Half Moon Bay (German Edition)
geworden, wie du es dir vorgestellt hast?"
Sie hasste es, wenn er über belanglose Dinge sprach. Der ganze organisatorische Kram hatte er ihr überlassen und war mit allem, was Tina vorgeschlagen hatte, einverstanden gewesen. Selbst das Datum war ihm egal gewesen. Hauptsache die Hochzeit würde diesen Sommer noch stattfinden. Mark hatte fast nichts mit der Hochzeit zu tun, außer, dass er der Bräutigam war. Das Einzige, um das er sich kümmerte, war sein Anzug, den er schon vor Wochen gekauft hatte. Und das war in seinen Augen schon genug. Mark war viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, die Geschäftsreise zu planen, die er mit Sarah, direkt nach der Hochzeit antreten wollte. In ein paar Wochen würden sie hier alles hinter sich lassen. Er wollte endlich Partner der Anwaltskanzlei werden.
Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte ihm auch eine standesamtliche Trauung gereicht. Aber Sarah und Tina waren damit nicht einverstanden gewesen. Alle Mädchen hier träumten von einer weißen Hochzeit, mit allem Drum und Dran. Also lies er Sarah sich ihren Traum erfüllen, dafür sollten sie die ganze Organisation selbst gestalten. Er war froh, dass er sich darum nicht auch noch kümmern musste.
Mit viel Überzeugungsarbeit konnte er Sarah überreden, ihn zu dieser Reise zu begleiten. Er hatte ihr versprochen, die Flitterwochen nachzuholen, damit seine Braut zufrieden war. Um ihre Heimat verlassen zu können, hatte Sarah ihren Job gekündigt, um in Phoenix neu starten zu können.
Sie hatte als Kellnerin in einem kleinen Straßencafé gearbeitet. Die Arbeit hatte ihr Spaß gemacht und es fiel ihr nicht leicht, das kleine Café, Tina und vor allem ihren Vater zu verlassen. Aber der Reiz etwas Neues und völlig anderes zu erleben, war zu groß, genau wie ihre Angst.
Ihr Traum, irgendwann ein Café zu eröffnen, wollte sie sich erfüllen und versuchen mit ihm glücklich zu werden. Das war Sarahs Wunsch gewesen.
Aber der Plan, den Mark für sie beide ausgesucht hatte, unterschied sich etwas mit ihrem. Er wollte, dass Sarah erst eine Weile Zuhause blieb. Er wollte dafür Sorgen, das sie schwanger werden würde, dann hätte Sarah Beschäftigung und später würde sie ihre Flausen, mit dem Café schon vergessen. Zumindest hoffte Mark es!
Für heute Abend war geplant mit Tina Essen zu gehen und anschließend ins Kino. Schließlich hatte Tina Geburtstag und wünschte sich wie jedes Jahr das Gleiche. Ein Kinobesuch!
Eigentlich konnte sich Sarah etwas Besseres vorstellen, als in einem überfüllten Kino zu sitzen. Aber es war Tinas Geburtstag und so würde Sarah auch in diesem Jahr, Tinas Wunsch respektieren.
Tina liebte Kino und Filme. Vor allem Liebesfilme. Bei jedem Herzschmerz-Film war sie voll dabei. Es war auch nicht das erste Mal, das Tina bei Liebesfilmen Taschentücher brauchte. Sarah verdrehte jedes Mal die Augen, wenn sie die Tränen ihrer Freundin sah. Tina war einfach ein hoffnungsloser Fall. Sie versetzte sich so sehr in die Charaktere der Schauspieler, dass sie regelmäßig ihre Gefühle freien Lauf ließ. Sarah konnte diese Leidenschaft ihrer Freundin nicht teilen. Für Sarah waren die Schauspieler Menschen, die Gefühle nur spielten. Die ganz große Liebe, die bedingungslos und gleichzeitig alles überstehen konnte, genau das waren Dinge, an die Sarah nicht glaubte. Zumindest konnte sie es sich nicht vorstellen. Die Anziehungskraft und die Leidenschaft, die so oft in den Filmen dargestellt wurde, waren nicht echt. Die Schauspieler konnten Tina zum Schwärmen bringen, aber nicht Sarah. Sie glaubte nicht an Friede, Freude, Eierkuchen.
Nichts war realistisch in den Filmen. Sie hatten nichts mit der Realität zu tun. Wahrscheinlich konnten sich die Darsteller noch nicht einmal ausstehen!
Aber Tina liebte es! Sie konnte nicht genug davon bekommen. Und weil Tina Geburtstag hatte, hatte sie sich gewünscht mit Sarah und Mark in den neuen Liebesfilm zu gehen, der gerade im Kino angelaufen war.
Sarah sah wunderschön aus in ihrem engen weißen Sommerkleid. Ihre langen braunen Haare glänzten und ihre leicht gebräunte Haut sah weich und zart aus. Sie war sehr hübsch.
Oft bekam sie Komplimente und hatte, bevor sie Mark kennengelernt hatte, einige Männer, die Interesse an ihr hatten. Aber das Gefühl von Verliebtheit hatte sie erst mit Mark kennengelernt.
Das Kribbeln in ihrer Brust und das Herzklopfen waren eindeutig gewesen.
Sarah kannte ihre Vorzüge und war sich bewusst, wie sie auf Männer wirkte. Aber das hatte noch nie
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