Half Moon Bay (German Edition)
nicht gebraucht. Es waren die besten drei Wochen ihres Lebens und sie wollte alles in Erinnerung behalten, wie es war. Nichts wollte sie vergessen. Und das konnte sie auch nicht. Diese Tage hier hatten sich in ihre Seele gebrannt und würden für immer dort bleiben.
Am nächsten Morgen stieg sie in ihr Taxi und blickte noch eine Weile zum Haus. Ja, Sarah liebte diesen Ort, aber es war nicht das Gleiche, ohne ihn.
Jetzt musste sie nur noch die Zeit abwarten, bis sie ihn wiedersehen könnte, dann würde alles gut werden. Hoffentlich! Mit schwerem Herzen stieg Sarah in das Taxi und schlug traurig die Tür zu.
Kapitel 6
Tina hatte sie wie versprochen vom Flughafen abgeholt. Ihr Vater wartete zu Hause auf sie und konnte es, laut Tina nicht erwarten, seine Tochter endlich wieder in die Arme zuschließen.
"Wow, wie gut du aussiehst! Du leuchtest ja fast! Der Urlaub hat dir wohl gut getan! Erzähl, was hast du dort den ganzen Tag gemacht?"
Natürlich hatte Tina auf jede Kleinigkeit bestanden, doch Sarah lies bewusst den Mann aus, den sie nun von ganzen Herzen liebte.
Sie erzählte von den Mavericks, die Sarah fotografiert hatte. Und von der kleinen Schiffstour, die sie gemacht hatten. Sie lies keinen Aufenthaltsort aus, den sie mit David besucht hatte, nur das sie ihn nie erwähnte. Schließlich war Tina zufrieden und berichtete von ihren Erlebnissen.
"Und? Gibt es etwas Neues von Mark?"
"Na, nichts! Gott sei Dank! Der ist fort und das ist auch gut so."
Sichtlich erleichtert, das Mark wirklich aus ihrem Leben verschwunden war, konnte Sarah sich noch mehr entspannen.
Tina steuerte das Auto in die von Bäumen umsäumte Straße ein, in der Sarah aufgewachsen war.
"Endlich, Sarah komm zu mir", sagte Joe Taylor, als er seine Tochter aus dem Auto aussteigen sah. Er drückte sie fest an sich. Alle freuten sich, Sarah wieder zusehen.
Natürlich hatte auch Sarah ihren Vater und Tina vermisst. Aber jetzt spürte sie deutlich diese Leere, die David hinterließ.
Es fühlte sich wie ein Traum an, aus dem sie nun aufgewacht war. Ihr altes Leben hatte sie wieder.
Als sie gegen Abend zu Mrs. Fuller ging, um ihr die Schlüssel wieder zubringen, hatte sie schon ein sehr mulmiges Gefühl im Bauch. Was wusste sie? Wusste sie überhaupt irgendetwas?
"Hallo Mrs. Fuller, ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich wieder da bin!"
"Oh, das ist ja eine Überraschung, mit dir habe ich aber nicht so schnell gerechnet!"
Mrs. Fuller öffnete für Sarah die Tür und lies die junge Frau hinein. Sie umarmte sie herzlich und sah sie eindringlich an.
"Wie ist es dir dort ergangen?"
Sarah wollte gerade anfangen zu erzählen, als Mrs. Fuller sie in ihr Wohnzimmer schob. Sie war schon einmal in dem Raum gewesen, aber die Fotos, die auf dem Wohnzimmerschrank standen, waren ihr noch nie aufgefallen. Oder sie hatte sie damals nicht wahrgenommen?
Es waren Fotos von David. Ihr blieb fast der Atem weg, als sein perfektes Lächeln sie traf.
Mrs. Fuller bemerkte es sofort, doch sie sagte nichts zu Sarah.
"Komm, setzt dich und erzähl mir alles!"
Schnell hatte sich Sarah wieder gefangen und sie setzte sich zu der alten Frau auf das Sofa.
"Es war wundervoll, einfach traumhaft, fast wie im Paradies, Mrs. Fuller."
"Ja? Ich wusste, es würde dir gefallen. Und David? Wie lange ist er noch im Haus geblieben?"
"Bis gestern Morgen. Hat er sich noch nicht bei Ihnen gemeldet?"
"Nein, er hat gesagt, er würde sich in den nächsten Tagen bei mir melden. Er hat heute schon wieder einen Termin in Hollywood! Hat er dir die Gegend dort gezeigt?"
"Er hat mir alles gezeigt und wir hatten viel Spaß." Hatte Sarah sich nun verraten? Sie spürte, wie sie rot anlief. Schnell versuchte sie, das Thema zu wechseln.
"Sie hätten mir aber ruhig sagen können, wer er ist!"
Sarah wollte nicht, das es sich, wie ein Vorwurf anhört, deshalb lächelte sie die alte Dame an.
"Das kann ich doch nicht! Und er hat dir bestimmt auch gesagt, dass du das auch nicht darfst!"
"Natürlich Mrs. Fuller, das würde ich nie tun, ich weiß schon, wie es sich für ihn anfühlen muss und auch für Sie. Es ist bestimmt nicht leicht, oder?"
"Nein, meine Kleine, da hast du recht, aber lass uns von dem Haus sprechen. Ist alles in Ordnung? Oder gibt es etwas, was ich Max in Auftrag geben sollte?" Sarah überlegte kurz und meinte: "Nein, es ist alles wunderschön. Mir fällt jetzt auch nichts ein, was Max noch tun könnte." Damit war
Mrs. Fuller beruhigt und Sarah erzählte ihr noch ein paar Einzelheiten, bevor sie sich von ihr
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