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Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Titel: Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana E. Grant
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Buffets zu. »Ach, sagen Sie mal, wird ihre Kaffeestube eigentlich vom Schabernack 32  beliefert? Diese Tortenstücke hier sehen alle annähernd so aus.«
    »Das denken viele und dennoch sind Sie im Unrecht. Es ist nämlich genau anders herum. Wissen Sie, die Konkurrenz möchte uns permanent kopieren und übertrumpfen. Aber das sind alles nur unwesentliche Versuche!«, flüsterte ihr Raffael trocken zu, währenddessen Elvira und ich nebenan zusammenfuhren.
    »Tatsächlich?«, fragte die Tante ungläubig.
    »Selbstverständlich. Wir haben die allerbesten Torten und Schnittchen der Stadt, so was spricht sich schließlich rum – auch bis ins Schabernack.«
    Die Kundschaft war daraufhin so begeistert, dass sie gleich sechs Himmlische Verführungen mitnahm.
    Raffaels Kommentar: »Ich bin ja nicht von der Firma Steh-und-Schau, sondern von der Firma Lauf-und-Verkauf!«
     
     
    In der belebten Nachmittagszeit wagten sich vier Geschäftsmänner (Anzugtypen und Schlipsträger) über unsere Schwelle. Elvira stieß mir dabei unsanft in die Rippen, um mich auf ein Männliches Spezial aufmerksam zu machen. Aber auf diesen Mann musste man keine Frau der Welt hinweisen, denn dieser hob sich unweigerlich von seinesgleichen ab. Er überragte seine Geschäftspartner um über einen Kopf, hatte eine sportliche Figur(sein Body war ein absolutes V und kein A!), einen haselnussbraunen Hautteint, markante Gesichtszüge und gepflegte Rastazöpfe, die er mit einem roten Haargummi zu bändigen versucht. Unsere Blicke verfolgten das Gespann bis zu Tisch siebzehn, wo sie dann auch Platz nahmen.
    »Schwul oder nicht schwul? Was meinst du?«, fragte mich Elvira, die das unverschämte Glück hatte, diesen Adonis mitsamt Anhang bedienen zu dürfen.
    »Hetero würde ich meinen«, antwortete ich ihr. »Hoffe ich! Es können doch nicht alle süßen Männer schwul sein, oder?«
    »Tja, wir befinden uns in einer Stadt, die vollgestopft mit Kunst und Kultur ist, und diese Eigenschaften sind unweigerlich das Aphrodisiakum für unseren schwulen Kontrahenten.«
    »Was diskutiert ihr da schon wieder?«, schaltete sich Raffael in unsere Konversation ein.
    »Tisch siebzehn! Schwul oder hetero?«
    »Na, dass ihr da noch fragen müsst! Selbstverständlich sind das Heteros«, erklärte uns Raffael postwendend.
    »Alles klar! Dann werde ich mal losstarten und die Herren nach ihren Wünschen fragen.« Mit dieser erwartungsvollen Vorankündigung entschwand Elvira zielstrebig.
    »Eh klar! Und für uns beide bleiben nur die sauertöpfischen Gurken über«, bemerkte ich traurig und musste an das grantige Fischlein (Waller beziehungsweise Forelle) denken.
    Obwohl ... Beau stellte sich schließlich als extrem arrogant und hochnäsig heraus. Zum Glück musste ich ihn und seine Feinen Geschäftsfreunde nicht bedienen. Schweinchen gehabt!
    »Habt ihr unter den Tischen schon nach den vergammelten Kaugummis gesucht?«, fragte uns Iris beiläufig.
    »Wie und wann denn bitte?«, wollte Raffael naserümpfend wissen. »Unauffällig können wir erst am Abend nach den gebrauchten Gummis suchen.«
    »Ich weiß, ich weiß! Aber erkläre das einmal der Chefität«, erwiderte Iris lahm.
    »Nein, danke! Das umfasst eindeutig dein Aufgabengebiet.«
    Kurz nach achtzehn Uhr, als der Besucherstrom merklich nachgelassen hatte, warf sich das Kaffeehaus-Kampfgeschwader mit Messern bewaffnet unter sämtliche freie Tische. Wir konnten nach Aktion Gummi zwölf ausgetrocknete und ausgelutschte Kauelemente sicherstellen! Ekelhaft! (Was denken sich diese Leute eigentlich dabei?) Anschließend sorgten wir für wunderbare Resonanzen der Weihnachtsmusik (ich konnte diese fürchterliche CD nicht mehr hören! Am liebsten hätte ich laut gekreischt und Hilde gespielt), für romantisches Licht, für eine halbwegs volle Kuchenvitrine, unsere Kerzen glommen auch rechtzeitig und sie
    tauchten damit das Café stimmungsvoll ein. Alles war paletti.
    »Ach, Verzeihung, Fräulein!«, rief uns ein älterer Herr zu.
    Iris, die diesem am nächsten war, machte unverzüglich am Absatz kehrt. »Ja, bitte schön, der Herr?«, fragte sie ihn galant.
    »Ich kann bei diesen widrigen Lichtverhältnissen unmöglich meine Zeitung lesen. Bitte sorgen Sie für mehr Licht, wir sind ja hier schließlich in einem Kaffeehaus und nicht in einer Bar«, erklärte er ihr diplomatisch.
    Der Gast ist König, dachte sich Iris und handelte auch danach. Sie drehte gerade fleißig am Lichtschalter, als justament im Augenblick der Erleuchtung

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