Hale 1 Piraten der Liebe
Feuerschein wahrgenommen hatte. Die Frau brach ab, und ihre Augen weiteten sich sichtbar, als sie sah, daß Jon hinter ihrem Schützling stand und besitzergreifend den Arm um Cathys Taille gelegt hatte. Marthas scharfe Augen wanderten von Jons Arm zu Cathys zerzaustem Haar, ihrem wunden Mund und ihren blicklosen Augen. Es war klar, daß Miß Cathy ihre Dienste heute nicht mehr brauchte! So wie die beiden aussahen, wollten sie einfach nur allein sein.
»Nun, offensichtlich brauchen Sie mich nicht mehr, Liebes. Ich werde ins Bett gehen. Machen Sie sich keine Sorgen um Cray. Wenn er aufwacht, werde ich ihn beruhigen. Es tut dem kleinen Gentleman mal ganz gut, zur Abwechslung die Flasche zu bekommen!«
Sie lächelte die beiden verständnisvoll an, während sie sprach und zur Tür ging.
»Martha...«, stieß Cathy eindringlich hervor, denn sie hatte Angst, nochmals mit ihrem Ehemann allein gelassen zu werden. Jons Arm griff eisern um ihre Taille, und seine Finger drangen schmerzhaft in ihr Fleisch, als Martha einen forschenden Blick über ihre Schulter warf.
»Ja, Miß Cathy?«
»Laß sie gehen, oder willst du, daß sie dich so sieht?« zischte Jon Cathy ins Ohr, während Martha sprach. Cathy dachte an ihr zerrissenes Kleid und die unmißverständlichen Zeichen von Jons Vergewaltigung, die innrer noch auf ihrem Körper brannten.
»Ich wünsche dir eine gute Nacht, Martha«, preßte sie zwischen ihren trockenen Lippen hervor.
Martha lächelte sie wissend an.
»Ich dir auch, Liebes«, sagte sie mit einem Zwinkern und verließ den Raum, wobei sie die Tür ganz sachte hinter sich schloß.
Jon ließ sie nicht sofort los. Cathy war sich mit jeder Faser bewußt, daß Jons großer, starker Körper hinter ihr stand. Sie war sich seines Herzens bewußt, das neben ihrem Ohr schlug und seines Atems, der leicht ihre Locken bewegte. Sie spannte sich an und versuchte, ihn von sich wegzustoßen. Sein Griff lockerte sich nicht.
»Du kannst mich jetzt loslassen. Wir sind allein. Es ist nicht mehr nötig, daß du so tust, als wärest du um mich besorgt. « Diese Worte waren voller Sarkasmus.
»Kannst du stehen? « Jons Stimme war rauh, und er ignorierte ihren Hohn.
»Sicher«, antwortete Cathy mit eisiger Würde. Der harte Arm um ihrer Taille zog sich langsam zurück. Ohne seine eiserne Unterstützung fingen ihre Knie an zu zittern, aber Cathy zwang sich dazu, aufrecht zu stehen. Alles, was sie noch wollte, war, ihn so schnell wie nur möglich loszuwerden.
»Gute Nacht«, sagte sie demonstrativ und machte ein paar Schritte auf das Bett zu. Dann drehte sie sich zu ihm um. Sie lehnte sich beiläufig an den Bettpfosten und war sich darüber bewußt, daß seine Augen auf ihr ruhten. Er machte keine Anstalten, sie allein zu lassen.
»Ich möchte, daß du jetzt gehst, wenn du nichts dagegen hast. Ich bin müde. « Ein kleines Zittern lag in ihrer Stimme, und sie hoffte inständig, daß er es nicht gehört hatte.
»Zieh dich aus«, sagte er ganz selbstverständlich und ging auf sie zu. Er hatte seine Hände tief in den Taschen seiner grauen Hose vergraben und wippte von den Zehen auf die Fersen und wieder zurück. Er schlug seine
Augen nieder, als sie ihre trafen. Cathy starrte ihn mit offenem Mund und voller Unglauben an. Dann klappte sie ihren Mund entschlossen wieder zu.
»Du hast für heute nacht deinen Spaß gehabt«, sagte sie kurz, und auf den Fingern mit dem sie immer noch seinen Mantel festhielt, traten die Knochen weiß hervor. Sie versuchte, sich von dem Bettpfosten zu entfernen, fiel aber daran zurück. Ohne diese Stütze wäre sie hingefallen.
»Ich will nicht meinen Spaß, wie du es nennst«, antwortete er ruhig, und seine Augen wendeten sich keine Sekunde von ihrem eingefallenen Gesicht ab. »Ich will nur sicher sein, daß bei dir alles klar geht. Kannst du dich jetzt ausziehen, oder soll ich dir helfen?«
Cathy starrte ihn wütend an. Er sah so groß und unbesiegbar aus wie er so dastand, so kühl und gesammelt, als hätten ihn die Ereignisse dieser Nacht nicht im geringsten mitgenommen. Dann erinnerte sie sich daran, daß sie diejenige war, die verletzt und entwürdigt worden war. Er fühlte sich wahrscheinlich einfach nur erleichtert!
»Es ist ein bißchen spät, um sich jetzt noch Sorgen um mein Wohlergehen zu machen, findest du nicht?« stieß sie giftig hervor. »Sollte es mir nicht sehr gut gehen, bist du immer noch der Grund dafür!«
»Zieh dich aus, Cathy«, wiederholte er unvermittelt. Er ging
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