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Half Moon Bay (German Edition)

Half Moon Bay (German Edition)

Titel: Half Moon Bay (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Any Cherubim
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Findest du nicht auch?" flüsterte Tina ihr zu, worauf Sarah ihr keine Antwort gab.
Die Fahrt dauerte nicht lange und der Friedhofseingang war voller Fotografen und Journalisten, die neugierig ihre Kameralinsen auf die Limousine hielten.
"Was für eine Meute", entfuhr es Sarah. Es war einfach geschmacklos, an solch einem Anlass, so sensationslüstern zu sein. Manche Dinge konnte Sarah einfach nicht begreifen. Es war doch ein schmerzliches Ereignis im Leben von David Knightley. Wieso konnte man nicht darauf Rücksicht nehmen.
"Keine Sorge! Wir werden einen Privateingang benutzen, Mrs. Taylor", sagte der Fahrer und lenkte die Limousine an der Meute vorbei. Erleichtert stellte sie dann fest, das der Privateingang, von dem der Fahrer gesprochen hatte, einen eigenen Zugang hatte. Dort waren Kameras und Reporter verboten.
Sie hielten vor einer großen Kapelle.
Sie war von außen wunderschön und Sarah lächelte ein wenig. Helen hatte sich diese Kapelle ausgesucht. Sie hatte schon vor langer Zeit entschieden, hier ihre letzte Ruhe zu finden.
Der Fahrer hatte ihnen die Tür aufgehalten und auch einen Regenschirm aufgespannt bereitgestellt.
Der Wind peitschte Sarah kalt ins Gesicht und sie fröstelte. Es hielten immer mehr Limousinen. Tina suchte die Menge nach bekannten Gesichtern ab.
Unter den Leuten kamen ihr einzelne Gesichter bekannt vor, aber einen Star oder einen Prominenten konnte Tina nicht ausmachen.
Sarah hielt sofort nach David Ausschau. Nirgends war er zu sehen. Oder hatte sie ihn übersehen? Fast alle Trauergäste trugen schwarz und da es regnete, versperrten die vielen, dunklen Regenschirme ihr die Sicht.
Eine größere Menge hatte sich am Eingang der Kapelle versammelt, als sie plötzlich David erblickte. Er stand am Eingang der Kapelle, umringt von vielen Leuten. Er schüttelte gerade mehrere Hände und schien sie nicht zu bemerken.
"Denk daran, Tina! Sie war seine Mutter!" Tina sagte kein Wort und hing sich bei ihr ein.
Langsam liefen sie gemeinsam die Stufen der Kapelle hinauf.
Dann entdeckte David Sarah. Sofort löste David sich aus der Menge und kam direkt auf sie zu.
"Hallo, hat alles geklappt? War der Fahrer pünktlich?" Tina übernahm das Sprechen.
"Ja! Der Fahrer war pünktlich!"
"Gut!" David war sichtlich nervös.
"Geht es dir gut? Kann ich irgendetwas für dich tun?" fragte Sarah. Sie hatte ihre Augen voller Sorge auf ihn geheftet.
"Wenn du mich so schon fragst! Würdest du, .... ich meine ihr, ... bei mir sitzen? Ich könnte wahre Freunde jetzt ganz gut gebrauchen!"
Wie konnte Sarah ihm so eine Bitte je abschlagen?
"Natürlich, wenn du das möchtest?" Sofort machte sich ihr schlechtes Gewissen bemerkbar. ~Wahre Freunde?~ Waren sie das? Schließlich belog sie ihn genauso, wie viele Menschen, die sich täglich in seiner Umgebung befanden. Sie ließ den Gedanken jedoch schnell fallen. Er brauchte sie jetzt. Sie wollte für ihn da sein. Wahrscheinlich würde sie ihn nicht mehr so schnell zu sehen bekommen.
"Gut, dann kommt. Lasst uns rein gehen!" Er nahm Sarah´s Arm und harkte ihn bei sich ein. Tina lief neben Sarah.
Bedächtig gingen sie gemeinsam in die stille Kapelle. Es waren viele fremde Menschen darin, die irgendwie mit Helen etwas zu tun haben mussten. Natürlich drehten sich alle Leute mit betretenen Gesichtern zu David um. Er aber lief durch den mittleren Gang hindurch, ohne jemanden rechts oder links zu begrüßen. Deutlich konnte man das Getuschel hören, das jetzt die Runde machte. Alle fragten sich natürlich, wer die Frau an David´s Seite war.
In der Mitte des Ganges, auf einem kleinen Podest, war der Sarg aufgebahrt. Rings um ihn herum war ein unglaubliches Blumenmeer aufgebaut. Links konnte man Helen noch in jüngeren Jahren auf einem großen Porträtfoto sehen. Sie lächelte ihnen alle zu. David wies Sarah und Tina den Platz in der vordersten Reihe und setzte sich selbst, nachdem er den Geistlichen begrüßt hatte.
Sofort, als er sich gesetzt hatte, nahm er wieder Sarah´s Hand und hielt sie. Sein Daumen streichelte einzelne ihrer Finger, hin und her. Sarah war froh, dass das niemand außer ihnen beiden und Tina sehen konnte. Nicht auszudenken, was das für ein Skandal geben würde. Aber sie war froh, das sie David so nah sein konnte.
Sarah spürte die Blicke, in ihrem Rücken und konnte sich ausmalen, was so mancher in der Kapelle dachte. Schließlich war es nicht ihre Aufgabe, doch sie tat es für David. Auch wenn sie der Meinung war, dass seine Ehefrau auf ihrem Platz sitzen

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