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Halo

Halo

Titel: Halo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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dass er ein Dämon ist.»
    Xavier legte seine Hand tröstend auf meinen Nacken. «Es ist nicht deine Schuld.» Sein Blick richtete sich wieder auf die Versammlung. «Sind sie alle Dämonen?»
    Ich schüttelte den Kopf. «Ich glaube nicht. Jake scheint nur hilfreiche Geister herbeizurufen, die von seinen Anhängern Besitz ergreifen.»
    «Das wird ja immer besser», murmelte Xavier. «Und woher kommen diese Geister? Sind das Leute aus den Gräbern hier?»
    «Das bezweifle ich», sagte ich. «Es sind vermutlich die Seelen der Verdammten aus der Unterwelt, die sich sehr von Dämonen unterscheiden. Ein Dämon ist eine Kreatur, die von Luzifer selbst erschaffen wurde, und sie dient keinem anderen als ihm. Das ist dasselbe Konzept wie das der Engel im Himmel. Es gibt Millionen von Seelen, die zum Himmel fahren, doch deshalb werden sie keine Engel. Engel und Dämonen waren niemals Menschen. Es sind eigene Arten.»
    «Sind diese Geister gefährlich?», fragte Xavier. «Was passiert mit den Leuten, die sie in Besitz nehmen?»
    «Ihr Hauptziel ist, Zerstörung anzurichten», erklärte ich. «Wenn sie einen menschlichen Körper besetzen, dann können sie diese Person dazu bringen, alles zu tun. Es ist, als hätte man zwei Seelen in seiner Brust. Die meisten Menschen überleben es, außer der Dämon richtet absichtlichen Schaden an seinem Körper an. Für uns stellen sie keine große Gefahr da, denn unsere Macht ist viel größer als ihre. Jake ist der Einzige, um den wir uns Sorgen machen müssen.»
    Xavier schwieg, als Jake sich seinem nächsten Opfer zuwandte. Doch auf das, was nun geschah, war ich nicht vorbereitet. Als Jake die Kapuze zurückzog, erblickte ich den mir nur allzu bekannten Wasserfall an rötlichen Locken und weit aufgerissene blaue Augen.
    «Hab keine Angst, mein Schatz», sagte Jake und fuhr mit seinem Finger leicht über Mollys Hals und hinab zu ihrer Brust. «Es wird nicht sehr weh tun.»
    Ich packte Xavier am Arm. «Wir müssen ihn aufhalten», sagte ich. «Wir dürfen nicht zulassen, dass er Molly etwas antut!»
    Xavier war bleich. «Ich will Jake ebenso aufhalten wie du, aber wenn wir jetzt dazwischengehen, haben wir keine Chance gegen sie alle. Wir brauchen deine Geschwister.» Er schüttelte den Kopf, und ich erkannte, dass er endlich akzeptiert hatte, Jake nicht allein besiegen zu können.
    Eine von Jakes Anhängerinnen wurde offensichtlich von Eifersucht und Verlangen überwältigt. Sie warf sich vor Jake zu Boden und wand sich. Ihre Augen waren verdreht, sodass man nur noch das Weiße darin sehen konnte, und ihr Mund öffnete und schloss sich. Es war Alexandra aus meiner Literaturklasse. Jake beugte sich zu ihr herunter und beruhigte ihr Zucken, indem er mit einer Hand in ihre Haare griff. Er ließ einen Finger über ihre dargebotene Kehle nach oben wandern und legte ihn dann auf ihren Mund. Sie atmete heftig und schien sich wie in Ekstase zu ihm hinzubäumen, doch er ließ sie liegen und zog mit der Schuhspitze eine Linie über ihren Körper.
    «Wir sollten verschwinden», flüsterte Xavier. «Das ist zu viel für uns allein.»
    «Wir können nicht ohne Molly gehen.»
    «Beth, Jake darf nicht wissen, dass wir hier sind.»
    «Ich kann sie nicht alleinlassen, Xavier.»
    Er seufzte. «Okay, ich glaube, ich habe eine Idee, wie wir sie zurückbekommen, aber du musst mir vertrauen und mir genau zuhören. Ein falscher Schritt kann ihre Sicherheit kosten.»
    Ich nickte und wartete darauf, dass Xavier weitersprach, doch ein markerschütternder Schrei riss meine Aufmerksamkeit von ihm. Molly lag auf den Knien, Jake hatte sie hinten am Hals gepackt. Ihre eigenen Hände hatte man ihr auf dem Rücken zusammengebunden. Der schwarze Nebel stieg aus dem Mund des steinernen Engels. Mollys Gesicht war weiß vor Schmerz und Verwirrung, doch sie richtete den Blick fest auf Jake. Ich konnte den Anblick nicht ertragen. Ich stolperte hinter dem Grabstein hervor, ohne auf Xaviers Warnrufe zu achten.
    «Was machst du da?!», schrie ich. «Hör sofort auf! Jake, lass sie los!» Als ich in Jakes Gesicht blickte, war es wutverzerrt. Neben mir spürte ich Xavier. Er hatte sich schützend zwischen mich und Jake gestellt.
    Bei seinem Anblick schien Jakes Wut zu verrauchen. Er verschränkte die Arme und zog amüsiert die Augenbrauen hoch.
    «Schau, schau», sagte er. «Wen haben wir denn da? Wenn das nicht der rettende Engel ist und ihr …»
    «Molly, komm da weg!», rief Xavier, und sie gehorchte, zu verwirrt, um zu

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