Hallo Engel!
dezent hinzu.
“Du willst mit mir in Bett gehen, um meine Gefühle in die richtigen Bahnen zu lenken?”, fragte er.
“Sei nicht albern.” Wieder glättete sie ihren Rock. “Ich könnte mir vorstellen, dass Sex sie, sagen wir, zerstreut. Gelassenheit und Beherrschtheit kommen bei Wählern nun einmal besser an.”
Dev lachte dröhnend. “Du bist bereit, dich für mein makelloses Image zu opfern?”
Sie sah ihn gleichmütig an. “Du hast keinen Grund zu Bitterkeit. Schließlich sind wir beide in diesen Dingen nicht unerfahren. Wir wissen, dass beim Sex die Welt nicht untergeht oder die Sterne vom Himmel fallen. Ich hege keine übersteigerten Erwartungen an dich.”
“Nett, dass du das sagst”, bemerkte Dev trocken.
“Seien wir doch vernünftig”, sagte sie ruhig. “Ich lege Wert auf Offenheit zwischen uns, und du sicher auch.”
Er warf ihr einen forschenden Blick zu. “Ist mein Plan, in die Politik zu gehen, dein einziger Grund, mich zu heiraten?”
Sie hob amüsiert die Brauen. “Natürlich. Ich bin dazu erzogen worden, eines Tages eine Führungspersönlichkeit zu heiraten. Und was die sexuellen Bereiche des Zusammenlebens angeht, bin ich bereit, auch da meine Pflicht zu erfüllen.”
Sie stand auf und begann, den Reißverschluss am Rücken ihres Kleides aufzuziehen.
“Stopp”, sagte Dev da plötzlich.
Überrascht hielt sie inne. Ein verstehendes Lächeln glitt über ihre Lippen. “Dann komm und tu du es.”
Dev zögerte. Widerstrebend ging er zu ihr. Cecilia drehte sich um, und er öffnete den Verschluss. Das rote Kleid glitt zu Boden.
Mit einem selbstgefälligen Lächeln wandte sie sich zu ihm um. Ihr schwarzes Seidenhemd lag eng um ihre hohen Brüste, die schlanke Taille, die sanft geschwungenen Hüften. Still stand sie vor ihm.
Dev runzelte die Stirn, als er einen kleinen dunklen Fleck auf ihrer linken Wange bemerkte. “Du hast ja ein Muttermal.”
“Das habe ich von Geburt an.”
“Und deine Augen sind grau. Das ist mir noch nie aufgefallen”, fuhr er nachdenklich fort.
Cecilia zuckte achtlos die Schultern, doch in Dev lösten die neuen Entdeckungen tiefes Unbehagen aus. Er kannte diese Frau jetzt seit fast einem Jahr und hatte noch nie diesen Schönheitsfleck bemerkt. Gaby kannte er keine zwei Wochen und er konnte bereits jede winzige Sommersprosse auf ihrer Nase beschreiben. Er sah die kesse Kurve ihrer Lippen vor sich, den intensiven Farbton ihrer blauen Augen.
Cecilia ging zum Bett und ließ sich auf der Kante nieder. Regungslos starrte Dev sie an. Er fühlte sich wie gelähmt, gefangen in einer Falle. Entschlossen schüttelte er das Gefühl ab.
Langsam näherte er sich dem Bett und Cecilia. Er beugte sich herunter, um sie zu küssen. Ihr starkes Parfum stieg ihm in die Nase. Es roch fremd. Unpassend. Dev musste gegen eine aufsteigende Übelkeit ankämpfen. Bedächtig richtete er sich auf.
“Cecilia, ich finde, wir …”
Sie legte ihm die Finger auf die Lippen. “Hast du auf einmal Bedenken? Dafür ist es ein wenig spät.” Sie fuhr mit den Fingern von seinem Mund herunter zu seinem Kinn. “Wir haben heute Abend unsere Verlobung verkündet, und ich weiß zufällig …” Ihr Fingernagel glitt über seine Kehle bis zu seinem Schlüsselbein. Sie drückte in die Mulde, wo sein Puls heftig schlug. “Ich weiß zufällig, dass Vater nicht länger warten will. Er wird dich innerhalb der nächsten zwei Monate zum Partner in der Kanzlei machen.”
Dev verharrte stocksteif und blickte in ihr ausdrucksloses Gesicht – eine schöne glatte Maske. Ihre Worte hätten ihn glücklich machen müssen, zumindest zufrieden, dass er die erste Etappe seines Ziels erreicht hatte. Doch er empfand nichts als eine endlose Leere. Die vermeintlich gute Nachricht interessierte ihn nicht im Geringsten.
Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag, er stand wie versteinert. Himmel, Gaby hatte recht – er wollte gar nicht Partner bei P. C. & A. sein, er wollte auch nicht in die Politik gehen. Er wollte keinen Job, bei dem er ständig das Gefühl hatte, seine Seele zu verkaufen.
“Dev?”
Er sah auf Cecilia herab. Auch hier hatte Gaby recht. Er begehrte Cecilia kein bisschen. Sie war eine schöne Frau, wie sie da auf der Bettkante saß, er bewunderte durchaus ihre makellose weiße Haut, ihre wohlgeformte Figur. Aber die Bewunderung blieb ohne Nachhall. Er war ungefähr so berührt wie beim Anblick einer perfekten Statue.
Er konnte sich Cecilia nicht in seinem Alltag vorstellen – in seinem
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