Half Moon Bay (German Edition)
normale Ehe führen und sein Leben würde normal weiter gehen.
Und ich hatte etwas, was mich mit ihm für immer Verbinden würde.
Solange ich alles aus dem Fernseher und den Zeitungen über ihn erfuhr, konnte ich damit leben. Ihn aber wieder zu sehen, noch dazu, mit einer anderen Frau, das konnte ich nicht ertragen. Deshalb bat ich dich, mitzukommen. Ich fühlte mich allein nicht stark genug. Die Angst, er könnte mir David wegnehmen, wenn er jemals herausfinden würde, dass er einen Sohn hat, war schrecklich. Verstehst du Tina? Es war nie meine Absicht, dich zu hintergehen. Ich konnte dir einfach nicht die Wahrheit sagen." Tina sah sie ausdruckslos an. Sie schien zu überlegen. Sarah hoffte inständig, das sie ihr verzeihen würde. Es war still geworden in dem Zimmer. Vielleicht brauchte Tina ein paar Augenblicke, um alles zu verstehen. Dann setzte sich Tina endlich auf.
"Du liebst ihn ja immer noch!" entfuhr es ihr erstaunt.
Wieder stiegen Sarah die Tränen in die Augen. Sie stand auf und lief zum Fenster.
"Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich ihn liebe. Es hat sich nichts an meinen Gefühlen für ihn geändert!"
"Aber warum hast du es mir nicht erzählt? Ich dachte, du vertraust mir?"
"Das tue ich auch, aber ich wusste einfach nicht mehr weiter und beschloss dieses Geheimnis für mich zu behalten. Nicht einmal mein Vater wusste es. Und je mehr Leute es wissen, desto gefährlicher ist es. Das hat nichts mit dir zu tun, bitte glaub mir!"
Tina lag in dem Bett und war sehr nachdenklich geworden. Auf eine Art konnte sie Sarah verstehen, aber irgendwie, war alles schrecklich kompliziert.
"Vielleicht hätte ich genauso gehandelt, aber trotzdem finde ich, hat David ein Recht darauf zu erfahren, dass er einen Sohn hat. Du solltest es ihm sagen, Sarah!"
"Ja, das sollte ich. Aber der jetzige Zeitpunkt ist mehr als schlecht!"
Es klopfte. Sie wussten beide, wer das war. David öffnete die Tür. "Habt ihr Hunger? Ich habe für uns etwas gekocht. ... Also, wenn ihr Lust habt?"
"Oh mein Gott, David Knightley hat für uns gekocht!" entfuhr es Tina. Es war immer noch so surreal, das David Knightley in ihrer Nähe war, noch dazu hatte er etwas für sie gekocht.
Sarah und David grinsten.
"Wir kommen gleich", sagte Sarah. Als David sich wieder auf den Weg in die Küche machte, meinte sie flüsternd:
"Komm lass uns essen gehen. Er kann gut kochen. Wir sollten ihn nicht warten lassen."
Schon war Tina aufgestanden. Ihre Nervosität konnte sie trotz aller Anstrengung nicht ganz verbergen, doch Sarah war schon zufrieden, das sie ihn nicht mit einem Autogramm oder ähnliches belästigte.
Während des Essens herrschte eine merkwürdige Stimmung. David und Sarah vermieden es, sich anzusehen. Nur Tina versuchte krampfhaft, eine leichte Unterhaltung einzufädeln. Doch es gelang ihr nicht recht. Es war ja auch schwierig, mit einem Hollywoodstar am Tisch zu sitzen und über belanglose Dinge zu plaudern. Und als Tina nicht mehr weiter wusste, platzte sie mit einer Frage heraus.
"Wird deine Frau Nicole morgen auch kommen?" Sarah warf ihr einen bitterbösen Blick zu.
"Ich denke nicht!" Seine Antwort war kurz und knapp. Sarah machte sich darüber Gedanken, warum seine Frau nicht kommen würde. Jede Ehefrau würde in diesen Stunden bei ihrem Mann sein wollen. Sie fand, das Nicole, das auch tun sollte. Es war offensichtlich, das es David nicht gut ging. Also gehörte sie an seiner Seite.
"Tina, falls morgen bei der Beerdigung Fotografen dich etwas fragen, möchte ich dich bitten, zu keiner Frage eine Antwort zu geben."
"Ja natürlich, das ist kein Problem."
"Ich werde es nicht verhindern können, das Fotos gemacht werden, aber bei dem Begräbnis meiner Mutter, möchte ich keine Pressekonferenz geben. Mein Management hat ein kurzes Statement dazu abgegeben. Und ich finde, das reicht vollkommen."
"Wie wird das morgen ablaufen", wollte Sarah wissen.
"Es wird nach der Trauerfeier ein kleines Treffen stattfinden, hier im Haus. Max hat alles organisiert. Es werden ca. zwanzig Leute kommen. Alles Menschen, die meine Mutter kannten."
"Und wann wirst du abreisen?" Sie wollte eigentlich nicht so direkt sein, es war ihr so herausgerutscht.
"Morgen Abend! Ich werde noch einige Dinge hier regeln müssen und dann ...!"
Wieder war ein merkwürdiges Schweigen am Tisch und Sarah hielt es einfach nicht mehr länger aus. Sie stand auf und fing an die Küche aufzuräumen. David half ihr und Tina hatte ein Gespür dafür, wenn es Zeit war, sich zurück
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