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Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Vallarta, Mexiko.«
    »Nein! Warum hat Rodriguez San Diego verlassen?«
    »Jerry ist noch am Wühlen. Jetzt zu Lester Marshall.«
    Ich wartete einen weiteren Schluck Kaffee ab.
    »Bei dem Namen sind gleich mehrere Lämpchen angesprungen.«
    »Im Ernst?« Das Herz klopfte mir bis zum Hals. »Was hat Marshall angestellt?«
    »Der gute Doktor ging ein wenig freizügig mit Pharmazeutika um.«
    »Hat er sich selbst was verschrieben?«
    »Und Patienten zu großzügig versorgt. Hat hübsch verdient, indem er Rezepte für streng reglementierte Substanzen ausschrieb. Ein Kollege hat ihn verpfiffen. Marshalls Zulassung wurde vorübergehend aufgehoben, aber anscheinend war er deswegen nicht allzu zerknirscht. Nach einer zweiten Anzeige und einer Ermittlung wurde seine Zulassung endgültig eingezogen. Die Strafverfolgungsbehörden in Tulsa waren auch nicht sonderlich amüsiert und leiteten eine Strafverfolgung ein. Marshall saß achtzehn Monate und verschwand dann.«
    »Wo war Marshall zwischen Tulsa und Charleston?«
    »Das prüft Jerry noch nach. Hast du deine Daten fertig?«
    Ich zeigte Ryan die Liste. Er rechnete im Kopf etwas nach.
    »Die Abrigo-Aislado-de-los-Santos-Klinik öffnete zweiundneunzig ihre Pforten. Marshall hörte in Oklahoma neunundachtzig auf zu praktizieren, verließ einundneuzig, nachdem er seine Zeit abgesessen hatte, den Staat und tauchte hier fünfundneunzig wieder auf.« Ryan tippte auf meine Liste. »Falls dieser Saufkumpan, den Gullets Deputy befragte, Recht hat, dann verschwand Helms nach dem 11.9.2001 und die anderen danach. Entweder brauchten Marshall und Rodriguez ziemlich lange, um ihre Operation auf die Beine zu stellen, oder ein paar alte Fälle müssen wieder eröffnet werden. Schon was von Gullet gehört?«
    Ich schüttelte den Kopf. Der Haarknoten überstand es nicht.
    »Ob die Barsche angebissen haben?« Ryan steckte mir ein paar Strähnen hinter die Ohren.
    Ich griff zu meinem Handy. Diesmal stellte Gullets Telefonistin mich durch. Ich hielt mich nicht lange mit Höflichkeiten auf.
    »Marshall bringt Leute um und stiehlt ihre Organe.«
    »Das ist eine sehr ernsthafte Anschuldigung.« Tonlos. »Habe von der Schießerei gehört. Darf ich fragen, wie’s dem Anwalt geht?«
    »Wieder auf dem Weg der Besserung. Danke der Nachfrage.«
    »Die IOP-Polizei hat den Fall aufgenommen?«
    »Ja.«
    »Und wie lautet ihre Version?«
    »Sie betrachtet die Sache eher als Unfall.«
    »Hm.«
    Ich wusste nicht, was das zu bedeuten hatte, aber ich hatte auch keine Lust, dieses Gespräch fortzusetzen.
    »Die Kerben auf den Knochen von Helms und Montague sind vereinbar mit Skalpellschnitten.«
    Nachdem ich ein weiteres »Hm« gehört hatte, berichtete ich Gullet, was ich auf Cruikshanks Computer gefunden hatte. Als ich zu reden aufhörte, machte er ein Geräusch, das ich als »Fahren Sie fort« interpretierte. Ich skizzierte kurz, was wir über Marshall und Rodriguez herausgefunden hatten.
    »Sie reden über Helms und Montague«, sagte Gullet mit gewohnter Stimmlage.
    »Bis jetzt. Ein Vermisster namens Jimmie Ray Teal war ebenfalls Patient in der GMC-Ambulanz. Und wer weiß, wie viele andere noch. Ich glaube, irgendjemand tötete Cruikshank, um ihn zum Schweigen zu bringen, bevor er zur Polizei gehen konnte. Und aus demselben Grund wahrscheinlich auch Helene Flynn.«
    »Aha.«
    »Ein Schizophrener namens Lonnie Aikman verschwand zwo-vier. Ein Journalist brachte die Geschichte am Freitag vor einer Woche noch einmal. Aikmans Mutter wurde am Dienstag davor tot in ihrem Auto aufgefunden. Es kann sein, dass sie umgebracht wurde, damit man Jimmie Ray nicht mit der GMC in Verbindung bringen kann.«
    »Einer verbuddelt, eine im Meer, einer an einem Baum, eine tot in einem Auto. Nicht gerade eine Handschrift.«
    »Wer immer dahintersteckt, ist ziemlich gerissen. Wahrscheinlich veränderte er seine Vorgehensweise, damit die Morde nicht miteinander in Verbindung gebracht werden konnten, falls man die Leichen fand. Aber eins ist sicher: Wir haben drei Erdrosselungen.«
    »Wo ist diese mexikanische Klinik?«
    »Abrigo Aislado de los Santos, Puerto Vallarta, Mexiko.«
    Ich hörte Gullets Drehstuhl quietschen. Dann: »Was soll ich für Sie tun?«
    »Ich brauche alle Informationen, die Sie kriegen können über Besitz oder Leasing von Privatflugzeugen in dieser Gegend, vor allem über solche, die von der GMC oder Marshall benutzt wurden oder werden. Außerdem eine Liste aller lokal registrierten Maschinen, falls das möglich

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