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Halo - Tochter der Freiheit

Titel: Halo - Tochter der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zizou Corder
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bist.«
    Sie hatte ernsthaft überlegt, ob sie Arimaspou nicht in ihr Geheimnis einweihen sollte. Auch jetzt wollte sie es noch – es war eine Erleichterung, endlich die Wahrheit sagen zu dürfen, auch wenn es wehtat. Es tat gut, sich den Menschen anzuvertrauen, denen sie immer schon vertraut hatte. Und wenn Hippias sie so annehmen konnte, wie sie war, dann würden doch vielleicht …
    Aber die Skythen? Würden sie wirklich einen weiblichen Arzt akzeptieren? Eine Frau, die mitten unter ihnen lebte?
    Nein, das konnte sie sich nun wirklich nicht vorstellen. Und deshalb wollte sie es lieber nicht riskieren.
     
    Halo wollte nicht nur bei den Skythen leben, sie wollte auch ihren Unterhalt verdienen. Außerdem hasste sie es, in der Stadt zurückgelassen zu werden, zusammen mit den Weibern und Kindern, wenn sie hinausritten. Würde sich ein Junge damit zufrieden geben? Oder eine Amazone? Bestimmt nicht – sie würden kämpfen wollen, sie würden mit den Skythen und mit Arko hinausreiten und Athen und Attika verteidigen wollen.
    »Dazu bist du zu jung«, sagte Arimaspou rigoros.
    Halo starrte ihn wütend an.
    Am nächsten Morgen standen sie und Arko besonders früh auf. Es war ein kalter, dunkler Morgen, die Morgendämmerung reckte gerade erst ihre schmalen rosigen Finger in den Osthimmel. Sie stellten sich draußen neben das Lagertor. Halo saß auf der tapferen und klugen schwarzen Stute Ivy, die Gyges gehört hatte. Sie mussten nicht lange warten. Bald war das gedämpfte Trampeln von Pferdehufen zu hören, und als Arimaspou und die anderen schweigend aus dem Lager geritten kamen, die Umhänge gegen die Kälte über das Gesicht gezogen, schlossen sie sich einfach dem Trupp an. Der Hauptmann sagte nichts. Arko trabte neben Halo her. Schweigend ritten sie durch das Stadttor in Richtung Osten, zum Meer.
    Die spartanischen Plünderer waren ebenfalls Frühaufsteher. Nicht einmal im Krieg wollten die Menschen in der Hitze des Tages arbeiten.
    Arimaspou ahnte, wo sich die Spartaner an diesem Tag aufhalten würden – und er behielt recht. Die Skythen ritten ein paar Kilometer die Küste entlang, dann sammelten sie sich hinter einer Zypressengruppe, während Akinakes weiterritt, um die Stellungen der Spartaner auszukundschaften.
    »Sie stehen in dem Olivenhain hinter dem Bauernhof dort drüben«, sagte er mit gedämpfter Stimme, als er zurückkam. »Vierzig oder fünfzig Mann mit Äxten. Sie wollen die Bäume umhacken. Sie werden von ein paar kretischen Bogenschützen gedeckt. Keine Reiter.«
    Es fiel Halo leicht, Ivy die Fersen zu geben, immer schneller zu werden, an den Spartanern im Olivenhain vorbeizugaloppieren, so schnell zu reiten, so wütend zu reiten, und einen Pfeilregen auf die Spartaner abzuschießen, taramtam- jetzt , taramtam- jetzt ; taramtam- jetzt !
    Sie hörte ihr eigenes Blut in den Ohren rauschen, ihre Schenkel lagen eng um den starken runden Pferdeleib, der Bogen mit dem Daumenring gespannt, die Pfeile lösten sich von der Faust, einer, zwei, drei, vier …
    Sie entdeckte, dass sie es fertigbrachte, Pfeile auf andere Menschen zu schießen. Sie blickte zu Arko hinüber: Auch er kämpfte, um Athen zu schützen.
    Der Trupp der Skythen hielt keine Sekunde lang an, sie galoppierten einfach weiter. Sie schossen, während sie auf den Olivenhain zuritten, und sie schossen immer noch, als sie bereits am Hain vorbei waren. Der Angriff löste bei den Spartanern helle Panik aus – doch das konnten die Skythen schon nicht mehr sehen. Sie hatten keine Ahnung, wie viele Feinde sie ausgeschaltet hatten, wer getroffen war, wie viel Schaden sie angerichtet hatten, wie viele Verletzte oder Tote sie zurückließen.
    Halo kämpfte anders. Sie zielte nur auf die Arme der Spartaner. Sie wollte niemanden töten. Der Tod war immer noch ihr Feind, in welcher Gestalt er ihr auch begegnete und wem er sich näherte. Die dunkle Frau, die an ihrem Krankenbett gestanden hatte und die von Leonidas ausgelacht worden war – wo immer und wann immer sie wieder erschien, würde Halo gegen sie kämpfen. Ihre Pfeile trafen stets ihr Ziel, aber sie war nicht hartherzig geworden, sooft sie den Tod auch gesehen haben mochte. Und wenn Halo ihren Bogen spannte und einen schnellen Pfeil nach dem anderen abschoss und davongaloppierte, sah sie einen Spartaner nach dem anderen, der sich an den Arm griff und zu Boden stürzte, aber sie hatte sie nicht getötet. Sie wollte nur, dass die Spartaner wieder verschwanden.
    Erst nachdem sie die Spartaner ein

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