Half Moon Bay (German Edition)
verabschiedete.
Als Sarah endlich in ihrem Zimmer und allein war, konnte sie endlich über alles mit einem gewissen Abstand betrachten. Ihren Verlobungsring, den sie im Flugzeug widerwillig abgenommen hatte, zog sie nun aus ihrer Hose. Ihr Vater und auch Tina wäre er sofort ins Auge gefallen und hätte unangenehme Fragen bereitet. Gedankenverloren drehte sie ihn zwischen ihren Fingern, so das der Diamant im Licht funkelte. Was David jetzt wohl tat?
In ihrer Schmuckschatulle würde sie ihn aufbewahren, bis zu dem Tag, an dem sie ganz offiziell David Knightley´s Verlobte sein könnte. Wenn die Sehnsucht so groß werden würde, konnte der Ring sie trösten.
Sie war mit dem Ziel nach Half Moon Bay gegangen, um herauszufinden, was sie mit ihrem Leben anfangen wollte, doch statt dessen, hatte sie den Mann ihres Lebens getroffen. Nun war sie wieder zu Hause und alles hatte sich verändert.
Als Erstes würde sie morgen versuchen, ihren alten Job wieder zubekommen. Die sechs Monate konnte sie schließlich nicht zu Hause verbringen. Sie musste etwas tun, sonst würde sie noch verrückt werden.
Und das tat Sarah auch. Natürlich stellte ihr alter Arbeitgeber sie wieder ein. Er war sogar froh, denn in der ganzen Zeit hatte er keine geeignete Kellnerin finden können.
Zwei Tage später saß Sarah mit ihrem Ring auf ihrem Bett und träumte.
Sie hörte nicht, wie Tina in ihr Zimmer platzte und sich zu ihr setzte. Schnell vergrub Sarah die Hand mit dem Ring, in der Hoffnung, dass ihre Freundin ihn nicht gesehen hatte.
Sie bemühte sich, so normal wie immer zu sein, doch Tina durchschaute sie.
"Ich glaube, meine Liebe, du hast wirklich eine schöne Zeit dort gehabt, aber du hast das Wichtigste vergessen, zu erwähnen. Los, heraus mit der Sprache!"
Schockiert sah sie Tina an, als sie sie damit konfrontierte.
"Woher ...?"
"Na, das sieht ja ein Blinder mit dem Krückstock, und außerdem funkeln nicht nur deine Augen!"
Sarah hatte keine Chance, vor Tina es noch länger geheim zu halten.
"Erwischt! Aber bitte, behalte es für dich!" Jetzt hatte Tina große Augen bekommen.
"Ich habe also recht?"
"Das kommt darauf an, womit", sagte Sarah und wollte damit Tina noch etwas zappeln lassen.
"Jetzt rede schon endlich!" Sarah grinste geheimnisvoll.
"Na gut, du hast gewonnen! Ich habe in Half Moon Bay meine wahre, einzige und große Liebe kennengelernt."
"Sarah", schrie Tina.
"Schsch ..., nicht so laut!", ermahnte sie ihre Freundin.
"Ich will alles wissen. Du musst mir alles erzählen." kreischte Tina aufgeregt. Also begann sie zu erzählen.
"Er heißt David und ist der wundervollste, einfühlsamste und tollste Mann, auf der ganzen Welt. Und, ... ich werde ihn heiraten." schwärmte sie ihr vor und hielt ihre Hand, mit dem Ring unter Tina´s Nase.
"Das glaube ich einfach nicht! Warum hast du am Telefon nichts davon erzählt?" Tina begutachtete genau den Ring.
"Na, weil ich euch nicht beunruhigen wollte. Vor allem Dad nicht, er hätte sich schreckliche Sorgen gemacht." "Ja, da könntest du recht haben. Aber wie hast du ihn kennengelernt?"
Sarah war sich bewusst, wie gefährlich es war, Tina die Einzelheiten zu erzählen, ohne das sie erwähnte, wer dieser David in Wirklichkeit war.
Also berichtete Sarah ihrer Freundin alles, nur lies sie diese und jene Kleinigkeiten über ihn aus.
"Es soll aber vorerst noch niemand wissen, Tina. Bitte versprich mir, dass du es für dich behältst."
"Ja, aber wieso soll das niemand wissen?"
"Bitte, vertrau mir einfach!"
"Das finde ich schon etwas merkwürdig, aber in Ordnung. Wann werden wir ihn kennenlernen?"
"Er muss geschäftlich nach Europa. Das kann noch eine Weile dauern."
"So?" Für Tina hörte sich das alles schon merkwürdig an, aber sie freute sich. Noch nie hatte sie Sarah so glücklich gesehen. Ihr ganzer Körper war von einer strahlenden Aura erfasst.
"Du musst es aber unbedingt deinem Vater sagen, falls er es nicht schon bemerkt hat."
Tina kannte Joe gut genug, um zu wissen, dass Sarah ihm nicht einfach so etwas vorenthalten konnte.
"Natürlich, sobald ich eine Gelegenheit gefunden habe."
Und diese ergab sich, als Sarah von dem kleinen Café wieder kam. Sie war froh, das sie wieder als Kellnerin arbeiten konnte, so hatte sie wenigstens etwas zu tun.
Ihr Vater hatte die Veränderung in Sarah´s Augen bemerkt. Und er wusste genau, was mit ihr los war. Es war schließlich wirklich nicht zu übersehen.
"An wen hast du dein Herz verloren?", fragte er neugierig.
"An David! Er würde dir gefallen, Dad. Er
Weitere Kostenlose Bücher