Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)
heißt?«, fragt Riccardo noch relativ geduldig.
»Grün. Sie ist unter Elisabeths Haupt – giftgrün!« Ein verstohlener Blick zu mir, dann wieder zu Riccardo. »Ich habe heute für Versuchszwecke eine Dose mit grünem Slimy gekauft«, erklärt uns Raffael weiter. »Und auf der Verpackung stand ausdrücklich, dass dieses schleimige Zeugs wieder überall bedenkenlos abgehen würde. Aber ...«, eine flüchtige Pause tritt ein und Raffael lüftet Elisabeths Geheimnis, »von einer Wand geht der Schleim nicht ab. Fensterscheiben, Holz und Plastik stellen kein Problem dar, aber Wände sind eindeutig deren Knacknuss.«
»Nun ja«, unterbreche ich das kurzfristig eingetretene und verhaltene Schweigen und will Raffael auch schon Schützenhilfe leisten. »Das Positive daran ist, dass das Grün der Äpfel und des Schleims eindeutig identisch ist!«
»Du wirst gleich am Montag mit der Überpinselung dieser giftgrünen Farbe anfangen, nicht wahr?«, merkt Riccardo an, wobei mir auffällt, dass er seine Hände krampfhaft verknotet.
»Kein Problem!«, gibt Raffael erleichtert klein bei. »Obwohl ... ich könnte, hier auch eine moderne, künstlerische Ebene einschleusen und mit Nägeln und eventuell ein paar Dosen ein Bildnis des illusorischen Aufeinanderpralls zimmern.«
»Das ist definitiv keine gute Idee«, entgegnet Riccardo bestimmend oder/und bestürzt. »Bitte, versprich mir hoch und heilig, dass dieser Wand hier nichts Derartiges widerfährt!«
»Okay! Versprochen!«, versichert ihm Raffael.
Ein hörbarer Hauch der Erleichterung entströmte Riccardos Lungen.
»So, und nun lass unseren Gast nicht so lange auf die Bewirtung warten!« Nachdem unsere Gläser gefüllt sind, spricht Riccardo den Trinkspruch: »Schreiten wir couragiert und heldenhaft zur Ertestung dieser ansehnlichen Vanillekipferl!«
»Mögen sie uns nicht im Halse stecken bleiben«, neckt mich Raffael.
»Seid nicht so frech!«, bemerke ich angriffslustig.
»Überleben ist alles.«
»Jetzt ist aber Schluss mit lustig! Ihr werdet sehen, die sind absolut tadellos. Immerhin habe ich mich rigoros an das Originalrezept von Chanette gehalten!«
Tja, irgendetwas ist bei der Produktion des Weihnachtsgebäcks schiefgelaufen! Die Kipferl stellten sich schlussendlich als hartes Felsgestein heraus, aber immerhin wirkten sie optisch genießbar. Nun, ich werte das als kleinen Schritt in die richtige Richtung. Es ist schließlich noch keine Zuckerbäckerin vom Himmel gefallen.
An dieser Stelle fällt mir mein Lieblingswitz wieder ein:
Ein Ehepaar lebt schon seit vielen Jahren zusammen in einem Häuschen. Eines schönen Tages kommt der werte Ehegatte nach Hause und seine Frau bittet ihn: »Ach, Schatz! Wärst du so nett und würdest du bitte die Glühbirne im Vorraum wechseln. Sie ist kaputt und es ist dadurch so dunkel im Flur!«
Darauf folgt postwendend die Antwort: »Bin ich etwa Elektriker!«
Tags darauf dasselbe Szenario: Mann kehrt heim und Frau bittet ihn um einen Gefallen: »Ach, Schatz! Der Wasserhahn tropft unablässig! Bitte kümmere dich doch darum!«
Kurze Antwort: »Bin ich etwa Klempner!«
Wieder ein paar Tage später: »Ach, Schatz! Der Küchenstuhl wackelt unaufhörlich! Bitte sieh dir doch das Stuhlbein an!«
Antwort: »Bin ich etwa Tischler!«
Eine Woche später kehrt der werte Gentleman heim und siehe da: Das Licht im Vorraum funktioniert, der Wasserhahn tropft nicht mehr und auch der Stuhl scheint wieder auf vier gleichlangen Füßen zu stehen! Er richtet sein Wort gleich an seine Gemahlin: »Oh, wie ich sehe, hast du dich um all die Kleinigkeiten gekümmert!«
»Ja, ja!«, antwortet sie, »Du musst wissen, wir haben seit Montag einen neuen Nachbarn, und als ich ihn darum bat, hier in der Wohnung diverse Dinge zu reparieren, hat er mir einen Vorschlag unterbreitet. Er sagte: Entweder du bäckst mir einen Kuchen oder du gehst mit mir ins Bett!«
»Und«, will der Ehemann wissen, »Welchen Kuchen hast du ihm gebacken?«
Die Antwort: »Bin ich etwa Zuckerbäckerin!«
Weihnachtsüberraschung
Das letzte Weihnachtswochenende eilt mit riesigen Schritten heran und ich muss gestehen, dass ich darauf sowohl mit Optimismus als auch mit absoluter Gelassenheit zusteuere. Mein zuvor so wankendes und wackeliges Schiff driftet nun einen sicheren Hafen an - einen Hafen, der unmittelbar vor meinem Horizont aufgetaucht ist und den ich nun nicht mehr aus den Augen lassen werde ... komme, was wolle!
Körperliche
Weitere Kostenlose Bücher