Half Moon Bay (German Edition)
schloss ihn unter ihr Kinn. Dann ging er zu seiner Maschine und zündete sie. Mit einem lauten Motorengeräusch heulte der Motor auf.
"Umarme mich einfach und halte dich gut fest", sagte er laut, weil das Motorengeräusch zu laut war.
"Okay!"Vorsichtig stieg sie auf und hielt sich an ihm fest.
Dann fuhr er los. Je länger sie unterwegs waren, desto mehr konnte sich Sarah entspannen. Ihre Angst verschwand, unter seinem sicheren Fahrstil.
Es war ein wunderschönes Gefühl, ihm so vertrauen zu können. Langsam konnte sie die Fahrt genießen. Während sie ihre Arme um ihn geschlungen hatte, und ihnen die aufgewärmte Luft um ihre Körper wehte, überlegte Sarah, ob sie schon einmal mit einem Mann, so glücklich gewesen war. David war mit niemandem zu vergleichen. Er berührte ihre Seele auf eine Art, wie sie es noch nie erlebt hatte, und doch war dieser Mann ein einziges Abenteuer. Er dachte über viele Dinge gleich wie sie und auch hatte er ähnliche Vorstellungen vom Leben. Sie liebten beide Musik und das Meer. Je länger Sarah darüber nachdachte, wurde ihr bewusst, dass er doch ein ganz anderes Leben führte. Er lebte in einer anderen Welt. Eine Welt, in der alles öffentlich wurde, was er tat. Ob er es wollte oder nicht. Nie war er allein. Selten konnte er normale Dinge tun. Alles, was er tat würde irgendwann die ganze Welt erfahren, selbst Dinge, die er sagte. Als sich Sarah diesen Gedanken bewusst wurde, und sie Traurigkeit spürte, war die Fahrt schon beendet. David parkte die Maschine und zog Sarah von der Maschine.
"Warte, ich muss mich noch etwas tarnen?"
"Tarnen? Wieso ...?"Daran musste sich erst gewöhnen.
"Wenn ich mit dir einfach so spazieren laufe, dann werden morgen unzählige Bilder von uns, in allen Zeitungen zu finden sein. Mit unzähligen Spekulationen und den wildesten Gerüchten."
Dann zog er ein Cappi und eine Sonnenbrille auf. Erstaunt, wie schnell er sich zwar nicht drastisch verändert hatte, aber doch nicht unbedingt, wie ein Superstar aussah, gingen sie gemeinsam Richtung Strand.
Es waren viele Leute am Strand. Hauptsächlich Touristen. Die Hauptattraktion fand auf dem Meer statt. Und so liefen Hunderte von Menschen an David vorbei, ohne das sie bemerkten, an wem sie gerade vorbei gelaufen waren. Er schien sein Inkognito zu genießen. Niemand erkannte ihn.
David hatte Sarah nicht zu viel versprochen. Die Maverick´s waren wirklich ein fantastisches Naturschauspiel. Bedrohlich hoch kamen die Wellen in die Bucht. Sie brachen in sich, um in einer harmloseren, kleineren, weißen Welle auf den Sandstrand zu schäumen. Und es lies sich nur erahnen, welche ungeheure Kraft von Ihnen ausging. Immer wieder türmten sich die großen Riesen auf. Nur verrückte Surfer würden jetzt den Wellenritt wagen. Die Wellen sahen schon beim Zusehen gefährlich aus und Sarah konnte sich nicht im geringsten Vorstellen, jetzt ins Meer zum Baden zu gehen.
Sie standen in sicherer Entfernung auf einer kleinen Felsformation des Strandes und sahen den Surfern zu, wie sie mutig auf die Maverick´s zu paddelten.
"Das sieht so gefährlich aus!" durchfuhr es Sarah und es fröstelte ihr nur bei dem Gedanken, von einer so großen Welle überrollt zu werden.
"Ich hätte Panik unter Wasser nicht mehr zu wissen, in welche Richtung ich an die Oberfläche tauchen müsste", meinte sie voller Ehrfurcht vor den Surfern.
"Das sind Profis! Die meisten Surfer machen das ihr Leben lang und sie wissen genau, was sie tun müssen. Sie lieben die Herausforderung und wettstreiten auch oft, wer die höchste Welle geritten hat."
"Ja, da hast du wahrscheinlich recht! Trotzdem für mich wäre das nichts!"
David lachte, als er merkte, dass sie Gänsehaut hatte. Am Strand hatte der Wind aufgefrischt.
Er legte seine Jacke um sie und hielt sie fest. Wärme suchend kuschelte sie sich näher an ihm heran und legte ihren Kopf an seine Brust.
Sie genoss seine Nähe. Er tat ihr gut und sie hatte das Gefühl, geborgen zu sein.
"In einer halben Stunden beginnt der Wettbewerb! Möchtest du von hier aus, oder sollen wir von dem Restaurant dort drüben auf der Terrasse zusehen?"
Sie sah zu dem Restaurant, auf das er zeigte und fand die Idee nicht übel.
"Wenn du einverstanden bist, können wir uns das Spektakel von der Terrasse aus beobachten!"
"Dein Wunsch ist mir Befehl!" Er lächelte und zog sie von dem großen Felsen runter und lief mit ihr, Hand in Hand zum Restaurant.
So verbrachten sie den ganzen Nachmittag auf der Terrasse. David blieb unerkannt und
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