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Halo

Halo

Titel: Halo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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ich meine Hausaufgaben nicht gemacht hatte.
    «Beth hat zurzeit sehr viele andere Verpflichtungen», erklärte er. «Sie wird die Aufgabe bis zum Ende der Woche nachreichen.»
    Ich wusste, falls ich es vergessen sollte, würde Xavier die Aufgaben für mich machen und ohne mein Wissen abgeben.
    Wenn mir jemand, der ihm nicht passte, näher kam als einen halben Meter, wurde er außerordentlich besitzergreifend.
    «O – oh.» Er sah mich an und schüttelte den Kopf, als ein Junge namens Tom Snooks mich fragte, ob ich mit ihm und seinen Freunden am Nachmittag «abhängen» wollte.
    «Was ist denn mit ihm nicht in Ordnung?», fragte ich irritiert. «Er sieht doch ganz nett aus.»
    «Er ist nichts für dich.»
    «Warum?»
    «Du fragst ziemlich viel, findest du nicht?»
    «Doch. Aber jetzt sag mir, warum.»
    «Weil er den größten Teil seiner Zeit in anderen Welten verbringt.»
    Ich starrte ihn so verblüfft an, dass er gezwungen war, sich besser zu erklären.
    «Er ist ein großer Freund vom Tütendrehen», deutete Xavier an und wartete darauf, dass es bei mir klickte. Er verdrehte die Augen, als das nicht geschah. «Du bist echt hoffnungslos.»
    Wenn ich nicht Xavier als Puffer gehabt hätte, wäre mein Leben auf der Bryce Hamilton sehr viel komplizierter gewesen. Ich neigte dazu, mich in heikle Situationen hineinzulavieren. Ich schien Schwierigkeiten anzuziehen, auch wenn ich alles versuchte, sie zu vermeiden. Als ich eines Tages auf dem Weg zum Englischunterricht den Parkplatz überquerte, war es wieder einmal so weit.
    «Hi, Süße!»
    Ich drehte mich um. Die Stimme gehörte einem schlaksigen großen Jungen mit blondem Haar und starker Akne. Er war bei mir in Bio, aber er kam nur selten. Ich hatte ihn schon gesehen, wie er hinter den Müllcontainern rauchte und Kickstarts mit seinem Auto hinlegte. Er wurde von drei anderen Jungen umringt, die allesamt gemein grinsten.
    «Hallo», sagte ich nervös.
    «Ich glaube nicht, dass wir einander schon richtig vorgestellt wurden.» Er schmunzelte. «Ich bin Kirk.»
    «Nett, dich kennenzulernen.» Ich erwiderte seinen Blick nicht. Irgendwas an seiner Art verunsicherte mich.
    «Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du ziemlich süße Titten hast?», fragte Kirk. Die Jungen hinter ihm kicherten.
    «Bitte?» Ich verstand nicht, was er meinte.
    «Ich würde dich gern näher kennenlernen – wenn du weißt, was ich meine.» Kirk machte einen Schritt auf mich zu. Ich wich sofort zurück. «Sei doch nicht so schüchtern, Schnecke», sagte er.
    «Ich muss in den Unterricht.»
    «Bist du sicher, dass du nicht ein paar Minuten übrig hast?», sagte er gedehnt. «Mir geht es nur um einen Quickie.» Er packte mich an der Schulter.
    «Fass mich nicht an.»
    «Ooh, kratzbürstiger, als sie aussieht!» Kirk lachte und verstärkte seinen Griff.
    «Nimm deine Hände von ihr.»
    Ich seufzte erleichtert auf, als sich Xavier vor mich stellte, groß und beruhigend. Ich drängte mich instinktiv näher an ihn und genoss die Sicherheit, die seine Gegenwart bot. Er hatte sein Haar aus dem Gesicht gestrichen. Seine vertrauten türkisfarbenen Augen waren vor Wut ganz schmal.
    «Mit dir habe ich nicht geredet», sagte Kirk und ließ die Hand sinken. «Das hier geht dich nichts an.»
    «Was sie angeht, geht auch mich an.»
    «Ach ja? Du glaubst, dass du mich aufhalten kannst?»
    «Fass sie noch einmal an, dann wirst du sehen, was passiert», warnte Xavier.
    «Jetzt mach doch keine große Sache daraus, Mann!»
    «Du wolltest es doch so.» Xavier zog seinen Blazer aus und krempelte die Ärmel hoch. Seine Schulkrawatte war gelockert, und ich sah das kleine Kreuz in der Kuhle an seinem Hals liegen. Der Stoff seines Schulhemdes spannte über seinen Muskeln. Seine Brust war etwas breiter als die von Kirk, und ich sah, wie der andere Junge schnell versuchte, seine Kraft abzuschätzen.
    «Lass sein, Kumpel», riet ihm einer seiner Freunde und senkte die Stimme. «Das ist Xavier Woods.»
    Das schien Kirk abzuschrecken.
    «Wie auch immer.» Er spuckte auf den Boden, warf mir einen schmutzigen Blick zu und stolzierte davon.
    Xavier legte mir einen Arm um die Schultern, und ich drückte mich an ihn und atmete seinen reinen, holzigen Duft ein.
    «Manchen Leuten muss man einfach Benehmen beibringen», sagte er verächtlich.
    «Hättest du dich wirklich für mich geprügelt?»
    «Natürlich.» Er zögerte nicht.
    «Aber sie waren zu viert.»
    «Beth, ich würde es mit Megatrons Armee aufnehmen, um dich zu

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