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Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Patienten schlecht behandle. Sie hatte den Verdacht, die God’s Mercy Church würde möglicherweise die Bücher manipulieren. Oder der Arzt, der die Ambulanz leitete, würde vielleicht Geld für sich abzweigen.«
    Noch ein Schluck Kaffee.
    »Flynn gab zu, dass er wenig Mitleid hatte, weil er dachte, Helene sei nur mal wieder auf einem ihrer Kreuzzüge zur Verteidigung der Armen. Anscheinend kam das bei ihr ziemlich häufig vor. Außerdem war Flynn der Ansicht, das Mädchen sollte eine etwas traditionellere Karriere einschlagen. Als Folge davon wurde die Beziehung zwischen Helene und ihrem alten Herrn immer weniger schmusig. Allerdings ist Buck auch kein schmusiger Typ.«
    »Und jetzt wollen Flynn und seine Kumpel einen Rechenschaftsbericht darüber, wie ihr Geld ausgegeben wurde? Warum dieser Sinneswandel?«
    »Aus welchem Grund auch immer – ob es Kommunikationsprobleme gab oder man zu beschäftigt damit war, verlorene Seelen zu retten: Die GMC hat sich nicht gerade beeilt, auf Flynns erste Anfrage zu reagieren.«
    »Und Flynn ist keiner, der sich gern ignorieren lässt.«
    »Genau. Die Kohle ist mein Hauptauftrag, aber Helene ist verschwunden, und Herron hat keine Anstalten gemacht, Flynn dafür eine Erklärung zu liefern. Ich glaube, Flynns Interesse an dem Reverend resultiert zum Teil aus Arroganz und verletztem Stolz, zum Teil aber auch aus einem schlechten Gewissen.«
    »Wie lange wird Helene schon vermisst?«
    »Flynn hat seit über sechs Monaten nichts mehr von seiner Tochter gehört.«
    »Was ist mit Mrs. Flynn?«
    »Ist seit Jahren tot. Andere Verwandte gibt es nicht.«
    »Flynn fängt erst jetzt an, nach seiner Tochter zu suchen?«
    »Ihre letzte Unterhaltung endete in einem Streit. Helene meinte, sie wolle nicht mehr, dass er sie noch einmal anrufe, also versuchte er gar nicht erst, mit ihr in Kontakt zu treten. Der einzige Grund, warum er die Sache mit ihr jetzt noch einmal zur Sprache bringt, ist das Geld, und dass er meint, wenn ich schon finanzielle Nachforschungen für ihn anstelle, könnte ich auch gleich etwas über Helenes Verbleib herausfinden. Sagt er zumindest.«
    Ich hob überrascht die Augenbrauen.
    »Flynn ist ein sehr halsstarriger Kerl.«
    »Er hat Herron nach Helene gefragt?«
    »Ja. Aber einen Termin bei Herron zu bekommen, ist ungefähr so schwer wie eine Audienz beim Papst. Herrons Leute haben Flynn mitgeteilt, Helene habe sich, nach Angaben des leitenden Arztes kurz vor ihrem Weggang nach einer Stelle in einer freien Ambulanz in Los Angeles erkundigt. Meinte, das sei eine größere Einrichtung.«
    »Das ist alles?«
    »Flynn konnte die Polizei dazu überreden, mal bei der Vermieterin seiner Tochter nachzufragen. Sie sagte den Beamten, Helene habe ihr einen Brief geschickt mit der Nachricht, dass sie umziehe. Der Umschlag habe den Schlüssel und die noch ausstehende Miete enthalten. Helene hatte ein paar Sachen zurückgelassen, aber nichts Wertvolles. Es war ja nur ein winziges, voll möbliertes Appartement.«
    »Was ist mit Bankauszügen? Kreditkarten? Telefondaten?«
    »Helene hatte es nicht so mit weltlichen Besitztümern.«
    »Vielleicht steckt ja wirklich nicht mehr dahinter. Vielleicht ist Helene tatsächlich an die Westküste gezogen und hat sich nur – nicht mehr gemeldet.«
    »Vielleicht.«
    Ich überlegte einen Augenblick. Irgendwie klang diese ganze Geschichte ein bisschen unglaubwürdig.
    »Wenn Flynn so ein großer Spender war, hätte Herron sich dann nicht persönlich mit ihm getroffen?«
    »Sind eineinhalb Millionen groß genug? Ich bin ganz deiner Meinung. Eigentlich müsste sich Herron ein Bein ausreißen, um Helene aufzuspüren. Irgendwas stimmt da nicht, und Flynn hätte schon viel früher auf den Tisch hauen müssen. Aber mein Hauptjob ist wie gesagt die Kohle.«
    Pete trank seine Tasse aus und stellte sie auf den Tisch.
    »Mit den Worten des großen Humanisten Jerry McGuire: ›Zeig mir das Geld.‹«

6
    Nach dem Frühstück fuhr Pete los, um seinen ersten Angriff auf Gottes Gnadenkirche zu starten. Ich setzte mich auf die Veranda, Boyd zu meinen Füßen, zwanzig blaue Hefte in meinem Schoß.
    Vielleicht war es der Ozean. Vielleicht die Qualität der Prüfungsarbeiten. Ich hatte Probleme mit der Konzentration. Immer wieder sah ich das Grab auf Dewees vor mir. Die Knochen auf dem Autopsietisch. Emmas schmerzverzerrtes Gesicht.
    Vor dem Krankenhaus hatte Emma zum Reden angesetzt, es sich dann aber anders überlegt. Wollte sie mir erzählen, was sie am Telefon

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