und ihre Beine baumelten immer noch auf diese lächerliche Weise über die Bettkante herunter. Jon drehte sich um und ging durch den Raum zu dem Schrank.
»Was machst du? « fragte sie, bevor sie es noch verhindern konnte, denn sie fühlte sich merkwürdig allein gelassen. Jon warf ihr einen amüsierten Blick über seine Schulter zu. Seine Hände durchsuchten die Stapel mit ihrer Unterwäsche.
»Ich nehme an, daß du in einem Nachthemd schlafen willst? «
»Oh«, murmelte Cathy und nickte dann. Ihre Wut auf ihn verblaßte langsam, genauso wie die Erinnerung an die Ursache ihrer Wut. Das verrückte Chaos in ihrem Kopf verwischte alles.
»Du hast mir wehgetan«, klagte sie und erinnerte sich nur noch vage an einen fürchterlichen Schmerz, für den Jon der Grund war.
Jon fand, was er suchte, und ging mit einem seidenen Hemd in der Hand zurück zum Bett.
»Du hast mir auch wehgetan«, erinnerte er sie, und seine Hand berührte leicht die Wange, auf die sie ihn geschlagen hatte. »Wir sind wieder quitt. «
Das erschien Cathy, die von Minute zu Minute schläfriger wurde, einleuchtend. Sie erlaubte ihm gehorsam, sie auf die Füße zu stellen und lehnte schwer an seiner breiten Brust, während er ihr das Nachthemd über den Kopf zog. Sein männlicher Geruch war entsetzlich angenehm. Cathy vergrub ihr Gesicht in der kühlen Seide seines Hemdes, während er ihr Nachthemd zurechtzog.
»Ins Bett mit dir, du Verführerin«, hörte sie ihn murmeln. Seine Stimme war heiser und rauh. Er umarmte sie kurz und legte sie viel zu schnell auf die weiche Matratze. Diesmal lag sie der Länge nach in einer ordentlichen Schlafposition. Ihre blauen Augen sahen ihn vorwurfsvoll an, als er sie sorgfältig bis unter das Kinn in die Decken wickelte.
»Mein Kopf tut weh«, sagte sie so, als sei es irgendwie sein Fehler. Er lächelte sie an, und sein Gesicht sah plötzlich anziehend aus.
»Ich werde mich darum kümmern«, versprach er und fuhr mit einem Finger über ihre kleine, gerade Nase. »Ich muß öfter dafür sorgen, daß du betrunken bist. Du bist unwiderstehlich. «
Cathy konnte ihn nur noch mit schläfrigem Ärger ansehen, dann war er schon verschwunden. Kurz darauf kam er mit einem kleinen Glas zurück, in dem eine geheimnisvoll aussehende Flüssigkeit war.
»Trink das. « Er setzte sich auf die Bettkante und hielt es ihr hin.
Cathy rappelte sich hoch. Sogar diese kleine Bewegung ließ bereits alles in ihrem Kopf drehen.
»Was ist das? « fragte sie mißtrauisch.
»Hundehaare, meine Liebe, mit einem Geheimmittel. Trink es. « Er legte seinen Arm um ihren Rücken und hielt sie aufrecht. Als er das Glas an ihre Lippen setzte, war Cathy gezwungen, zu schlucken. Es schmeckte bitter, und sie verzog ihr Gesicht. Aber sobald sie wieder auf den Kissen lag und ihr Magen die Flüssigkeit aufgenommen hatte, fühlte sie sich wirklich besser. Sie schien zu schwimmen, und ihr Körper fühlte sich an, als habe er überhaupt kein Gewicht. Die Matratze knarrte und hob sich ein wenig, als Jon aufstand.
»Laß mich nicht allein«, murmelte Cathy und hatte Mühe, ihre Augen zu öffnen, als sie seine Hand festhielt. »Bitte. «
»Ich bleibe bei dir. «
»Martha würde so enttäuscht sein... « Die Worte brachen ab, und ihre langen Wimpern
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