Hallo?! Holt mich hier raus!: Vom Mann, der sich selbst einmauerte, und andere kuriose Missgeschicke (German Edition)
der Leitung – dieser Anruf löste in der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Unterfranken sofort Alarm aus. Offenbar wurde einer Frau gerade Gewalt angetan.
Zehn Minuten dauerte der Anruf, Geräusche und Schreie wurden immer dramatischer. Außerdem war laut und deutlich Sachbeschädigung zu vernehmen, so das Einsatzprotokoll der Polizei. Deutliche Hinweise auf Lebensgefahr – deshalb wurde über die Einsatzzentrale sofort der Inhaber des Anschlusses festgestellt. Mehrere Streifenwagen machten sich auf den Weg zum vermeintlichen Tatort in einem Stadtteil von Miltenberg. Sie landeten auf einem Bauernhof. Der Landwirt war im Schweinestall. Er hatte die Tiere gefüttert und offenbar versehentlich sein in der Hosentasche befindliches Handy eingeschaltet.
Sie landen im Fluss, stecken im Morast fest oder finden aus dem Wald nicht mehr heraus – unglaublich, wie viele Leute immer noch blind ihrem Navigationsgerät vertrauen.
Befehl ist Befehl, dachte sich offenbar ein 81-jähriger Autofahrer aus Hof in Bayern, den auch Hinweisschilder und Warnbaken nicht von seinem falschen Weg abhalten konnten. Der Stimme der Technik folgend, befuhr er eine frisch geteerte Straße, ignorierte alle Umleitungsschilder und blieb schließlich mit seinem Mercedes im Teer stecken.
Schienen befuhr ein 50 Jahre alter Taxifahrer im saarländischen Riegelsberg, weil er seinem Navigationsgerät vertraute. Nach etwa 40 Metern auf den Gleisen der Saarbahn endete seine Fahrt im Schotterbett, teilte die Polizei mit.
Und in der Havel landete ein 57-Jähriger mit Fahrzeug und Begleitung, weil sein Navigationsgerät offenbar eine Brücke gesehen hatte. Mit hohem Tempo steuerte der Mann sein Auto schnurstracks in Caputh in den Fluss. Seit Jahren verkehrt an dieser Stelle eine Fähre. Der Fährmann und ein Kollege konnten den Unglücksfahrer und seine Begleiterin retten. Das Auto wurde etwa vier Meter vom Ufer entfernt geborgen.
Tippfehler beim Eingeben der Zieldaten im Navigationssystem können sich ebenfalls bitter rächen. So landete ein schwedisches Ehepaar im Italien-Urlaub nicht wie erwartet in Capri, sondern – so wie eingegeben – in Carpi, einer hässlichen Industriestadt in Norditalien, 660 Kilometer von Capri mit seiner Blauen Grotte entfernt.
Schnell fahren – dagegen hatte der 19-Jährige aus Mainz in seinem tiefergelegten Opel nichts einzuwenden, für ihn der pure Fahrspaß. Aber so dann doch nicht: Weil sein Gaspedal eingeklemmt war, raste er völlig unfreiwillig mit Tempo 200 über die A60 bei Ingelheim. Versuche der Polizei, ihn mit mehreren Streifenwagen zu blockieren und dadurch zu stoppen, schlugen fehl.
Kurz vor Mitternacht hatte er mit seinem Handy den Notruf gewählt. In seinem Opel Vectra habe sich das Gaspedal verklemmt, er könne nicht mehr anhalten. Mit dem Warnblinklicht versuche er, die anderen Verkehrsteilnehmer zu warnen. Tipps der Polizei, herunterzuschalten und dadurch den Wagen abzubremsen, halfen in dieser brenzligen Situation auch nicht weiter.
Das habe er bereits versucht, weniger als 160 Stundenkilometer im Bereich einer Autobahnbaustelle habe er aber nicht geschafft. Ein Polizeiwagen setzte sich mit Blaulicht und Sirene vor den unfreiwilligen Raser, damit dieser im schlimmsten Fall auffahren konnte, um so zum Halten zu kommen. Doch schließlich hatte der Fahrer des tiefergelegten Opels selbst die entscheidende Idee: Er nahm den Gang raus, das Fahrzeug rollte aus. Seltsam, dass weder er noch die Polizei schon vorher auf diesen logischen Einfall gekommen waren. «Als die Polizisten zu dem stehenden Auto gingen, war der 19-jährige Fahrer aus Mainz hinter dem Steuer zusammengesunken und am Ende seiner Kräfte», steht im Polizeibericht.
Weil im Krankenhaus ihr Gebiss entsorgt worden war, klagte eine 50-jährige Patientin aus Augustdorf in Nordrhein-Westfalen auf Schadensersatz. Die Patienten hatte im Krankenhaus während des Frühstücks ihre Zahnprothese auf ein Tablett gelegt. Tablett und Zähne wurden abgeräumt. Auch nach einer Suchaktion in Küche, Kantine und Müllbehältern des Krankenhauses tauchten die künstlichen Zähne nicht wieder auf. Vor dem Landgericht Detmold klagte die zahnlose Patientin auf Schadensersatz. Das Landgericht lehnte ab. Die Mitarbeiter eines Krankenhauses seien nicht verpflichtet, auf dritte Zähne auf Tabletts zu achten.
Für die völlig misslungene Haarentkrausung musste ein Friseur aus Bremen einer Kundin 4000 Euro Schmerzensgeld zahlen. Die Frau musste nach
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