Half Moon Bay (German Edition)
Unterhaltung platzen. Sie hörten nur noch, wie ein Auto wegfuhr.
"Da hat dein David ja ein großes Problem!", sagte Tina und in ihrem Unterton schwang Unglauben mit. "Er ist nicht mein David, Tina! Und außerdem geht das uns nichts an."
"Da magst du recht haben, aber interessieren tut es dich schon!"
Dazu sagte Sarah nichts, weil es wirklich interessant war. Alles was ihn betraf interessierte sie. Aber sie würde sich aus allem heraushalten.
"Sarah! Reist ihr schon ab?" David hatte sein Telefonat beendet und stand nun wieder im Wohnzimmer.
"Ja, unsere Maschine fliegt in ein paar Stunden." "Mein Fahrer wird euch an den Flughafen bringen!" "Nein, das ist nicht nötig, wir werden uns ein Taxi rufen!"
"Das kommt überhaupt nicht in Frage! Es ist das Mindeste, was ich für euch tun kann!"
Schon zuckte er wieder sein Handy und gab wieder einmal Anweisungen.
Tina zog vielsagend ihre Augenbraue hoch und grinste Sarah frech an, dann lies sie Sarah mit ihm allein. "Ich werde die persönlichen Dinge deiner Mutter für dich zusammensuchen! Wann kann ich damit rechnen, dass Henry sie abholen wird?"
"Ehrlich gesagt, weiß ich das noch nicht. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis ich Post vom Nachlassgericht bekomme. Aber ich werde mich bei dir melden."
"Gut! ... Dann .... war es das also!" Peinliche Augenblicke entstanden, indem keiner wusste, was er sagen sollte. Er gab so vieles, doch keiner fand den Mut dazu.
"... Sarah, Danke für alles, was du für meine Mutter und mich getan hast!"
Er kam auf sie zu, als er das sagte. Sofort pulsierte ihr Blut und ihr Herz schlug schneller.
"Wenn du je meine Hilfe brauchen solltest, oder ..., dann scheu dich nicht, es mir zu sagen."
"Das ist sehr nett von dir, aber ....!"
"Bitte, ich stehe tief in deiner Schuld!" Sie sahen sich eine Weile an und nur ihre Augen sprachen dieselbe Sprache. ...
"... Denkst du manchmal auch an unsere Zeit hier?" Dies hätte David nicht fragen dürfen, den Sarah stand kurz davor, die Beherrschung zu verlieren und sich an ihn zu klammern.
Mit ihren letzten Kräften, die sie noch mobilisieren konnte, sagte sie: "Wir sind jetzt beide verheiratet, David. Wir sollten nicht an die Vergangenheit denken!"
Er sah auf seine Hände und nickte. Enttäuschung konnte sie jetzt lesen. Aber was hätte sie tun können? Sie musste stark sein. Für sie beide. "Auf Wiedersehen, David!" David zögerte, als sie ihm ihre Hand anbot. Doch schließlich ergriff er sie. "Auf Wiedersehen, Sarah!"
Damit drehte Sarah sich um und verließ das Haus. Sie wunderte sich, woher sie die Kraft genommen hatte. Schritt für Schritt aus dem Haus zu gehen, ihn dort allein zulassen. Aber es war das einzig Richtige gewesen.
Sarah war wieder zu Hause und verbrachte viel Zeit mit ihrem Sohn. Der kleine David schien die zwei Tage, in der er ohne Mutter war, gut verdaut zu haben.
Was natürlich kein Wunder war, den Joe hatte sich liebevoll um ihn gekümmert. Sie hatten die Spielplätze in der Umgebung unsicher gemacht, während Renata sich um die Mahlzeiten, der beiden gekümmert hatte.
Aber jetzt war Sarah wieder da und übernahm das Ruder.
Joe war derjenige gewesen, der Sarah gesagt hatte, das die Medien keine Gnade walten lassen würden. Er zeigte Sarah die Zeitungen, die voll waren mit Fotos der Trauerfeier.
Denn alles schien sich darüber zu ergötzen, das die arme Nicole Morriss wohl Hörner aufgesetzt bekommen hatte, von David und Sarah.
Sie war schier entsetzt darüber, was sie lesen musste. Und es nervte sie, das sie nichts davon richtigstellen konnte.
Sie hatten aus ihr eine heimliche Geliebte gemacht, eine geheimnisvolle Unbekannte, oder was auch in einer Zeitschrift stand, eine entfernte Cousine. Man konnte nur den Kopf schütteln, aber das Schlimmste war, sie erntet viele böse Blicke von Nachbarn und Leute, die in ihrer Nähe wohnten. Es wurde viel über sie getuschelt und geredet. Es gab sogar Gäste, die sie offen darauf ansprachen. Das Telefon stand eine Weile nicht mehr still und es gab sogar Morddrohungen, falls sie ihre Affäre nicht beenden würde.
Joe hatte ein Angebot von einem Fernsehsender für ein Interview. Deshalb beschloss Sarah auch vorerst das Haus nicht zu verlassen, solange sie diese Gerüchte noch im Umlauf waren. Und damit hatte sie auch recht behalten. Es vergingen keine drei Tage nach ihrer Rückkehr, da belagerten einige Reporter ihr Haus und warteten nur darauf, dass sie herauskam oder etwas sagte.
Es dauerte schließlich ganze vier Tage, bis diese Hyänen ein anderes
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