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Hallo Mister Alzheimer

Hallo Mister Alzheimer

Titel: Hallo Mister Alzheimer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Taylor
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den Medikamenten sieht, die viele Menschen bei der Erstdiagnose erhalten. Wir müssen sie klonen oder zumindest andere Forscher ermutigen, sich für die Notwendigkeit finanzieller Unterstützung für psychosoziale Forschung für Menschen mit Demenz auszusprechen. «Finanzierer und Versicherungsgesellschaften sind bereit, mehr Geld in Medikamente zu stecken, aber es war eine schwierige Argumentation, mehr Geld für diese Art von Programmen zu erhalten», sagte Burgener. «Ich stimme zu», sagt Richard Taylor.
    Richard

18. Was ist unter «Kulturwandel» zu verstehen?
    Lieber Richard,
    ich weiß wirklich nicht mehr, was ich für meinen Mann als nächstes tun soll. Ich weiß, ich verliere ihn und habe es mit jedem Medikament und jeder Therapie auf dem Markt versucht. Kürzlich sah ich eine Broschüre für etwas, das «Kulturwandel» genannt wurde, als eine Möglichkeit, ihm zu helfen. Die Einrichtung, in der er sich jetzt befindet, spricht mit Betreuungspersonen über die Einführung dieses Programms. Was halten Sie davon?
    Grace N.

    Hallo!
    Lassen Sie mich Ihre Fragen beantworten, indem ich ein Gespräch mit einem Cultural Change Agent (CCA) führe.
    CCA: «Vertrauen Sie mir! Ich bin hier, um Ihre Kultur zum Besseren zu verändern. Ich bin ein ausgebildeter, zertifizierter, gebildeter, mitfühlender, kundiger, erfahrener Cultural Change Agent mit den besten Absichten. Ich weiß, dass es gut für Sie ist, was ich tue! Und Sie werden es nach erfolgreichem Abschluss dieses zweieinhalbstündigen Workshops durch alle Mitglieder Ihres häuslichen Hilfspersonals auch wissen!»
    Richard: «Oh!? Brauche ich eine neue Kultur? Muss ich jemanden bezahlen, um zu mir nach Hause zu kommen und meinem Hauspersonal zu sagen, was ich brauche? Müssen die Mitarbeiter lernen, wie man die Kultur, in der ich lebe und in der sie arbeiten, definiert, kreiert, erhält und evaluiert? Seit wann muss ich mirGedanken über meine Kultur machen, und wer sind Sie, mich zu ändern?»
    CCA: «Bei Kulturveränderung oder, wie wir es nennen, ‹personzentrierter Kulturveränderung› geht es nicht darum, die Kultur eines Menschen zum Besseren zu verändern. Es geht darum, andere (vor allem ältere Menschen, vor allem im betreuten Wohnen lebende Menschen, vor allem jeden, der in irgendeiner Form behindert wurde, alles zu sein, was er durch sein Geburtsrecht zu sein verdient) zu ermächtigen, zu befähigen, wieder zu befähigen, die neue Kultur, in der sie leben möchten, zu definieren. Es geht darum, ihre Bedürfnisse und Wünsche so zu nehmen, wie sie sie äußern, und sie mit den Bewohnern und Nutzern der ‹neuen› Kultur als Mitwirkenden umzusetzen.
    Mit diesem Programm wird der Boden bereitet, indem jeder von Anfang an in die Verpflichtung zu einem Kulturwandel einbezogen wird. Erstellen Sie einen Zeitplan, der es jedem Angestellten (und interessierten Familienmitgliedern und verfügbaren Bewohnern) erlaubt, an Workshops teilzunehmen. Die Ergebnisse sind beträchtlich:
    • Jeder fühlt sich belohnt und beachtet.
    • Jeder geht mit demselben Wissen, warum Kulturwandel all den Aufwand lohnt.
    • Es werden reale Fragen und Anliegen vorgebracht und erörtert. • Neue Teamfähigkeiten werden erlernt, die der Einrichtung unmittelbar Nutzen bringen.
    • Begeisterung wird in reale Möglichkeiten kanalisiert.»
    Richard: «Mir scheint, das gewünschte Ergebnis ist eine veränderte Kultur für Angestellte, die für die Einrichtung unmittelbar von großem Nutzen ist. Dabei wird angenommen, was gut für die Einrichtung ist, ist auch gut für die Bewohner. Und was gut für die Bewohner ist, ist gut für mich! Es scheint auch, als bedeute ‹besser› das, was in den Augen des ‹Cultural Change Agent› besser ist, und nicht, was für mich besser ist.»
    CCA: «Familien und Bewohner werden eingeladen, wenn sie interessiert sind. Wenn Sie nicht interessiert sind… bleiben Sie zu Hause und wir hängen eine Notiz ans Schwarze Brett, die Ihnen vermittelt, dass die von uns beschlossenen Veränderungen der Kultur für Sie ‹bindend› sind. Kulturwandel wird charakterisiert als ‹all den Aufwand lohnend›.»
    Richard: «Welchen Aufwand? Wer sind die Störenfriede? Woher wissen Sie bereits, dass wir meine Kultur verändern müssen und woher wissen Sie schon jetzt, was verändert werden muss? Die meisten Veränderungen scheinen auf Probleme ausgerichtet, die das Management mit dem Betrieb der Einrichtung hat, nicht auf Verbesserungsideen der Bewohner.

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