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Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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erfahren hatte? Der Anruf hatte sie offensichtlich bestürzt. Warum?
    Hatte sie mir etwas in Bezug auf das Skelett mitteilen wollen? Hielt sie Informationen zurück? Unwahrscheinlich.
    Ich korrigierte und benotete brav weiter, bis ich es nicht mehr aushielt. Kurz nach eins warf ich einen kurzen Blick auf die Gezeitentafel, zog meine Nikes an und lief mit Boyd ein paar Meilen am Strand entlang. Es war noch keine Hauptsaison, und der Leinenzwang wurde noch nicht ganz so streng durchgesetzt. Der Chow tollte durch die Brandung, während ich über den festgebackenen Sand lief, den ihr Rückzug hinterlassen hatte. Die Uferschnepfen waren von uns beiden nicht sehr begeistert.
    Auf dem Rückweg machte ich einen Abstecher zum Ocean Boulevard und kaufte mir Sonntagszeitungen. Schnell unter die Dusche, dann untersuchten Boyd und ich Petes Lebensmittelvorräte.
    Sechsmal Aufschnitt, vier Käsesorten, süße und Dill-Pickles, Weizen-, Roggen- und Zwiebelbrot. Kraut- und Kartoffelsalat und mehr Pommes als eine Frittenfabrik.
    Pete hatte so seine Fehler, aber einkaufen konnte er.
    Nachdem ich mir ein Kunstwerk aus Pastrami, Emmentaler und Krautsalat fabriziert hatte, riss ich ein Diet Coke auf und ging mit den Zeitungen auf die Veranda.
    Selige eineinhalb Stunden brachte ich mit der New York Times zu. Das Kreuzworträtsel nicht mitgerechnet. Alle Nachrichten, die für druckreif erachtet wurden. So was muss man einfach lieben.
    Nachdem Boyd meine Brotrinden und alles an Pastrami verdrückt hatte, was ich abzugeben bereit war, döste er zu meinen Füßen.
    Nach zehn Minuten mit dem Post and Courier hätte ich beinahe mein Sandwich fallen gelassen.
    Lokalteil fünfte Seite, unter dem Knick. Die Schlagzeile protzte mit einer doppelten Alliteration.
     
    Bestürzende Bestattung am Barrier Beach
     
    Charleston, SC. Archäologiestudenten, die eine Ausgrabungsstätte auf Dewees Island bearbeiteten, fanden diese Woche mehr als nur tote Indianer. Die Gruppe unter der Leitung von Dr. Temperance Brennan von der Anthropologischen Fakultät der UNC-Charlotte stieß auf ein junges Grab mit einer sehr zeitgenössischen Leiche.
    Brennan verweigerte jeden Kommentar zu dem grausigen Fund, aber die Überreste schienen die eines Erwachsenen zu sein. Nach Angaben des Studenten Topher Burgess war die Leiche in Kleidung eingewickelt und nur einen guten halben Meter tief vergraben. Burgess schätzt, dass das Grab irgendwann in den letzten fünf fahren ausgehoben wurde.
    Obwohl die Polizei nicht zum Fundort gerufen wurde, erschien die Entdeckung dem Charleston County Coroner Emma Rousseau so wichtig, dass sie die Exhumierung persönlich überwachte. Rousseau, die bereits zum zweiten Mal in dieses Amt gewählt wurde, war zuletzt wegen Fehlern bei der Bearbeitung eines Todesfalls auf einem Kreuzfahrtschiff im vergangenen fahr in die Kritik geraten. Nach der Bergung wurden die noch nicht identifizierten Überreste von Dewees in die Leichenhalle der MUSC transportiert. Das dortige Personal verweigerte jede Auskunft über den Fall. – Sonderbericht für die Post and Courier von Homer Winborne.
     
    Ein grobkörniges Schwarz-Weiß-Foto zeigte mein Gesicht und Emmas Hintern. Wir kauerten auf Händen und Knien auf Dewees.
    Ich rannte ins Haus, Boyd hinter mir her. Drinnen schnappte ich mir das erste Telefon, das ich fand, und tippte eine Nummer ein. Meine Bewegungen waren so fahrig, dass ich es erst beim zweiten Mal schaffte.
    Emmas Anrufbeantworter meldete sich.
    »Verdammt.«
    Während ich das Ende der Ansage abwartete, lief ich ziellos von einem Zimmer zum anderen.
    Piep.
    »Hast du die Zeitung von heute schon gesehen? Glückstag! Wir haben es in die Schlagzeilen geschafft!«
    Im Wohnzimmer ließ ich mich auf die Couch fallen. Stand wieder auf. Birdie sprang auf den Boden und schlich davon.
    »Vergiss die Moultrie News . Winborne ist gleich ganz groß eingestiegen. Charleston Post and Courier . Der Junge ist wirklich auf dem Weg an die Spitze!«
    Ich wusste, dass ich auf eine Maschine einredete. Aber ich konnte nicht anders.
    »Kein Wunder –«
    »Ich bin da.« Emma klang benommen, als hätte ich sie geweckt.
    »Kein Wunder, dass der kleine Wurm die Nikon so bereitwillig ausgehändigt hat. Er hatte noch eine Reservekamera. Wahrscheinlich eine ganze Batterie!«
    »Tempe!«
    »Eine Spiegelreflex in seinen Shorts. Ein Weitwinkelobjektiv in seinem Kugelschreiber. Einen Mini-Camcorder in seiner Unterhose. Wer weiß? Vielleicht schaffen wir’s ja sogar in eine von

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