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Halo

Halo

Titel: Halo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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um zu antworten. Hatte ich das richtig gehört? Hatte Xavier Woods, der begehrteste Junge der Bryce Hamilton, mich gerade gebeten, mit ihm auszugehen? Was war die passende Antwort? Wo war Molly, wenn ich sie brauchte? Ich zögerte einen Moment zu lange, was er als Desinteresse missdeutete.
    «Wenn du nicht willst, ist es auch okay.»
    «Nein, nein, ich würde gern mit dir ausgehen!»
    «Schön! Gib mir doch gerade deine Telefonnummer, dann speichere ich sie mir eben in mein Handy. Wir können dann später die Einzelheiten ausmachen.»
    Er zog einen glänzenden schwarzen Gegenstand aus einer Tasche seiner Regenjacke. Er lag funkelnd in seiner Hand. Ich hörte Geschirrklappern aus der Küche und wusste, dass ich keine Zeit zu verlieren hatte.
    «Es ist einfacher, wenn du mir deine Nummer gibst und ich dich anrufe», sagte ich schnell.
    Er schien nichts dagegen zu haben. Ich sah eine Zeitung auf dem Kaffeetisch liegen, riss eine Ecke ab und gab sie ihm.
    «Ich bräuchte einen Stift», sagte er.
    Ich fand einen, der als Lesezeichen in einem ledergebundenen Buch lag, das eins meiner Geschwister gelesen hatte. Xavier kritzelte einige Ziffern darauf, und ich steckte mir den Zettel gerade noch rechtzeitig in die Tasche, bevor Gabriel und Ivy mit einem Tablett voller Tassen hereinkamen. Ich lächelte sie selig an.
    Nachdem wir den Kakao getrunken hatten, brachte ich Xavier zur Haustür. Die Anspannung war aus seinem Gesicht gewichen, und sein charakteristisches Halblächeln war zurück.
    «Übrigens, netter Schlafanzug», sagte er und betrachtete mich mit neugierigem Gesichtsausdruck. Ich konnte nicht aufhören ihn anzusehen. Ich könnte problemlos den ganzen Tag sein Gesicht betrachten, ohne mich zu langweilen, dachte ich. Menschen hatten gewöhnlich körperliche Mängel, aber Xavier schien keine zu haben. Ich ließ seinen Anblick auf mich wirken – seinen geschwungenen Lippen, seine glatte Haut, das Grübchen in seinem Kinn – und konnte kaum glauben, dass er real war. Er trug ein lässiges Hemd unter seiner Jacke, und an einem Lederband baumelte ihm ein silbernes Kreuz um den Hals, das ich bis jetzt noch nicht bemerkt hatte.
    «Schön, dass er dir gefällt», sagte ich plötzlich viel selbstsicherer.
    Er lachte laut auf, und es klang wie Glockenläuten.
     
    Dass ich mich nächstes Wochenende mit Xavier Woods treffen wollte, jagte Gabriel und Ivy vermutlich einen ziemlichen Schrecken ein. Doch sie gaben ihr Bestes, ihn herunterzuspielen.
    «Hältst du das wirklich für eine gute Idee?», fragte Gabriel.
    «Warum nicht?», antwortete ich herausfordernd. Ich genoss die Vorstellung, meine eigenen Entscheidungen zu treffen, und ich hatte keine Lust, mir meine Unabhängigkeit so schnell nehmen zu lassen.
    «Bethany, bitte überleg doch, was so eine Aktion für Folgen haben kann.» Ivy sprach ganz ruhig, aber sie runzelte die Stirn und sah ungewöhnlich besorgt aus.
    «Da gibt es nichts zu überlegen. Ihr zwei seht das alles viel zu eng.» Ich war von meiner Antwort zwar selbst nicht überzeugt, aber ich wollte nicht akzeptieren, dass es Grund zur Sorge gab. «Wo ist das Problem?»
    «Schlicht und ergreifend: Dating war niemals Teil unseres Auftrags.» Gabriels Stimme war schneidend und sein Blick eiskalt. Ich wusste, dass ich seine Zweifel an meiner Eignung für diese Mission nur bestätigte. Ich war zu anfällig für menschliche Wünsche und Träume. Eine Stimme in meinem Kopf sagte mir, dass ich Abstand nehmen und nachdenken sollte – und akzeptieren, dass eine Verabredung mit Xavier Woods unter den gegebenen Umständen gefährlich und selbstsüchtig war. Aber es gab auch eine lautere Stimme, die alle anderen Gedanken übertönte und die darauf bestand, ihn wiederzusehen.
    «Vielleicht wäre es klüger, eine Weile nicht aufzufallen», schlug Ivy etwas sanfter vor. «Warum erarbeiten wir nicht zusammen ein paar Ideen, wie wir das soziale Bewusstsein in der Stadt wecken können?» Sie klang wie eine Lehrerin, die versuchte, Schüler für ein Projekt zu begeistern.
    «Das sind deine Ideen, nicht meine.»
    «Sie könnten deine werden», drängte Ivy.
    «Ich möchte aber meinen eigenen Weg finden.»
    «Lasst uns das Gespräch fortsetzen, wenn du wieder klar denken kannst», sagte Gabriel.
    «Ich lasse mich nicht wie ein Kind behandeln!», blaffte ich und wandte mich aufsässig ab. Dann schnalzte ich Phantom mit der Zunge zu, dass er mir folgen sollte, und setzte mich mit ihm auf den oberen Treppenabsatz. Ich kochte vor Wut, und

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