Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Halo

Halo

Titel: Halo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
Vom Netzwerk:
in der sie die ganze Nacht gesteckt hatte. Ich faltete den Zettel auseinander und riss ihn langsam in konfettikleine Stückchen. Dann ging ich auf meinen kleinen Balkon hinaus und warf die Teile in die Luft. Ich sah traurig zu, wie sie vom Wind davongetragen wurden.

[zur Inhaltsübersicht]
    10 Rebellion
    Xaviers Einladung zu ignorieren war leichter, als ich befürchtet hatte, da er in der gesamten kommenden Woche nicht in der Schule war. Nachdem ich mich unauffällig umgehört hatte, erfuhr ich, dass er auf einem Rudercamp war. Das beruhigte mich. Ich war mir nicht sicher, ob ich den Mut gehabt hätte, die Verabredung abzusagen, wenn er direkt vor mir stand und ihm das muskatfarbene Haar über die hellblauen Augen fiel. Genau genommen war ich mir nicht sicher, ob ich überhaupt in der Lage war, etwas zu sagen, wenn ich an meine vergangenen Versuche dachte, mich mit ihm zu unterhalten.
    In den Mittagspausen saß ich mit Molly und ihren Freundinnen im Hof und lauschte mit halbem Ohr ihren nie endenden Klagen über Schule, Jungen und Eltern. Ihre Gespräche liefen fast immer nach dem gleichen Schema ab, und ich hatte mittlerweile das Gefühl, den Ablauf auswendig zu kennen. Heute war der Abschlussball das Hauptgesprächsthema – keine große Überraschung.
    «O mein Gott, es gibt so viel zu bedenken», sagte Molly und rekelte sich auf dem Asphalt wie eine Katze. Ihre Freundinnen gruppierten sich um sie herum, manche saßen mit hochgeschobenen Röcken auf den Bänken, um möglichst viel von der Mittagssonne abzubekommen. Ich saß im Schneidersitz neben Molly und zog meinen Rock zurecht, damit er meine Beine bedeckte.
    «O mein Gott, ich weiß», stimmte Megan Judd zu. Sie legte den Kopf in Hayleys Schoß und zog ihr Top hoch, damit ihr Bauch Sonne abbekam. «Gestern Abend habe ich eine To-do-Liste angelegt.» Noch immer auf dem Rücken liegend, schlug sie ihr Notizbuch auf, das sie mit Designer-Etiketten beklebt hatte. «Hört euch das an», fuhr sie fort und las eine Seite vor, die mit einem Eselsohr versehen war. «‹Termin für Maniküre ausmachen. Nach sexy Schuhen suchen. Tasche kaufen. Entscheiden, welchen Schmuck ich nehme. Promi mit coolem Haarschnitt aussuchen, den ich kopieren kann. Mich zwischen zwei Selbstbräunern entscheiden: ‹Hawaii Sunset› oder ‹Champagner›. Limousine buchen.› Die Liste ist noch länger …»
    «Du hast das Wichtigste vergessen: Kleid finden», unterbrach sie Hayley.
    Die anderen lachten über diese Nachlässigkeit.
    Es verwirrte mich, dass sie ein Ereignis, das noch so lange hin war, bis in alle Einzelheiten durchdiskutieren konnten, aber ich enthielt mich jeden Kommentars. Ich bezweifelte, dass meine Meinung gut ankommen würde.
    «Das wird alles so teuer», seufzte Taylah. «Ich sprenge bestimmt am Schluss mein Budget und muss jeden Dollar hergeben, den ich in dieser dämlichen Bäckerei verdient habe.»
    «Ich bin gut bei Kasse», sagte Molly stolz. «Ich habe seit letztem Jahr mein gesamtes Geld vom Drogeriejob gespart.»
    «Meine Eltern zahlen mir alles», prahlte Megan. «Ich muss nur alle Prüfungen bestehen – dann finanzieren sie uns sogar einen Partybus, wenn wir einen wollen.»
    Die Mädchen waren sichtlich beeindruckt.
    «Was immer du tust, vermassle auf keinen Fall die Prüfungen!», meinte Molly.
    «Hey, sie kann nicht zaubern», lachte Hayley.
    «Hat eine von euch schon ein Date?», fragte jemand anderes.
    Einige der Mädchen hatten eins, und diejenigen, die einen festen Freund hatten, brauchten sich darüber keine Gedanken zu machen. Alle anderen warteten noch immer verzweifelt darauf, dass jemand sie fragte.
    «Ich frage mich, ob Gabriel hingehen wird», sinnierte Molly und drehte sich zu mir um. «Alle Lehrer sind eingeladen.»
    «Ich bin mir nicht sicher», sagte ich. «Normalerweise hält er sich von solchen Dingen fern.»
    «Du solltest Ryan fragen», schlug Hayley Molly vor. «Bevor er vergeben ist.»
    «Ja, die Guten sind immer zuerst weg», stimmte Taylah ihr zu.
    Molly sah aus wie vor den Kopf gestoßen. «Aber das ist gegen die Regel, Hayley», sagte sie. «Der Junge muss fragen.»
    Taylah schnaubte. «Viel Glück damit.»
    «Molly, du bist manchmal so dumm», seufzte Hayley. «Ryan ist 1 , 85  m groß, gut gebaut, blond und spielt Lacrosse. Er ist vielleicht nicht gerade eine Intelligenzbestie, aber trotzdem. Worauf wartest du?»
    «Ich möchte, dass er mich fragt», schmollte Molly.
    «Vielleicht ist er schüchtern», schlug Megan vor.
    «Hast

Weitere Kostenlose Bücher